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Beauty Briefing KW 25 / 2023: Vier Klassiker der Naturkosmetik, die man kennen muss (Teil 3)

Naturkosmetik Klassiker Produkte

“Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten.” Das Zitat von August Bebel kann ich nur unterschreiben: Genau deswegen setze ich in diesem Beauty Briefing meine Serie über Naturkosmetik-Klassiker fort. Im dritten Teil widme ich mich in diesem Beauty Briefing den späten 80er Jahren, in denen vier ikonische Naturkosmetik-Produkte von Santaverde, Alverde, Dr. Scheller und Primavera entstanden sind. Viel Spaß beim (Wieder)Entdecken!

Schon öfter habe ich mich über Texte auf internationalen Kosmetikprodukten gewundert: Die übersetzten Produktbeschreibungen auf der Verpackung klangen durchaus mal holprig oder arg technisch. Was eine Fachübersetzung für Kosmetikprodukte bringt und wie eine professionelle Übersetzung abläuft, beschreibe ich am Beispiel einer Cica Creme in meinem Beitrag über Marketing-Übersetzungen im Beauty-Bereich 〈der verlinkte Blogpost ist in Kooperation mit Schmieder Übersetzungen entstanden〉.

Ein kleines Recap, wie die Geschichte der Naturkosmetik begann: Die erste Welle der Naturkosmetik enstand in den 1920er Jahren aus der Lebensreform-Bewegung heraus. Klassiker wie die Weleda Skin Food und die Speick Original Seife sowie etwas später die Dr. Hauschka Rosen Tagescreme oder die LL Tagescreme Regeneration von Annemarie Börlind bahnten sich ihren Weg. Auch die zweite Welle der Naturkosmetik ist in die Zeitgeschichte der späten 70er und 80er Jahre eingebunden. Damals erstarkte die Umweltschutzbewegung und i+m Naturkosmetik, Lavera, Logona sowie Martina Gebhardt entwickelten ihre ersten Produkte. Alle Details über diese Naturkosmetik-Klassiker sind in den beiden verlinkten Beiträgen zu lesen.

Naturkosmetik in den späteren 80er Jahren

Ende der 80er Jahre kam weiterer Schwung in die Naturkosmetik: In Andalusien entdeckte Sabine Beer die heilende Wirkung der Aloe Vera-Pflanzen. Mit frischem Aloe Vera-Gel bekam sie ihre eigenen Hautprobleme in den Griff und legte damit 1988 den Grundstein für die Gründung ihrer Naturkosmetik-Marke Santaverde. Die Verwendung von Aloe Vera-Pulver kam für sie nicht in Frage, bis heute steckt in ihren Kosmetikprodukten statt Wasser die pure Aloe Vera. Diese wird im andalusischen Estepona auf der eigenen Firma kontrolliert biologisch angebaut. Aloe Vera enthält über 200 Stoffe, die regenerierend, zellerneuernd, entzündungshemmend und feuchtigkeitsspendend wirken. Das Aloe Vera Gel pur von Santaverde ist das minimalistischste Produkt des mittlerweile großen Sortiments an pflegender Kosmetik und zählt weiterhin zu den Bestsellern. Man kann es pur wie ein Serum, aber auch gemischt mit einem Öl oder einer Creme verwenden. Als After Sun ist es ein kühlender und beruhigender Klassiker, der ohne Duftstoffe auskommt. Ich habe immer eine Tube davon zu Hause. Das gesamte Sortiment von Santaverde ist von Natrue zertifiziert und vegan. Hier geht es zur Homepage von Santaverde. Selbstgekauft.

In Deutschland wurde in den 80er Jahren die Aromatherapie bekannter. Eine der Pionierinnen war und ist Ute Leube, die zuerst in Berlin ätherische Öle aus Frankreich verkaufte und schließlich 1986 im Allgäu Primavera gründete. Die Aromatherapie steht bis heute im Mittelpunkt von Primavera: Das Unternehmen bietet eine umfassende Auswahl an ätherischen Ölen und Ölmischungen, aber auch an fetten Ölen an. Sie stammen überwiegend aus biologischem Anbau; Primavera unterstützt weltweit Anbau-Projekte und unterhält langfristige Beziehungen zu den Handelspartnern. Aus französischer Wildsammlung stammt das ätherische Lavendelöl Extra von Primavera. Die kleinen grünen Fläschchen sind seit den 80er Jahren typisches Erkennungszeichen von Primavera. Einige Jahre nach der Gründung wurden bereits die ersten pflegenden Naturkosmetik-Produkte von Primavera lanciert, kürzlich wurden sie gerelauncht und sind von Natrue zertifiziert. Hier geht es zur Homepage von Primavera.

Dr. Hans-Ulrich Scheller kombinierte Apothekerwissen über traditionelle Heilpflanzen mit seiner Leidenschaft für moderne Naturkosmetik. So gründete er 1986 die Marke Dr. Scheller, die seit 2009 biozertifiziert ist. Im letzten Jahr erfuhr die Marke einen Relaunch und erinnert nun auch optisch wieder an die Ursprünge in der Apotheke. Das Sortiment umfasst etwa 20 Gesichtspflegeprodukte, dazu kommt der Schützende Handbalsam Calendula von Dr. Scheller. Der Klassiker für die intensive Handpflege hat eine sehr reichhaltige Textur, die gelbliche Tönung des Balsams stammt von der enthaltenen Calendula. Selbstgekauft. Hier geht es zur Homepage von Dr. Scheller.

1989 wurde die meistverkaufteste zertifizierte Naturkosmetik-Marke Deutschlands gegründet.

Mit Alverde lancierte der Drogeriemarkt dm 1989 die erste Eigenmarke aus dem Bereich der Naturkosmetik in Deutschland. Aus den damals 14 Produkten sind mittlerweile an die 400 Produkte geworden. Schon 1990 kamen die ersten Lippenstifte ins Sortiment. Beauty-Trends werden regelmäßig in den Limited Editions aufgegriffen. Eines der ersten Produkte ist die Tagescreme Bio-Wildrose von Alverde mit Hagebuttenkernöl, die Basiscreme mit leichter Textur zählt bis heute zu den beliebtesten Produkten der Marke. Mit günstigen Preisen erreicht Alverde seit über 30 Jahren eine immer größer werdende Zielgruppe und konnte so zur meistverkauftesten zertifizierten Naturkosmetik-Marke in Deutschland werden. Hier geht es zur Homepage von Alverde bzw. dm.

In einem kommenden Beauty Briefing werde ich weitere Klassiker der Naturkosmetik vorstellen. Mit diesem beauty-historischen Einblick wünsche ich allen eine schöne Woche!

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