Beruf Branche Hintergrund Naturkosmetik

Berufe in der Naturkosmetik-Branche 2: Produktmanagement

Erst vor zwei Tagen habe ich meine ersten Eindrücke von neuen Limited Edition Slow Mood von Dr. Hauschka veröffentlicht. Passenderweise hatte ich kurz zuvor die Produktmanagerin für dekorative Kosmetik von Dr. Hauschka für meine Blogserie “Berufe in der Naturkosmetik-Branche” interviewt.

Da ich selbst über Jahre als Produktmanagerin gearbeitet habe (leider nicht in der Naturkosmetik-Branche), war ich natürlich neugierig, welche Tätigkeiten bei Dr. Hauschka zum Produktmanagement gehören. Mir hat damals besonders gefallen, dass man die Schnittstelle für alle am Produktentwicklungsprozess beteiligten Abteilungen ist  – und so mit vielen unterschiedlichen Menschen zu tun hat.

Nadja Wagner ist Schweizerin und dieses Jahr 30 geworden. Sie lebt in Stuttgart und arbeitet seit zwei Jahren im Internationalen Produktmanagement im Bereich Dr. Hauschka Dekorative Kosmetik bei der WALA Heilmittel GmbH in Bad Boll/Eckwälden, wo sie für die Limited Editions verantwortlich ist.

1. Wie sind Sie dazu gekommen, bei Dr. Hauschka im Produktmanagement zu arbeiten?

Nach meinem BWL-Studium habe ich zwei Jahre bei unserem Tochterunternehmen in der Schweiz gearbeitet, seit 2010 bin ich in der Unternehmenszentrale in Deutschland im Internationalen Produktmanagement beschäftigt. Mit der Marke verbindet mich sowohl das besondere Pflegekonzept als auch der Fokus auf einen vernünftigen Umgang mit der Natur und mit unseren Partnern in der Welt: Nachhaltigkeit statt Kurzlebigkeit, fundiertes kosmetisches Know-how statt verlockender Werbeversprechen … Selbst bei unserer dekorativen Kosmetik ist es unser Anspruch, nicht nur die natürliche Schönheit zu unterstreichen, sondern auch die Haut mit Pflanzenauszügen zu pflegen und zu schützen. Das ist es, was mir an meiner Aufgabe Freude bereitet: die Verbindung zwischen Lifestyle und Sinnhaftigkeit. Etwas, das glücklicherweise immer mehr Menschen erkennen und schätzen.

2. Welches Aufgabengebiet haben Sie genau, welche Tätigkeiten umfasst das Produktmanagement bei Dr. Hauschka?

Bei WALA ist das Internationale Produktmanagement eine Gruppe innerhalb der Marketingabteilung. Das Produktmanagement ist in die Geschäftsfelder Gesichtspflege, Dekorative Kosmetik, Körperpflege und Dr. Hauschka Med unterteilt. Zusammen mit zwei Kolleginnen gehöre ich dem Bereich Dekorative Kosmetik an und betreue die Limited Editions, welche zweimal pro Jahr auf den Markt kommen. Als Produktmanagerin beobachte ich die Markt- und Wettbewerbsentwicklung, initiiere daraufhin Neu- oder Weiterentwicklungen und betreue die Projekte von der Idee über die Konzeption und Umsetzung bis zur Einführung und Erfolgsanalyse.

3. Wie sieht ein typischer Arbeitstag von Ihnen aus?

Mein Tag im Büro beginnt mit einer großen Tasse Biokaffee und mit dem Durchgehen meiner To-Do-Liste. Als Produktmanagerin stimme ich mich mit den verschiedensten Abteilungen ab wie Entwicklung, Herstellung, Controlling, Packmitteleinkauf, Grafik, Markenkommunikation oder Presse, um nur einige zu nennen. Ich erarbeite Konzepte, erstelle Briefings, fahre zur Druckabnahme und überwache natürlich ständig den Zeit- bzw. Projektplan, damit die Produkte auch ja zum geplanten Markteinführungstermin im Laden stehen. Ich bereite Präsentationen für die Vorstellung der neuen Produkte vor verschiedenen Kollegenkreisen wie unserem Außendienst oder unseren ausländischen Vertriebspartnern vor, mit denen ich sowieso in sehr engem Kontakt stehe. Letztendlich bin ich Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um die Projekte.

4. Was macht Ihnen an Ihrem Beruf als Produktmanagerin besonders Spaß?

Das Schöne an meiner Aufgabe ist, dass ich ein Projekt von Anfang bis Ende betreuen kann, da steckt viel Herzblut drin. Auch jede Projektphase hat ihr Schönes. Ganz besonders aufregend finde ich die Entwicklungsphase neuer Make-up-Farben in Zusammenarbeit mit unserem internationalen Make-up-Artisten, unseren internen Kosmetikerinnen und mit den Entwicklern. Ich freue mich immer riesig, wenn die Kollegen aus der Entwicklung bei mir anrufen und mir mitteilen, dass sie Muster zum Testen haben. Auch die Phase der visuellen Umsetzung ist spannend, wenn wir das Bildkonzept erarbeiten und dann schließlich das Foto-Shooting stattfindet. Zudem empfinde ich die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Fachabteilungen und mit externen Partnern als sehr bereichernd und inspirierend. Da ich ein Faible für dekorative Kosmetik habe und mich auch selber gerne täglich schminke, habe ich einfach einen wunderbaren Job!

