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Elle von 1998: Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge

Am Wochenende habe ich weiter meine Bücherregale ausgemistet. Dabei bin ich schon wieder auf ein Fundstück gestoßen, das ich auf dem Blog zeigen möchte (hier mein erster Fund vor einigen Monaten).

Das Cover der französischen Elle von 1998 gefiel mir damals so gut, dass ich die Zeitschrift aufgehoben habe. Mit dem Supermodel Laetitia Casta wurde das Bild Mädchen mit dem Perlenohrgehänge von Jan Vermeer nachgestellt.

Im Heft geht es dann weiter mit Modestrecken, die sich an Gemälden orientieren:

Neben den flämischen Meistern waren die Salome-Bilder des Symbolisten Gustave Moreau, Frauen aus dem Nachtleben der 20er Jahre von Otto Dix sowie mittelalterliche Madonnen Vorbilder für die Fotos.

Die Bilder ließen natürlich mein Kunsthistorikerinnen-Herz höher schlagen. Ich mag es grundsätzlich, wenn Modestrecken nicht nur Stücke aus aktuellen Kollektionen zeigen, sondern eine Geschichte erzählen.

Übrigens kam ich mir beim Durchblättern der Elle von 1998 schon recht alt vor 😉 . Layout und Werbeanzeigen stammen eindeutig aus einer anderen Zeit. In dieser französischen Elle dominiert die Werbung für Parfüms, Anzeigen für teure Pflege und dekorative Kosmetik sind längst nicht so präsent wie heute. Der Boom der teuren und stark beworbenen Luxuscremes entwickelte sich erst im neuen Jahrtausend, das hatte ich ganz vergessen.

Ich konnte außerdem gar nicht glauben, dass es sich um die Weihnachtsausgabe handelt – in den heutigen Zeitschriften am Jahresende geht es fast ausschließlich um Champagner, Schmuck und Abendgarderobe (immer gleich langweilig inszeniert, behaupte ich mal frech).

Hebt ihr manchmal auch alte Zeitschriften auf? Und fällt es auch so schwer wie mir, Bücher auszumisten? Wie findet ihr die kunsthistorisch inspirierte Idee zum Cover der Elle?

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24 Kommentare

  1. Schneizel sagt am 6. August 2012

    Ich habe früher mehr Modezeitschriften aufgehoben – ein paar uralte dürfen noch bleiben, aber fallen bestimmt meinem nächsten Aufräumkoller zum Opfer. Inzwischen schleudere ich auch Bücher (wenn ich sie denn grottig fand) ab und zu mit großem Genuss und Schwung in die Altpapiertonne (bei schön gebundenen Exemplaren hatte ich bisher Hemmungen, aber Taschenbücher? Kein Problem).

    Das ist allerdings ein Schätzchen, diese Elle. Waah, Nachstellungen von Gustave Moureau. Ist das diese Frau mit dem Riesenaufbau auf dem Kopf? Gibt’s davon mehr zu sehen? Wirklich außergewöhnlich.

    Weihnachtsausgaben – igitt. Grade englische Kochzeitschriften sind über drei Monate absolut unlesbar, da geht’s nur ums Vorbereiten, Durchführen und Entsorgen von Weihnachten und Silvesterkram. Und man möge mich mit weiteren Abendkleidern-vor-Kaminen-Modestrecken zu Weihnachten verschonen.

    • beautyjagd sagt am 6. August 2012

      Mit Taschenbüchern habe ich auch nict so das Problem, aber auch manche gebundenen Ausgaben und Bildbände haben mich am Wochenende verlassen müssen. Ich war echt streng mit mir.
      Ja, die Frau mit dem Kopfschmuck ist auch eine der Salomes, insgesamt gibt es drei Bilder davon, die sehr nahe an die Vorbilder (Salome 1871, Salome tanzt für Herodes 1876) rankommen.
      Weihnachtsausgaben sind schrecklich langweilig geworden, ich finde das sehr schade – es geht meiner Meinung nach nur noch darum, thematisch zum Weihnachstfest passende Advertorials unterzubringen.

