Reise

Tokyo Tagebuch 3: Sonntag im Park

shinkunku gyoen

In meinem ersten Tagebucheintrag hatte ich bereits erwähnt, dass gleich um die Ecke meines kleinen Appartments ein Park liegt. Das finde ich sehr praktisch, um neben dem Großstadtleben auch ein bisschen Natur in Tokyo zu haben.

Der Shinjuku Gyoen ist in drei unterschiedliche Zonen gliedert: Ein englischer Rasen, ein symmetrisch angelegtes und französisch inspiriertes Rosenbeet sowie ein japanischer Garten – mein liebster Teil.

Heute Mittag habe ich mir beim Convenience-Store (Mini-Supermarkt) einige Reisrollen gekauft und habe mich zum Picknick im japanischen Teil des Gartens in eine Holzlaube gesetzt. Dabei blickte ich auf den See, die rundgeschnittenen Büsche und eine kleine Brücke und mich einfach des Lebens gefreut.

Es ist überaschend für mich, wie entspannend Tokyo sein kann. Obwohl viele Menschen im Park waren, war es beschaulich und ruhig, alle waren in sonntäglicher Stimmung. Ich war es auch, obwohl es für mich ungewöhnlich ist, dass hier am Sonntag die Geschäfte geöffnet haben.

Deswegen bin ich nach einer kleinen Runde um den Teich noch in die Buchhandlung Kinokuniya gegangen und habe dort die neue Ausgabe der großartigen japanischen Beauty-Zeitschrift Bea’s Up gekauft – ich werde sie euch demnächst vorstellen. Nun vertiefe ich mich gleich wieder darin und wünsche euch noch einen schönen Sonntag (bei mir ist ja schon Abend).

Was macht ihr gern sonntags, habt ihr ein besonderes Ritual?

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23 Kommentare

  1. Ich liebe japanische Gärten! Wie gern wäre ich jetzt drüben 🙂

    Sonntags wird in der Regel nichts Großes unternommen, einfach mal raus oder was backen, nen Film gucken oder so, wie heute.
    Ist die Zeitschrift auf Japanisch?

    • beautyjagd sagt am 13. Oktober 2013

      Ja, sie ist auf Japanisch, deswegen verstehe ich leider nichts – aber man bekommt wegen der Bilder trotzdem was vom Inhalt mit, ich sag nur Swatches von allen Produkten und andere interessante Features 🙂

  2. Sieht schön warm aus…
    Diesen japanischen Gärten stehe ich immer etwas zwiespältig gegenüber. Dieses extreme Gestalten und Beschneiden finde ich irgendwie schwierig. Japaner kommen mir oft etwas zu kontrolliert und eingezwängt vor, selbst Individualität ist noch genormt. Aber der Anblick wirkt unbestritten total beruhigend. Da die Stadt so voll ist, ist es bestimmt wichtig zum Runterkommen.
    Ich habe an diesem Wochenende die Wintersaison eingeläutet. Heute früh war ich in den Pilzen, dann habe ich mein Bad mit Winteraromen ausgestattet, Kerzen aufgestellt, die warmen Pullis und Lammfellpuschen hervorgeholt und dicke Strümpfe rausgesucht.

    • beautyjagd sagt am 14. Oktober 2013

      Gestern im Park war es einfach nur angenehm warm, hier ist die Spätsommerhitze jetzt anscheinend auch vorbei. Es ist schon lustig, vor noch einer Woche war ich noch so herbstlich getsimmt, und nun hat es mich in den letzten Tagen in den Sommer zurückgebeamt – dabei werden hier auch überall schon die Herbstsachen verkauft, sowohl bei den Klamotten als auch beim Essen.

  3. Das mit dem Park nebenan ist ja toll für dich, bei dem Tokyo-Großstadttrubel die passende Oase. Bei diesem Herbstwetter mache ich Sonntags immer gerne einen Spaziergang und genieße die tolle Farbgebung in der Natur und nehme dann auch immer gerne einen Zweig, ein Blatt oder was ich so finde mit. Dabei fällt mir ein, ich finde ja auch Ikebana (japanische Kunst des Blumenarrangierens) total interessant, habe mir mal ein Buch gekauft und versucht nach den Gesetzen Blumen in der Vase zu arrangieren, ist aber auch nicht so einfach. Neben den traditionellen Sachen die man kennt, kann man aber auch sehr moderne, kreative Gestaltung damit machen. Ich wollte immer mal einen Kurs besuchen, aber hier vor Ort gibt es nichts entsprechendes. Ich sollte das Buch mal wieder rauskramen. Du siehst, dein Japanaufenthalt weckt so einiges in mir, wie schön 🙂

    • beautyjagd sagt am 14. Oktober 2013

      Das ist schön! Gestern habe ich auch einige Japaner beobachtet, die im Park Blätter und Eicheln hübsch arrangiert haben, um sie dann zu fotografieren. Überhaupt habe ich den Eindruck, dass das Detail hier sehr viel gilt, das mag ich ja sehr.

