Stellt man sich es nicht total glamourös vor, auf Beautyjagd zu gehen? In großen Städten Europas unterwegs auf den Boulevards, in schicken Läden und kleinen Boutiquen? Ha! Es ist ganz anders, zumindest hier in Lissabon.
Zuerst habe ich in Lissabon nur kleine altmodische Drogarias gefunden. In meiner Lieblings-Drogaria “Saõ Domingos” wird die Ware so hoch gelagert, dass der Verkäufer auf eine Leiter klettern muss, um die gewünschten Produkte herunter zu holen.
Weiter ging es mit Geschäften in den Shopping-Malls, die aber außer Sephora wenig interessante Produkte für mich bereit hielten. Wo haben sich nur die schönen Beauty-Produkte in Lissabon versteckt? Die Antwort lautet wie im Titel: In den Hochhaus-Siedlungen ganz im Norden Lissabons.
In der portugiesischen Frauenzeitschrift “Activa” wurde ich durch eine kleine Erwähnung auf die Nagellacke der jungen Firma Inocos aufmerksam. Ich stürzte mich ins Internet, um herauszufinden, was es damit auf sich hat. Als ich auf die Firmen-Homepage stieß, war ich begeistert. Diese Lacke musste ich einfach haben, das Konzept ist großartig! Portugiesische Beauty-Bloggerinnen wurden auch bemustert, da dachte ich mir, wird es nicht schwer sein, die Lacke in Lissabon zu kaufen.
Wie sehr ich mich in dieser Annahme getäuscht hatte. Nach einer unbeantwortet gebliebenen Mail an die Firma und einer aufwändigen Recherche im Internet fand ich schließlich die einzige Verkaufsstelle in Lissabon heraus. Sie befindet sich nicht im Stadtzentrum oder einem der vielen Shopping-Center, sondern in einer Hochhaus-Siedlung weit im Norden Lissabons. Auf meinem wirklich großen Stadtplan liegt das Viertel gerade so am Rande. Dank Google-Maps konnte ich mir den Weg genauer ansehen.
Ich setzte mich also in den Bus und anschließend in die Metro und fuhr über eine Stunde hinaus (Lissabon ist keine Riesenmetropole wie Istanbul).
Dort angekommen ging es weiter über ein Stück Brachland zu einer neu errichteten und gepflegten Hochhaus-Siedlung, die nicht gerade belebt war.
In den Hochhäusern befinden sich in den Erdgeschossen einige Läden, darunter eben auch der “Manain de Lia Marques”.
Lia verkauft brasilianische Bikinis und Beauty-Produkte und begrüßte mich gleich herzlich. Obwohl ich fast kein Portugiesisch und sie überhaupt keine andere Sprache kann, unterhielten wie uns bestens. Über eine halbe Stunde begutachteten wir zusammen Nagellacke 🙂 .
Toll fand ich, dass sie sich überhaupt nicht gewundert hat, wie und warum die verrückte Deutsche zu ihrem Laden gekommen ist. Wir hatten einfach zusammen Spaß mit Nagellacken. Das ist übrigens einer der Gründe, weshalb ich Beauty so liebe. Die Leidenschaft dafür verbindet mich mit anderen Frauen, denen ich sonst nie begegnet wäre 🙂 .
Auf dem Rückweg über das staubige Brachland trug ich in meiner Tasche zehn Nagellacke, die ich euch in einem der nächsten Posts vorstellen werde. Sie sind mein absolut liebster Fund in der portugiesischen Kosmetik-Welt. Ihr dürft gespannt sein!
Nehmt ihr manchmal auch verrückte Umwege auf euch, um etwas zu bekommen oder anzusehen?
Eine tolle Geschichte! Das Lachen der Verkäuferin auf dem Foto sagt doch alles, finde ich. Toll, dass Du so mutig bist, auch jenseits des Mainstreams zu suchen. Das macht diesen Blog u.a. so extrem lesenswert!
Ohhhh danke, das ist nett 🙂 🙂 Das Lachen von Lia und überhaupt ihre gute Laune waren so dermaßen ansteckend, dass ich den Laden allein deswegen bedingungslos empfehlen kann 🙂
Ist ein ansteckendes Lachen und man ahnt, dass ihr Beauty auch Spaß macht 🙂
Ich würde ja spontan sagen: Ja mach ich auch, solche Umwege, wenn ich etwas unbedingt sehen oder haben will……aaaber: ich habe es ja immer noch nicht gebacken gekriegt, hier mal diesen türkischen Basar zu suchen, in dem es auch Kosemtik geben soll…und NUR, weil er ein Stück stadtauswärts, etwas umständlich zu erreichen ist und ich mir nicht sicher bin, ob ich die Fahrt umsonst mach ……:-/….naj hab ich immer noch vor, da hin zu pilgern 🙂
Da bin ich mal gespannt auf Deine post`s mit den neuen Lacken, was da so Besonderes dran ist 🙂
lG
Ich war auch eimal umsonst dort, der Laden hatte nämlich samstags geschlossen. Da war ich frustriert, so ein weiter Weg für nichts. Deswegen kann ich schon verstehen, dass man etwas Scheu hat, extra wohin zu fahren wo man noch nicht mal weiß, ob es Sinn hat. Aber in diesem Fall war ich zu neugierig, da bin ich nochmals hin und dann mit Erfolg 🙂 . Liebe Grüße!
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Ich schließe mich la pop auf jeden Fall an. 🙂
Danke, dass du uns so toll berichtest, Frau beautyjagd!
Aber gerne, ist doch meine Lieblingsbeschäftigung, Frau Erbse 😉
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