5. Bemerkt man als Mitarbeiterin bei der täglichen Arbeit, dass Dr. Hauschka ein anthroposophisch geprägter Arbeitgeber ist?

Wir können beispielsweise an Eurythmiestunden teilnehmen und feiern die Jahreszeitenfeste, wie kürzlich im Juni Johanni. Der Rhythmusaspekt als WALA Leitgedanke spielt in allen Bereichen des Unternehmens eine zentrale Rolle. Ganz entscheidend natürlich bei der Herstellung unserer Produkte, aber auch am eigenen Arbeitsplatz.

6. Was ist Ihr persönliches Lieblingsprodukt?

Nur ein Produkt nennen, das geht nicht, ich mag so viele Dr. Hauschka-Produkte. Unverzichtbar sind für mich aber die folgenden:

  • Intensivkur 03 und Hautberuhigungsmaske, weil sie die Haut so schön beruhigen.
  • Pflegeöl Citrone Lemongrass, weil es so herrlich nach frischen Zitronen riecht und für straffe Haut und gute Laune sorgt.
  • Lipstick Nr. 13 Red Quartz: Ich bin der Lippenstift-Typ. Auf Mascara könnte ich zur Not verzichten, aber niemals auf Lippenstift! Mit dem Rotton wirkt man sofort zurecht gemacht. Die wertvollen Öle und Wachse des Lippenstifts pflegen ganz nebenbei auch noch die Lippen.
  • Und dann Lipstick Nr. 16 Pink Topaz nicht zu vergessen: ein schöner Kontrast zu meinen roten Locken.

Vielen Dank für das Interview!

Im ersten Teil der Blogserie habe ich ein Interview mit Sandy Hildebrand geführt, die als Einkäuferin bei Primavera tätig ist.

Könnt ihr euch vorstellen, im Produktmanagement zu arbeiten? Ist es wichtig für euch, sich mit der beruflichen Tätigkeit zu identifizieren?

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15 Kommentare

  1. anajana sagt am 13. August 2012

    Verkörpert sie nicht total Dr. Hauschka? Rein optisch finde ich passt sie ebenfalls gut ins Konzept der Natural Beauty und könnte gleich ihr eigenes Fotomotiv für dekorative Kosmetik sein. 🙂 Sehr sympathisch.

    Auch diesen Post finde ich wieder sehr interessant. Produktmanagement ist an sich schon sehr vielseitig und spannend, weil es sehr abwechslungsreich ist und ein Produkt seinen ganzen Produktlebenszyklus lang begleitet.

    Identifikation mit der beruflichen Tätigkeit ist mir wichtig. D. h. aber für mich nicht, dass ich nur verkaufen oder bewerben kann, was ich selbst am liebsten nutze. Ich kann mir ein Produkt auch zu eigen machen. Ich komme aus dem Vertrieb und würde vermutlich einem Eskimo noch einen Kühlschrank verkaufen. Das Produkt darf nur nicht – in meinen Augen -unmoralisch, schädlich oder sonstwie negativ sein (z. B. Waffen, …).

    Es wäre noch das Tüpfelchen auf dem “i”, bei z. B. Wala zu arbeiten und Hauschka-Produkte zu verkaufen, aber dafür würde ich dann doch nicht nach Stuttgart ziehen. 😉

    Hauschka wird mir immer sympathischer (wenn das überhaupt noch geht)! Ich bekam am Samstag ein Überraschungspaket mit Translucent Face Powder und Pinsel als Dankeschön für eine Fragebogenbeantwortung. Ich hab mit gefreut wie Bolle. Die Sammlung an dekorativer Hauschka-Kosmetik wächst heimlich still und leise und ich glaube den Illuminating Powder und das von dir vorgestellte Lidschatten-Duo dürfen auch demnächst einziehen. 🙂 *offtopicmodusaus*

    • beautyjagd sagt am 13. August 2012

      Als ich das Foto gesehen habe, sind mir ähnlcihe Gedanken durch den Kopf geschossen, man könnte Frau Wagner direkt als Model für Hauschka nehmen. Außerdem würde ich ja immer noch Liv von Pura Liv vorschlagen, sie ist auch so eine Natural Beauty.