  4. Nettes Plätzchen für ein Picknick. Gibt es in Tokyo viele Parks? Ich finde japanische Gärten oder Parks sehr interessant, ich mag das Geordnete und Schlichte, das Wasser und die klaren Formen.
    Mein Sonntagsritual ist morgens eine Maske, heute mit finnischer Torfcreme und ansonsten eigentlich fast immer nur faulenzen und lesen.

    • beautyjagd sagt am 14. Oktober 2013

      Es gibt einige Parks hier, sie sind sehr unterschiedlich. Der Shinjuku Gyoen kostet eine kleine Eintrittsgebühr, dafür ist er sehr aufgeräumt und arrangiert. In anderen Parks geht es lebendiger zu – die werde ich mir auch noch angucken 🙂

  5. Liebe Julie,
    ich war heute Nachmittag mit meinem Lebensgefährten im Schönbrunner Zoo (wir haben Jahreskarten und wohnen gleich in der Nähe; davor waren wir noch japanisch essen – gleich vis-a-vis vom Zoo im Restaurant Hanil). Im Schönbrunner Schlossgarten gibt es auch einen kleinen japanischen Steingarten (gleich neben dem Zoo), den ich immer besuche – er ist allerdings nur zum Ansehen, nicht zum Betreten. Im Stadtteil Döbling im 19. Wiener Bezirk gibt es den Setagayapark, 4.800m² groß, er soll sehr schön sein – ich war leider noch nicht dort, ich will ihn aber heuer noch vor der Wintersperre besuchen. Heute war bei uns in Wien herrliches Wetter. Der Herbst ist meine absolute Lieblingsjahreszeit. Ich hatte übrigens früher zwei schöne Bonsais, die mir leider eingegangen sind. Ich habe sie nicht wöchentlich gewässert, was ein Fehler war. Jetzt sehe ich sie mir lieber in meinen Büchern und in der Auslage an. Außer Bonsais gefallen mir Kakteen sehr.
    Ich freue mich jedes Mal, wenn du uns an deinen Reiseerlebnissen teilhaben lässt und wünsche dir noch eine schöne Zeit!
    Liebe Grüße,
    Midori

    • beautyjagd sagt am 14. Oktober 2013

      Danke schön 🙂 Der japanische Garten ist ja ganz schön goß, toll, dass es so etwas in Wien gibt! Und dein gestriger Sonntag klingt auch sehr entspannt!
      Liebe Grüße

  6. Wow, dass man in einer Stadt wie Tokyo auch Ruhe finden kann, hätte ich ja nicht gedacht… wunderschön 🙂

    Sonntags ist bei uns in unregelmäßigen Abständen so eine Art Familientag, an den alle zusammen kommen. Ich finde es schön und genieße die Zeit mit der Familie meistens sehr. Ansonsten ist es auch eher ein Ruhetag, an dem nie viel gemacht wird 😉

    Liebe Grüße nach Japan, wann geht ed eigentlich zurück?

    • beautyjagd sagt am 14. Oktober 2013

      Züruck geht es Anfang November, also in etwa 2,5 Wochen – glücklicherweise habe ich noch etwas Zeit für Tokyo, so muss ich mich nicht stressen und kann mir alles in Ruhe ansehen. Sonntag ist bei mir meist auch eher Ruhetag, deswegen habe ich gestern einfach mal nicht so viel gemacht.
      Liebe Grüße

  7. Julie, dieser Park ist wundervoll. Man spürt förmlich die Ruhe. Ich war heute genau wie Midori in Schönbrunn, allerdings nicht im Zoo und auch nicht im japanischen Garten, sondern am anderen Ende des Schlossparks in der Meierei – ein kleines Kaffeehaus. Wir hatten Traumwetter an diesem Sonntag und in der Meierei war die Hölle los. Mein Sohn und ich wurden von der Kellnerin mit den Worten “wir haben Aufnahmestopp” begrüßt. Wir, die wir schon einige Sommer im serviceorientierten Kalifornien verbracht haben, haben uns wirklich sehr darüber amüsiert, es einfach ignoriert und uns einen Platz gesucht. Die Wartezeit war dann letztlich gar nicht so schlimm, und auch wenn der Marmorkuchen bereits aus war, egal, wir haben unseren Besuch genossen und beschlossen, trotzdem wieder zu kommen. – Das ist im Übrigen sehr Wienerisch. Nach dem Besuch im Café haben wir noch eine kleine Runde im Schlosspark gedreht. War schön.

