Gelegentlich werde ich gefragt, wie ich es schaffe, seit knapp sieben Jahren kontinuierlich und fast ohne Pause zu bloggen. Meist antworte ich dann, dass ich sehr gern schreibe: Seit meiner Kindheit habe ich Tagebuch geführt, Bücher und Zeitschriften geschrieben – und auch viel gelesen. Außerdem fesselt mich das Thema Beauty und Naturkosmetik schon lange, im Grunde seit meiner Teenagerzeit (wobei ich allerdings ergänzen muss, dass ich auch einige andere Hobbies hatte, die ebenfalls bebloggenswert wären; es hat sich bisher aber offensichtlich die Beauty durchgesetzt).
Dazu bin ich mit einem starken Willen ausgestattet worden, Sternzeichen Widder eben 😉 : Wenn ich mir etwas in den Kopf setze, dann ziehe ich das durch, auch wenn ich dabei sehr zäh sein muss. Meine Frustrationstoleranz ist entsprechend hoch, denn ich kann euch versichern, Bloggen als Beruf ist kein reines Zuckerschlecken. Um meine Selbstständigkeit zu etablieren, habe ich auf viel verzichtet, was man von außen wahrscheinlich gar nicht wahrnimmt. Seit meiner Kündigung in meinem vorigen Job habe ich gelernt, im Leben starke Prioritäten zu setzen und mich auf das zu fokussieren, was mich weiterbringt und mir wirklich wichtig ist.
Selbstverständlich zweifle ich manchmal trotzdem, gerade an nicht so guten Tagen. Klar, ich liebe Schreiben und Naturkosmetik und habe einen starken Willen, aber das allein ist es irgendwie nicht ganz. Mein Durchhaltevermögen kommt wahrscheinlich auch daher, dass ich auf meinem Blog die Möglichkeit habe, ganz ich selbst zu sein: Mein Schreibstil, mein Fotostil, meine Produktauswahl, meine Herangehensweise, meine Art zu arbeiten, mein Lebensmodell. Ich lebe und arbeite gern nach meinen eigenen Vorstellungen und versuche, mich möglichst nicht zu viel von außen beeinflussen zu lassen.
Natürlich nehme ich die Internet-Welt um mich herum wahr und bekomme durchaus mit, wie Accounts von anderen Instagrammern aussehen, wie das Design und der Stil eines Blogs “zu sein haben”. Auch weiß ich, dass Follower immer öfter gekauft werden oder dass es Empfehlungen von Google gibt, wie man Texte suchmaschinenoptimiert schreibt. Und dann mache ich es meist doch so, wie ich es denke. Denn ich ahne: Sobald ich anfange, mich zu verbiegen, werde ich nicht länger als ein bis zwei Jahre durchhalten können. In mir erlahmt dann die starke Energie, die ich sonst so in mir habe.
In Kenia habe ich das Foto oben gemacht. Jede Schule hat dort ein Motto, eine Mission und eine Vision zur Motivation der Schüler und der Lehrer aushängen. Nicht nur deswegen hat mich die Reise inspiriert, sondern mir wurde auch klar: Eine meiner Triebfedern, meinen Blog zu schreiben, ist es, dass ich das Gefühl habe, zumindest etwas halbwegs Sinnvolles zu tun. Mit der Konzentration auf Bio- und Naturkosmetik setze ich mich (indirekt) für einen umsichtigeren Umgang mit der Umwelt, für Vielfalt, für kleinere Firmen, für Biolandwirtschaft und in irgendeiner Weise auch für Solidarität unter Frauen ein. Und dieser sinnstiftenden Art meiner Motivation möchte ich in Zukunft durchaus noch mehr Raum einräumen. Ich bin gespannt, wo mich diese Gedanken hinführen werden…
Denn last but not least: Veränderungen wirken sich ebenfalls positiv auf meine Motivation aus und erhalten sie lebendig! Und damit sende ich die herzlichsten Grüße aus Seoul nach Deutschland 🙂