In Zusammenarbeit mit Primavera // Bitte einmal die Augen schließen – kommt doch mit auf einen Spaziergang durch den Wald! Einfach so und ganz ohne gezielte sportliche Ambitionen. Ein bisschen herumstromern und die Umgebung auf sich wirken lassen: Wie schön die Sonne die grünen Blätter leuchten lässt. Die Vögel singen, weiter oben schwebt ein Greifvogel über den Wipfeln. Am Boden raschelt es, die Luft fühlt sich frisch und klar auf der Haut an. Einatmen und ausatmen, ganz bewusst. Mal riecht es erdiger und nach Moos, mal etwas holziger. Sich ein bisschen treiben lassen, vom Weg abkommen. Eine Weile an einen Baum lehnen und dem Wind in den Baumkronen zuhören…
Kein Wunder, dass ein solcher Spaziergang gut tut. In Japan gibt es dafür sogar einen Begriff: Shinrin Yoku bedeutet, in Waldluft zu baden. Vom japanischen Gesundheitssystem wird das Waldbaden unterstützt, denn Studien haben gezeigt, dass die Waldluft das Immunsystem stärkt, den Blutdruck sinken lässt und für den Abbau von Stresshormonen im Körper sorgt.
Waldmedizin von Anusati Thumm und Maria M. Kettenring
Die beiden Aromatherapie-Expertinnen Anusati Thumm und Maria M. Kettingring haben sich in ihrem neuen Buch ausführlich mit dem Thema Waldmedizin beschäftigt. Man erfährt darin nicht nur vieles über den Organismus und das Ökosystem Wald, sondern auch über Mythen und Bräuche oder die traditionelle Volksmedizin aus dem Wald. Im Hauptteil des Buches stellen die Autorinnen 15 ausgewählte ätherische Baumöle vor und geben 108 Rezept-Tipps, wie und wofür man sie einsetzen kann.
Waldluft
Nicht nur der Sauerstoff, sondern auch ätherische Öle sind für die gesundheitsfördernde Wirkung eines Spaziergangs im Wald verantwortlich. Der Hauptbestandteil ätherischer Öle von Nadelbäumen sind Terpene und Terpenverbindungen. Diese Duftmoleküle sind – im Zusammenspiel mit den anderen enthaltenen Inhaltsstoffen – entscheidend für die therapeutische Wirkung der ätherischen Baumöle: Monoterpene aus Kieferngewächsen wirken aktivierend und erhöhen die Konzentration, sie regen dazu das Immunsystem an. Monoterpenester (z.B. in Fichtennadelöl) und auch Monoterpenalkohole wirken beruhigend und angstlösend. Sesquiterpene und Sesquiterpenketone (z.B. in der Himalayazeder) sind hautfreundlich, schleimlösend und entzündungshemmend, außerdem stärken sie die Psyche. Bei einem ausgiebigen Waldspaziergang atmen wir diese Bestandteile der ätherischen Öle ganz automatisch ein.
Ich werde euch nun vier Baumöle aus dem Sortiment von Primavera vorstellen, mit denen ich mir den Wald in mein Wohnzimmer oder an meinen Schreibtisch hole – wenn ich gerade keine Zeit habe, einen Spaziergang zu machen. Gewonnen werden die ätherischen Öle durch die Destillation von Zweigen und Nadeln mit Wasserdampf, die etwa vier bis acht Stunden dauert.
Durchatmen mit Kiefernnadel
Die Kiefer Pinus sylvestris nimmt 23% der deutschen Waldfläche ein und ist damit nach der Fichte der zweithäufigste Baum in Deutschland. Kiefernbäume erkennt man an ihrer rötlichen Rinde und den langen büscheligen Nadeln. Für das ätherische Öl Kiefernnadel bio werden die Zweige und die Nadeln mit Wasserdampf destilliert. Traditionell wurden Kiefernnadeln bei Lungenkrankheiten eingesetzt.
Ätherisches Kiefernnadelöl setzt sich großteils aus Monoterpenen zusammen. So wirkt es antiseptisch, entzündungshemmend und antiallergisch. Psychisch stärkt es die Nerven und hilft bei Erschöpfung und Stress. Den Duft würde ich als frisch, herb, etwas grün und holzig beschreiben – für mich ein Klassiker, bei dem ich sofort an einen Waldspaziergang denken muss.
Tipp: Ätherisches Kiefernadelöl mischt sich gut mit roter Mandarine, die den waldigen Duft mit fruchtigen Noten ergänzt. Aber auch solo gebe ich in Erkältungs- oder aber Allergiezeiten etwa fünf Tropfen ätherisches Kiefernnadelöl in den Vernebler (dazu weiter unten mehr).
Gestärkt mit Lärche
Ein spezieller Nadelbaum ist die Lärche Larix decidua, denn sie wirft im späten Herbst ihre Nadeln ab – die meisten anderen Nadelbäume sind immergrün. Für das ätherische Öl Lärche bio werden die Zweige mit den Nadeln destilliert.