  2. Anajana sagt am 6. August 2012

    Ich könnte Bücher nie wegschmeißen, egal wie grottig sie sind. Das grenzt für mich an Bücherverbrennung. Ich weiß, das ist total überzogen, aber ich brings nicht übers Herz.
    Mittlerweile kann ich sie aber schon verschenken 😉
    Konnte ich lange Jahre nicht, bis wir umgezogen sind. Habe jetzt noch 3 Kartons mit Büchern im Keller. Mittlerweile verleihe ich sie und will sie nicht mehr zurück oder immer wenn ich in die Bücherei gehe, um welche auszuleihen, dann verschenke ich ein paar meiner Bücher an die Bücherei. Die freuen sich immer und können sie auch immer brauchen.

    Aber es gibt so ein oder zwei geerbte, wirklich schreckliche Atlanten im Keller, die würde ich noch nicht mal verschenken. Und weil ich sie eigentlich wegschmeißen müsste, pack ich die Kiste gar nicht erst an. Irgendwann werde ich mich überwinden müssen.

    Und da ich jetzt einen eReader habe und nur noch wirklich absolute Lieblinge im Hardcover kaufe, werde ich das Problem hoffentlich zukünftig nicht mehr haben (vorausgesetzt alle Altlasten sind dann irgendwie entsorgt).

    Glücklicherweise hebe ich keine Zeitschriften auf. Ein Problem weniger. Ich kaufe sowie kaum Zeitschriften und wenn heb ich sie maximal 2 – 3 Monate auf und dann wandern sie ins Altpapier.

    • Schneizel sagt am 6. August 2012

      Wir sind mit 65 Bücherkisten umgezogen, und da trennt man sich leicht von doppelten, vergilbten, beschädigten Büchern. Da will man auch nicht unbedingt neue grottige Bücher beim nächsten Umzug mitschleppen, die auch nach Bitten und Betteln niemand aus dem Freundeskreis übernehmen möchte. Da ich kein öffentliches Ereignis draus machen, bei dem ich Autoren laut verfeme und verdamme, bitte nochmal über den Vergleich mit den Bücherverbrennungen nachdenken.

      • Anajana sagt am 6. August 2012

        Das sollte überhaupt kein Angriff auf dich oder sonstwen sein, für mich persönlich – und ich rede nur von mir persönlich – fühlt es sich nunmal so an. Bitte, zieh dir diesen Schuh nicht an!

      • Schneizel sagt am 6. August 2012

        Ich kenne die Strategie “Ich-Botschaften aussenden” und verstehe auch durch die Blume. Einfach noch mal nachdenken.

      • Anajana sagt am 6. August 2012

        Nun, tut mir leid, wenn du mich so offensichtlich missverstehst. Aber egal, dann soll es so sein.

      • beautyjagd sagt am 6. August 2012

        Ich bin verwirrt, Anajana hat doch in ihrem ersten Kommentar schon eindeutig dazu geschrieben, dass sie selbst den Vergleich auch überzogen findet.

        Bücher wegzuwerfen war für mich lange Zeit unmöglich, aber mittlerweile wachsen mir die Bücherberge über den Kopf und ich musste neu über die Lage nachdenken. Gerade weil ich im Herbst umziehen werde, musste ich an das Thema ran. Ich habe sehr viel über loslassen und Raum machen für Neues gedacht, das half mir. Aber leicht fällt mir das Wegwerfen/Weggeben immer noch nicht (und es sind auch nach dem Ausmisten noch genügend Bücher da um beim Umzug fluchen zu können 😉 )!

  3. Schneizel sagt am 6. August 2012

    O.k., wir lösen das hier wohl nicht, und ich sehe auch deinen Standpunkt.

  4. Birgit sagt am 6. August 2012

    Ja, ich habe auch die Tendenz so manches Gedrucktes aufzuheben. Ein paar alte Zeitschriften habe ich sicherlich auch noch irgendwo rumliegen. Neulich habe ich 3 Jahrgänge alte Ökotest-Hefte weggeworfen. Früher habe ich Bücher, die ich nicht mehr wollte in die Bücherei gebracht, heute verkaufe ich bei ebay, dann können sich andere dran erfreuen und meine Regale bekommen Platz für Neues, leider, denn ich bin eine Leseratte. (Möchte mal wissen wo dieses Wort herkommt). Eins geht, zwei kommen dazu. Mir grausst es vorm nächsten Umzug!!!

    Das Titelbild der Elle ist toll, fast besser als das Original (ich Kunstbanausin), aber der Film hat mich total begeistert.

