Bei mir geht es zurzeit Schlag auf Schlag: Gleich nachdem ich aus Brüssel wieder zu Hause angekommen bin, ging es weiter in Richtung Allgäu. Von dort aus fuhr ich am Sonntag zusammen mit Primavera auf die Duft- und Erlebnisreise ins Kräuter- und Lavendelparadies Piemont. Auf nach bella Italia!
Auch wenn ich auf dem Blog noch ausführlich von der Reise berichten werde, gibt es heute schon mal eine kleine Rückschau, was ich in den letzten Tagen so erlebt habe. Auch in den Instagram Stories konntet ihr die Reise ein bisschen verfolgen (habe ich auch in die Highlights gepackt): Gleich am Montag ging es auf eine Feldbegehung, oben auf dem Foto seht ihr die blühenden Lavendelfelder. Daneben wachsen römische Kamille oder Muskatellersalbei – dank der kleinteiligen Landschaft gibt es hier keine Monokulturen. Am Dienstag Morgen durfte unsere Gruppe dann bei der Rosenernte helfen, ein großartiges Erlebnis. Der berauschende Duft ließ mich die kräftig scheinende, südliche Sonne fast vergessen (die ich ja gar nicht so gewohnt bin).
Nachmittags stand mit dem Besuch einer traditionellen Erboristeria ein weiteres Highlight für mich auf dem Programm: In ihrer altmodisch eingerichteten Pflanzen-Apotheke beraten Mutter und Tochter hier ihre Kunden mit viel Fachkenntnis und Herzblut. Gestern konnten wir dann bei der örtlichen Kooperative bei der Destillation von Thymian dabei sein, den intensiven Duft habe ich noch jetzt in meiner Nase. Selbstverständlich kamen auch die theoretischen Lerneinheiten in dieser Woche nicht zu kurz. Kursleiterin und Aromaexpertin Anusati Thumm stellte im Unterricht ausgewählte ätherische Öle detailliert vor, sowohl was die Inhaltsstoffe als auch die praktische Anwendung angeht.
Theoretisch wusste ich natürlich, weshalb Produkte aus Demeter-Anbau mehr kosten müssen (gilt genauso im Lebensmittelbereich). Aber auf der Reise wurde es mir nochmals anschaulich gemacht: Der Arbeitsaufwand für den Anbau von Duftpflanzen in Demeter-Qualität ist sehr hoch. So muss beispielsweise die römische Kamille mehrmals im Jahr in Handarbeit von Beipflanzen befreit werden, die Arbeiter müssen dabei kniend auf dem Boden robben… Ein mühsames Geschäft! Einmal im Jahr findet dann im August die Ernte statt; um ein Kilogramm ätherisches Öl zu destillieren, werden 700kg Blüten der römischen Kamille benötigt. Nach solchen Erlebnissen schätzt man die kleinen Fläschchen mit den ätherischen Ölen noch viel mehr!
Untergebracht war unsere Reisegruppe im Ferien- und Seminarzentrum Punto Verde. Es liegt idyllisch mitten in der Landschaft auf einem Berg, rundum gibt es nur Natur. Und ob ich mir etwas gekauft habe in dieser Woche? In der Eboristeria habe ich ein Kamillen-Mazerat erstanden, also ein Sonnenblumenöl, in dem römische Kamille ausgezogen wurde. Und natürlich musste ich auch einige köstliche, geröstete Haselnüsse kaufen, denn dafür ist das Piemont schließlich berühmt.
Heute geht es schon wieder mit dem Bus zurück nach Deutschland. Drückt mir die Daumen, dass ich von Kempten abends noch nach Nürnberg komme und die Bahn zur Abwechslung mal planmäßig fährt 😉 . Euch wünsche ich ein schönes und erholsames Wochenende!