Einzigartig ist auch die Zusammensetzung des ätherischen Öls aus Monoterpenen, Monoterpenolen sowie Sesquiterpenolen und Estern. Mich spricht der besondere Duft sehr an, der weicher als andere Waldöle riecht und dazu etwas Krautig-würziges hat. Eingesetzt wird ätherisches Lärchenöl bei Bronchialerkrankungen; es hilft auch, Infektionen abzuwehren. Auf der psychischen Ebene wirkt es bei Nervosität oder Burn-out und heitert die Stimmung auf.
Tipp: Im oben erwähnten Buch von Anusati Thumm und Maria Kettenring habe ich das DIY-Rezept “Im goldenen Lärchenwald” gefunden. Für ein Körperöl mischt man 100ml Mandelöl mit 15 Tropfen Lärchenöl. Stärkt sowohl die Psyche als auch das Immunsystem!
Selbstvertrauen mit Himalayazeder
Als drittes Öl habe ich mir das neue ätherische Öl Himalayazeder extra von Primavera ausgesucht. Die Himalayazeder Cedrus deodara stammt aus Nordindien, Nepal und Afghanistan, in Europa ist sie nur im milden Seeklima zu Hause. Destilliert werden die Späne vom Wurzelstock.
Anders als bei den bisher vorgestellten ätherischen Baumölen sind hier überwiegend Sesquiterpene und Sesquiterpenketone enthalten. Entsprechend wirkt die Himalayazeder auf der Haut wundheilend und entzündungshemmend, dazu antibakteriell und lymphentstauend. Psychisch hat es eine stabilisierende Wirkung. Ich empfinde den Duft der Himalayazeder als weicher und weniger grün als den Duft der Atlaszeder, das ätherische Öl duftet holzig und balsamisch.
Tipp: Wenn ich sehr angespannt oder nervös bin, dann ist bei mir die Himalyazeder dran. Ich gebe dafür fünf Tropfen in den Vernebler und atme bewusst in den Bauch ein und aus.
In Balance mit Zypresse
Wenn ich an die Regionen rund ums Mittelmeer denke, dann kommen mir die Zypressen Cupressus sempervirens in den Sinn: Wie Flammen oder Säulen ragen die Bäume aus der Landschaft. Für das ätherische Zypressenöl bio werden Zweige und Zapfen der Zypressen destilliert. Den Duft würde ich als herb und holzig und auch ein bisschen harzig beschreiben.
Eine Mischung aus Monoterpenen, Monoterpenolen, Sesquiterpenen, Estern und Sesquiterpenolen zeichnet das ätherische Zypressenöl aus. Es hilft dabei, die übermäßige Produktion von Körperflüssigkeiten auszubalancieren (z.B. bei Wassereinlagerungen, Schweißbildung oder Heuschnupfen). Auch bei Hitzewallungen ist es sinnvoll, außerdem klärt es die Gedanken in emotional beanspruchenden Situationen.
Mein Tipp: Für ein entstauendes Massageöl für die Beine gebe ich in 50ml Sesamöl 12 Tropfen ätherisches Zypressenöl. Wer mag, kann den Mix mit fünf Tropfen Wacholder ergänzen.
Aroma Vernebler Feel Happy
Na, wer hätte gedacht, dass ihr auf dem Foto oben meinen transportablen Wald seht 😉 ? Wenn ich am Schreibtisch sitzen muss statt draußen im Wald spazieren gehen zu können, dann darf mein neuer Aroma Vernebler Feel Happy ran. Als ich ihn von Primavera zugeschickt bekommen habe, hätte ich nicht gedacht, wie praktisch dieser Gegenstand ist – und wie oft ich ihn verwende! Man füllt einfach 200ml Wasser in das Behältnis, gibt etwa fünf Tropfen ätherisches Öl der Wahl dazu und dann geht es los: Bis zu 12 Stunden beduftet der Aroma Vernebler einen Raum bis zu 30qm. Die ätherischen Öle werden dabei nicht erhitzt, sondern kalt vernebelt – was schonender als bei einer klassischen Duftlampe ist. Intensität und auch Intervallzeiten für die Vernebelung können ebenso wie die Farbe des LED-Laufbands individuell eingestellt werden.
Zum Schluss noch zwei Hinweise: Selbstverständlich solltet ihr niemals ätherische Öle verwenden, auf die ihr allergisch reagiert. Grundsätzlich sollte man ätherische Öle nur verdünnt auf der Haut anwenden.
Alle vorgestellten ätherischen Öle, das Buch “Waldmedizin” sowie auch der Aroma Vernebler sind im firmeneigenen Online-Shop von Primavera sowie bei ausgewählten Biohändlern erhältlich. Die Produkte wurden mir zur Verfügung gestellt.
Vielleicht habt ihr nun auch Lust, für einige Minuten die Augen zu schließen und euch vorzustellen, wir ihr im Wald spazieren geht… schon das wirkt entspannend!