Es grünt so grün! Und das auch noch buchstäblich: In meinem Beauty Briefing dreht sich in dieser Woche alles um grüne Beauty. Die vier von mir vorgestellten Gesichtspflege-Produkte aus Japan, Korea, Frankreich und Großbritannien sind nicht nur grün verpackt, sondern enthalten auch interessante Wirkstoffe aus dem Wald und von der Wiese. Und dabei kommen sie zudem ganz schön zeitgemäß daher. Davon gleich mehr, viel Spaß beim Entdecken!
In Japan ist in den 1980er Jahren das Konzept des Waldbadens entstanden, das sich mittlerweile auch in Europa großer Beliebtheit erfreut. Als ich kürzlich mal wieder in japanischen Online-Shops stöberte um auf dem Laufenden zu bleiben, fiel mir das Deep Moist Oil Forest von Chant a Charm ins Auge. Es handelt sich dabei um die limitierte Sommer-Edition des zweiphasigen Gesichtspflege-Produkts, das ich hier 2015 bereits vorgestellt habe: Essence und Gesichtsöl in einem Produkt. Vor Gebrauch schüttelt man den Flakon, dann gibt man die dezent grün-fruchtig-waldig-holzig duftende Mischung auf das gereinigte Gesicht. Die wässrige Phase basiert auf Thermalwasser, die ölige Phase auf leichten verarbeiteten Ölen (z.B. Squalane) sowie Macadamianussöl und Avocadoöl. Neugierig gemacht haben mich die pflanzlichen Extrakte, die beispielweise aus der Wurzel des Helmkrauts oder den Samen der Hiobstränen gewonnen werden. Im Deep Moist Oil sind außerdem einige Aminosäuren enthalten. Habe ich via Amazon.co.jp gekauft; in Japan vor Ort bei Cosmekitchen oder Biople erhältlich.
Das nächste Produkt hat ebenfalls eine Portion Wald in sich. Auch wenn die Formulierung nicht rein naturkosmetisch ist: Wie hätte ich bitte dem wunderhübschen Design der Pine Tree Soothing Cica Ampoule von Round Lab widerstehen sollen? Zur dreiteiligen Pflegeserie der koreanischen Marke gehört neben der Ampoule noch eine Creme sowie Toner Pads. Der im Mittelpunkt stehende Kiefernextrakt der Pinus densiflora soll irritierte Haut beruhigen und die Barriere stärken. Die Kiefern für den Extrakt wachsen in Yangyang im Nordosten Koreas, einer Region, die übrigens für ihren Kiefernpilz bekannt ist. Für den Kiefernextrakt werden die Nadeln gesammelt und dann mit Ultraschall extrahiert. Zusätzlich sind fünf verschiedene Extrakte der Centella Asiatica als Wirkstoffe in der Ampoule enthalten. Die gelig-geschmeidige Textur befeuchtet die Haut intensiv, sie duftet neutral. Selbstgekauft via Korean Buddies, gibt es aber auch bei Olive Young Global. Am liebsten würde ich diesen Sommer bis in den Herbst hinein auf der Hängematte zwischen zwei Kiefern liegend verbringen…
Ho Karan heißt ‘Ich liebe euch’ auf Bretonisch.
Oder aber in der Bretagne: Aus der französischen Region am Atlantik stammt die Marke Ho Karan. “Ho Karan sind die bretonischen Worte für ‘ich liebe euch'”, erklärt Gründerin Laure Bouguen auf der Website. Schon ihre Großeltern haben in der Bretagne Hanf für die Papierindustrie angebaut. Im umfangreichen Sortiment von Ho Karan steht das Cannabinoid CBD im Mittelpunkt, aber auch die anderen Pflanzenteile des Hanfs spielen darin ihre Rolle. Eines der neuen Produkte ist das Gender Fluid von Ho Karan, dessen spielerischen Namen ich großartig finde. Das zweiphasige Produkt enthält jeweils zur Hälfte Hanf-Hydrolat und Hanföl (und verarbeitete leichte pflanzliche Öle), dazu kommt das ätherische Hanföl. Das pflegende Gesichtsspray wird erst geschüttelt und dann mit dem feinen Sprühkopf auf der Haut verteilt – es duftet herrlich grasig-grün nach Hanf. Selbstverständlich ist die Essence zum Sprühen unisex, das Produkt trägt den Namen Gender Fluid nicht umsonst 😉 . Gibt es in Deutschland bei Sephora, selbstgekauft. Hier geht es zur Homepage von Ho Karan.
Vielleicht nicht beachtet hätte ich den Day Glow Brightening AHA Tonic von Bybi, wenn mir nicht Annika von Trend Traveller die INCI des Toners aus Großbritannien geschickt hätte: Er basiert auf fermentierten Reishi- und Shiitake-Extrakten, die insbesondere in Asien auch in der Kosmetik hochgeschätzt werden. Diese Heilpilze sollen die Zellerneuerung unterstützen und wirken gegen Rötungen sowie entzündungshemmend. Damit ergänzen sie zusammen mit dem Tee-Extrakt die im leicht geligen Toner eingesetzten Fruchtsäuren wie z.B. die Milchsäure. Auf der Haut fühlt sich das duftstoffreie Gesichtswasser nicht klebrig an und hinterlässt ein ultraglattes Hautgefühl. Pilze als Wirkstoffe finde ich sehr spannend und prognostiere ihnen noch eine große Zukunft in der Beauty-Industrie (und nicht nur da). Selbstgekauft bei Lookfantastic, gibt es z.B. auch bei Biomazing. Hier geht es zur Homepage von Bybi.
Mit diesen grünen Inspirationen aus japanischen Wäldern, mit koreanischen Kiefernadeln, Hanf und Pilzen wünsche ich allen eine schöne Beauty-Woche!