    • beautyjagd sagt am 6. August 2012

      Früher war ich auch eine Zeitschriftensammlerin, das habe ich mir mittlerweile glücklicherweise fast abgewöhnt. Dieses schöne Exemplar durfte nur bleiben, weil es außergewöhnlich ist.
      Den Film habe ich nicht gesehen, nur davon gelesen – nun machst du mich neugierig!

  5. Aorta sagt am 6. August 2012

    Modezeitschriften sind bei mir weniger ein Problem, da ich sie nur selten kaufe. Bücher hingegen sammeln sich in schöner Regelmäßigkeit in zu großer Anzahl bei mir an. Für Artikel oder Bilder, die mir besonders gut gefallen, habe ich mir einen Heftordner zugelegt – das sind dann meist Sachen (Mode/MU/Frisuren, aber auch Inneneinrichtung/Design), die ich inspirierend finde. Außerdem hab’ ich immer einen Ordner auf meinem Desktop liegen, in dem ich derartige Internetfundstücke abspeichere.

    By the way: Für den gleichnamigen Film (“Das Mädchen mit dem Perlenohrring”) muss ich hiermit mal eine Empfehlung aussprechen, ich fand ihn sehr gut, auch auf so eine ruhige Art und Weise erzählt. Colin Firth hat natürlich auch nicht geschadet ;-).

    • beautyjagd sagt am 6. August 2012

      Jetzt empfiehlst du den Film auch, sieht so aus, als ob ich etwas versäumt habe.
      Übrigens habe ich auch so einen Sammel-Ordner für ausgewählte Seiten, sonst hätte ich mich wahrscheinlich vor Jahren nicht von meiner Zeitschriftensammlung trennen können.

  6. Patricia sagt am 6. August 2012

    Ahh Vermeer! Ich mag dieses Gemälde sehr gern. Es hat etwas sehr Zerbrechliches an sich.
    Danke für die Fotos! Die wirken in der Tat, als ob sie aus einer anderen Zeit kämen. Trotzdem sehr schön.

    Ohje, alte Zeitschriften…. das ist ja mal ein Thema für sich. Bis vor einigen Jahren besass ich nahezu die komplette Sammlulng der Alegra (leider wurde dies schöne Zeitschrift eingestellt, den Ableger “Working Woman” vermisse ich immer noch!), und darüber hinaus sammelte ich auch noch die Ausgaben der ersten Jahre der Amica. (als sie noch frisch und frech war.) Aber irgendwann musste alles raus. Das tat richtig weh, all diese Zeitungen wegzwerfen. Zumal ich gern aus den Hochglanzanzeigen oder Fotoserien Collagen zusammengestellt habe.

    Naja, ein wenig geschummelt habe ich dann doch noch: die besten Artikel habe ich rausgerissen und/oder eingescannt. (vor allem die Seiten mit den Kleiderkombination. XD )

    Aber meine allererste Amica, die habe ich immer noch. (damals erhielt man als Neu-Abonnentin ein Riesenposter des ersten Titelblattes als “kleines Dankeschön”. Ich besitzte es heute noch. Motiv: schwarzes, männliches Model mit Hut, etwas Glitter und einem Lächeln auf den Lippen. *g*

    Bücher abgeben fiel mir lange Zeit auch schwer. Aber seit ich über Amazon verkaufe, ist es einfacher geworden. Da weiss ich, dass meine Schätzchen noch jemandem Freude bereiten.

    Und zum Thema Bücher wegschmeissen… das fühlt sich wirklich komisch an. Vielleicht kommen diese mulmigen Gefühle von den bekannten Spruch: Ein Buch, ein Freund?

    • beautyjagd sagt am 6. August 2012

      Die Allegra und die frühe Amica habe ich auch gelesen 🙂 . Ich habe auch oft Collagen gebastelt oder sie für selbst gemixte Kassetten-Cover verwendet (das waren Zeiten!).
      Und ja, Bücher sind auch meine sehr guten Freunde/Freundinnen, deswegen hängen bei mir beim Ausmisten auch so viele Emotionen dran.