    • beautyjagd sagt am 14. Oktober 2013

      Über deine Geschichte musste ich auch lachen, das wäre nicht nur in den USA, sondern auch hier undenkbar. In Japan geht es auch sehr serviceorientiert und geordnet zu, anders ließen sich die Menschenmassen wahrscheinlich auch nicht steuern. Schön, dass hier so viele Wienerinnen mitlesen!

  8. Die Atmosphäre im Foto ist so schön! Am liebsten würde ich reinspringt.

    Ein richtiges Sonntagsritual habe ich nicht. Ich versuche so viel Zeit wie möglich mit meiner Familie zu verbringen und mich auch etwas von der Woche zu erholen. Ich war heute im Fitness-Studio, wo ich ordentlich an den Gewichten gezogen habe. Den restlichen Tag habe ich mit meiner Familie verbracht. Zum Schluss habe ich mir noch ein Meersalz-Blütenbad von farfalla gegönnt. War sehr erholsam!

    • beautyjagd sagt am 14. Oktober 2013

      Ich habe den Eindruck, dass die Japaner sich sehr bewusst Ruheinseln im Großstadtleben geschaffen haben, die sie dann bewusst genießen. Wenn es hier etwas kühler ist, werde ich in der Sitzbadewanne in meinem Bad hier auch mal ein Bad nehmen, die Auswahl an Badezusätzen ist riesig!

      • Badezusätze finde ich toll!

        Welche Badezusätze bevorzugen die Japaner? Gibt es eine bestimmte Richtung die dominiert?

      • beautyjagd sagt am 14. Oktober 2013

        Die Badezusätze sind meist in kleinen Sachets verpackt – in den Regalen wird zwischen Badesalz und Badepulver unterschieden. Ich muss noch rausfinden, auf was die pulvrigen Badezusätze basieren. Die Verpackungen sind oft wunderschön gestaltet 🙂

  9. Noemi B. sagt am 14. Oktober 2013

    Grossstädte ohne Park kann ich mir schlecht vorstellen… das braucht es doch einfach, als kleine Ruheoasen. Selbst in Düsseldorf, mitten in der Stadt, trifft man im Park Hasen (!), Enten und Schwäne.
    Hats da in Tokyo auch Tiere?

    Sonntagsritual…. hmm, nicht wirklich. Ich versuche eine Runde joggen zu gehen, falls das Wetter nicht grottenschlecht ist und meist fällt halt noch ein Teil Hausarbeit auf den Sonntag, aber mehr aus Zeitgründen, das wär höchstens ein Zwangsritual 😉 ich versuche zwar, das zu vermeiden, aber es gelingt mir schlecht.

    • beautyjagd sagt am 14. Oktober 2013

      Bisher habe ich keine Tiere hier entdeckt – außer den Karpfen und den Schildkröten im Teich! In Köln sprangen auch immer dien Kaninchen durch den Park, die haben sich da sichtlich wohlgefühlt.

  10. In so einem tollen Park könnte ich meine Sontage auch gut verbringen. Sieht sehr idyllisch und friedlich aus. Dazu ein Buch, eine Tasse Grüntee und die Welt ist in Ordnung. 🙂

    Sonntagsrituale? Meine zwei liebsten: Mittagsschlaf und Tatort. 😀 Und ein allgemeines Wochenendritual: ein gekochtes Frühstücksei. Darauf freue ich mich tatsächlich schon jeden Samstag beim Aufstehen.

    Liebe Grüße,
    Ida

    • beautyjagd sagt am 16. Oktober 2013

      Morgen soll das Wetter hier wieder gut werden, da habe ich vor, wieder mal in den Park zu gehen – nachdem ich heute sehr städtisch in vielen Kaufhäusern und Geschäften unterwegs war, brauche ich das mal wieder 🙂

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