  2. Vielen Dank für das interessante Interview! Ich finde diese Reihe super 🙂
    Ich könnte mir durchaus vorstellen im Produktmanagment zu arbeiten, da ich es auch als sehr spannend und schön empfinden würde, größere Projekte mit zu betreuen – besonders, wenn sie mit Kosmetik und Farben zu tun haben 😉 Zwar habe ich nicht vor in diese Richtung zu gehen, aber ich fände es trotzdem interessant.
    Sich mit seiner Tätigkeit im Beruf zu identifizieren finde ich sehr wichtig und ich finde übrigens auch, dass Frau Wagner super zu Dr. Hauschka passt 😉 Ich dachte erst, dass es sich um ein Werbefoto der Marke handelt!
    Ich freue mich schon auf weitere Posts zu der Serie!
    Liebe Grüße,
    Erdbeerelfe

    • beautyjagd sagt am 13. August 2012

      Mir ist es mittlerweile auch wichtig, mich wenigstens einigermaßen mit dem Beruf zu identifizieren – am besten natürlich ganz 🙂 ! Ich habe den Eindruck, dass es dann auch mit den Kollegen passt, schon dadurch habe ich mehr Spaß am Arbeiten. Liebe Grüße

  3. keimonish sagt am 13. August 2012

    Sehr informativ und aufschlussreich, Dein 2. Bericht 🙂 Klingt interessant. Ich finde auch, wie meine Vorgängerin, dass Fr. Wagner schon optisch sehr gut ins Hauschka-Konzept passt.
    Ich kann mir das nicht vorstellen, in diesem Bereich zu arbeiten. Nicht, weil es mir evtl. nicht gefallen würde…..ich denke, ich wäre an dieser Stelle nicht sehr erfolgreich und nicht am richtigen Platz..Ich würde mir diesen Job nicht zutrauen.
    Mich mit meiner beruflichen Tätigkeit identifizieren ? Darüber hab ich schon seit Deinem letzten post nachgedacht. Ich glaube so einfach mit “Ja”…. unbedingt,… kann ich sie gar nicht beantworten. Ich weiß nur, dass ich bestimmte Tätigkeiten/Jobs nie gemacht hätte, weil sie mir total gegen den Strich gehen aber so eine Grauzone gäbe es bei mir sicher….

    • beautyjagd sagt am 13. August 2012

      Ja, gegen den Strich, das geht bei mir auch gar nicht (mehr)! Eine Grauzone habe ich ebenfalls, für eine übersichtliche Dauer ist das dann auch kein Problem – aber nicht mein Leben lang.

  4. Oh ist sie hübsch! Sieht wirklich wie ein Hauschka-Model aus 🙂

    Ich bin aus der IT Branche, arbeite im Gesundheitswesen, habe mit Kosmetik nur privat zu tun. Aber in meiner Arbeitswelt ist Produktmanagement auch eine spannende Sache!

    Danke für das Interview!

    • beautyjagd sagt am 13. August 2012

      Gesundheitswesen könnte ja vielleicht gar nicht so weit von Kosmetik entfernt sein 🙂

  5. Frau Wagner möchte ich im nächsten LE-Prospekt als Model sehen – ihr würde ich (fast) alles abkaufen 😉

    Danke wieder einmal, liebe Julie, für dieses Interview. Auch wenn ich gedanklich zur Zeit nicht bei Beauty bin, lese ich hier und da mal einen Post, und deine Reihe zählt absolut dazu.

    Willst du mal einen sehnlichen Wunsch von mir erfahren? Ja?

    -> Ich möchte bei Hauschka arbeiten. Das wäre mein Traum. Vielleicht brauchen die ja auch Leute, die Französisch und Englisch können UND die Naturkosmetik mögen und gerne in dem Bereich arbeiten möchten 🙂 Geografisch liege ich mit Stuttgart ja schonmal ziemlich gut 😉

    • beautyjagd sagt am 13. August 2012

      Das freut mich, dass du hier ab und zu liest! Ich vermisse deinen Blog sehr, aber ich kann sehr gut verstehen, dass du eine Pause brauchst. Dein Traum hört sich gut an, vielleicht wird ja – wie auch immer – etwas draus!?

  6. *neid* das ist doch ein Traumjob! naja, meiner zumindest! ich mach das bislang für Produkte im Bereich Gesundheitspflege (Zähne 😉 ) und will das definitiv für NK machen oder Bio-Lebensmittel. auf Pharma bzw nicht-nachhaltig habe ich einfach keine Lust mehr; wie Ihr auch schreibt: ich will zu 100% hinter den Produkten stehen. Und dass Frau Wagner das kann, liest frau nicht nur aus jedem Satz sondern kann es ihr auch ansehen. *wow*
    würde ich dafür nach Stuttgart ziehen? nein, allein schon, weil ich eben nicht alleine lebe. es muss also auch im Raum München/Oberbayern gehen. *optimistischbin*
    Danke für diese wundervolle Serie!!!

    • beautyjagd sagt am 15. August 2012

      Ich finde auch, dass Frau Wagners Job toll klingt! Produktmanagement hat mir auch Spaß gemacht – mit zu mir passenden Produkten wäre ich wahrscheinlich noch dabei.
      Übrigens gehe ich ja auch davon aus, dass man mit Optimismus mehr Chancen hat als mit dem Gefühl, dass es sowieso nicht klappt. Deswegen: in Oberbayern wird schon was für dich möglich sein 🙂 !

      • 😀 ja, ich halte es auch so: Optimisten glauben an das Glück – und haben es!
        Danke!

  7. vielen Dank für das Interview!
    ich fand es sehr interessant zu lesen.

    liebe Grüße

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