  7. Klara sagt am 6. August 2012

    *g* willkommen in meiner Sammel-Welt 😉 – ganz zu schweigen von meinen S.U.B.s (Stapel ungelesener Bücher)
    Es gibt Bücher, egal ob TB oder HB, die kann ich nie und nimmer weggeben. Und es gibt Bücher, die grad mal das erste Lesen überstehen, bevor ich sie freigebe – diese Bookcrossing_Sache ist eine grandiose Idee *find*; oder sie landen in einem karitativen Laden, wo sie ev. noch wenigstens für 1Eur weggehen. Wegwerfen geht für mich auch nicht, da muss ich sogar Bücher aus dem Müll holen… 😉
    Was Zeitschriften angeht, hab ich mich extrem gebessert: als meine Mutter mein Elternhaus verkaufte und ich mein Kinderzimmer endgültig leeren musste, landete meine Geo-Sammlung letztlich auf dem Müll, wollte nicht mal die Caritas haben *gg*
    Jetzt wird nur noch die Emma gesammelt, diese Schätze kann ich einfach nicht wegwerfen.
    Problematisch werden immer mal wieder die Ordner, in denen sich Zeitungs- und Zeitschriften-Ausschnitte sammeln, aber auch da bessere ich mich: es ist ja soviel einfacher, die Artikel online zu suchen und dann als pdf zu speichern. 😉

    • beautyjagd sagt am 7. August 2012

      Ich gehöre auch eindeutig zu den Sammlerinnen (und Jägerinnen 😉 ), sieht man bei mir nicht nur an Bücher und CDs, sondern auch an meiner Kosmetiksammlung.
      Auch wenn ih Teile meiner CDs digitalisiert habe, bringe ich es doch nicht fertig, sie wegzuschmeißen. Ich stehe einfach gern vor dem Regal und sehe sie an (ich bin wirklich altmodisch).

  8. Klara sagt am 6. August 2012

    ah, vergessen: Das Mädchen mit den Perlohringen auch im Dreiklang ein Genuss: als Bild, als Film und als Buch *schwärm*

  9. Hey Julie,

    das Cover ist wirklich großartig….diese Elle hätte ich auch nicht entsorgt. Ich musste gleich an die französische Bloggerin Miss Pandora denken, die sich bei ihrer Kleidung und für die Fotografien auch immer von Kunstwerken inspirieren lässt. Kennst du sie vielleicht?
    http://www.misspandora.fr/

    Bücher weg geben fällt mir nur dann leicht, wenn ich sie nicht sonderlich mochte. Bei uns steht im Eingangsbereich des Hauses ab und zu eine Buchtausch-Kiste von der sich jeder bedienen kann, dem ein Buch gefällt und eigene ausgelesene Bücher beisteuern kann. Das finde ich eine tolle Idee.

    Liebe Grüße
    °Sun

    • beautyjagd sagt am 7. August 2012

      Danke dass du mich an Miss Pandora erinnert hast, bei ihr klicke ich manchmal auch rein 🙂 . Eine Büchertausch-Kiste im Haus ist auch eine schöne Idee, das überlege ich mir mal für meine nächste Wohnung!
      Liebe Grüße

  10. Louisa sagt am 9. August 2012

    Früher habe ich Bücher und auch Zeitschriften gesammelt. Als Kind/Jugendliche habe ich mal meine Bücher gezählt und es waren mehrere Hundert. Irgendwann habe ich dann einen Rappel bekommen als ich gemerkt habe, dass ich Bücher selten mehr als ein Mal lese und seitdem verkaufe in unregelmäßigen Abständen meine Bücher (die, die ich mehrmals lese(n könnte), dürfen natürlich bleiben). Früher (gut so lange ist DAS dann doch nicht her) hatte ich den Traum von einer riesigen eigenen Bibliothek, aber zum Umziehen ist das sehr unpraktisch und eigentlich mag ich es auch (bei mir) nicht zugestellt.

    Bei Zeitschriften habe ich es so gelöst, dass ich Bastelanleitungen oder Dekoideen rausreiße und den Rest wegtu. Alle paar Monate wird der Zeitschriftenstapel entrümpelt/aussortiert und entweder landet die Zeitschrift im Müll, bei Freunden oder ich setze sie aus.

    Bücher, die ich nicht verkauft/verschenkt bekomme, stelle ich gern in öffentliche Bücherschränke, dann haben andere noch was davon (dorthin habe ich meine Geo-Sammlung übrigens auch sukzessive gebracht).

    • beautyjagd sagt am 9. August 2012

      Den Traum von der riesigen eigenen Bibliothek hatte ich auch, ich bin auch in so einer Art Bücherhaus meiner Eltern groß geworden. Bei Umzügen ist so eine Buchsammlung allerdings eher ein Albtraum. Danke für die Idee mit den öffentlichen Bücherschränken, das merke ich mir.

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