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Auf meiner letzten Reise nach Japan und Korea ist mir ein neuer Trend im Bereich der Haarpflege ins Auge gefallen – wobei es der Begriff “Haarpflege” eigentlich nicht ganz trifft, denn es geht um die Pflege der Kopfhaut. Hierfür werden in Asien mittlerweile spezielle Produkte angeboten, die die Haarprobleme quasi bei der Wurzel anpacken. Mir wurde erklärt, dass kräftiges Haar eng mit einer gesunden Kopfhaut zusammenhängt: “Healthy scalp = healthy hair”.
So lassen sich in Drogeriemärkten oder Fachgeschäften für Naturkosmetik in Tokio und Seoul Produkte wie Kopfhaut-Lotionen, Kopfhaut-Seren und -Masken oder Shampoos für bestimmte Bedürfnisse der Kopfhaut finden. Im Grunde ähneln diese Produkttypen der systematischen Gesichtspflege, für die es ja auch je nach Hautzustand (trocken, fettig etc.) unterschiedliche Angebote gibt.
Gezielt werden damit Probleme wie eine ölige Kopfhaut oder Schuppen angegangen. Auch empfindliche Kopfhaut ist ein Thema, sie soll beruhigt werden. Oft wird in Asien die Pflege der Kopfhaut als vorbeugende Maßnahme gegen Haarausfall oder gegen im Laufe des Lebens schwächer werdendes Haar gesehen – Stichwort Anti-Aging für das Haar. Dafür wird die Mikrozirkulation der Kopfhaut angekurbelt und Entzündungen gehemmt (die ja auch ein Grund fürs vorzeitige Altern sind).
Ich finde den Trend der Kopfhaut-Pflege sehr spannend und kam deswegen auf die Idee, das Thema einmal aus Sicht der Aromatherapie zu beleuchten. Für diesen Sponsored Post habe ich Maria von Känel, Produktmanagerin und Expertin für ätherische Öle bei Primavera befragt. Hier kommen nun Tipps für drei verschiedene Bedürfnisse der Kopfhaut – mit DIY-Rezepten für eine gesunde Kopfhaut!
Bei juckender und schuppiger Kopfhaut
Eine ganze Reihe an ätherischen Ölen wirken juckreizlindernd. Für die Pflege der empfindlichen Kopfhaut hat Maria zwei ätherische Öle ausgewählt, die zudem als besonders hautfreundlich gelten. Sie setzt bei juckender und gereizter Kopfhaut auf Zeder und Palmarosa: Ätherisches Zedernöl beruhigt irritierte Haut und wirkt antiallergisch (in Studien wurde nachgewiesen, dass Zeder die Ausschüttung von Histaminen reduziert). Es hilft gegen Juckreiz und ist entzündungshemmend. Ebenfalls als besonders hautfreundlich gilt Palmarosa, ein Süßgras, das ein bisschen wie eine erdige Rose duftet. Das ätherische Öl wirkt gegen Viren, Bakterien und Pilze, die Hautflora wird wieder in Balance gebracht. Eine tolle Mischung also, die dazu für meine Nase sehr ansprechend duftet.
DIY: Kopfhaut-Tonic mit Zeder und Palmarosa
- Als Basis nimmt man 30 ml Jojobaöl, in das man etwa 4 Tropfen ätherisches Zedernöl und und 10-15 Tropfen ätherisches Palmarosaöl gibt.
- Diese Mischung füllt man in eine 100 ml Glasflasche und füllt sie mit 70 ml Hamameliswasser auf (das ebenfalls entzündungshemmend wirkt). Mit einem Pumpspender verschließen.
- Vor jeder Anwendung gut schütteln, dann kleine Portionen auf die Kopfhaut auftragen und mit den Fingerspitzen einmassieren. Mit etwas Übung kann man diese Spontanemulsion auch direkt auf die Kopfhaut geben.
Ich verwende dieses Tonic meist abends vor dem Haarewaschen und lasse es wie eine Kur etwa eine halbe Stunde einwirken. Mit einem Shampoo lässt es sich leicht auswaschen. Die Kopfhaut fühlt sich danach schön gepflegt an, sie wird sowohl mit Feuchtigkeit als auch mit Lipiden – und mit den als Wirkstoffe eingesetzten ätherischen Ölen – versorgt. Manchmal trage ich das Tonic zwischendurch auch punktuell (und sparsam) auf juckende Stellen der Kopfhaut auf.
Übrigens gibt es von Primavera eine Dosierpumpe für 30ml/50ml und 100ml, so dass eigene Mischungen oder auch die Basisöle praktisch aus den Flaschen entnommen werden können.
Bei fettiger Kopfhaut
Um die Sebumproduktion auf der Kopfhaut zu regulieren, kann man mit verschiedenen Ansätzen arbeiten. Wichtig ist zunächst, dass die Kopfhaut gründlich, aber nicht zu aggressiv gereinigt wird – damit sie nicht als Reaktion darauf noch stärker nachfettet.
Angelehnt an das Prinzip “Öl hilft gegen Öl” kann man die Kopfhaut mit einem Massageöl pflegen, in dem Rosengeranie und Manuka enthalten sind. Die hautfreundliche Rosengeranie wirkt ausgleichend (reguliert die Hautflora), Manuka ist regenerierend und entzündungshemmend.
DIY: Kopfhaut-Massageöl mit Rosengeranie und Manuka
- Hierfür mischt man 100ml Avocadoöl und 15 Tropfen Rosengeranie bio sowie 5-8 Tropfen Manuka zusammen. Ich trage die Ölmischung vor der Haarwäsche sparsam als Kur auf und massiere das Öl ein. Nach etwa einer halben Stunde wasche ich es mit Shampoo aus.
Statt eines asiatischen Kopfhaut-Tonics kann man bei fettiger und schuppiger Kopfhaut auch zur Sanft Tonisierenden Gesichtslotion Kamille Borretsch greifen: Sie ist eigentlich für die sensible Gesichtshaut gedacht, aber die Kopfhaut kann damit natürlich ebenfalls gepflegt werden. Dank Zink PCA (Zinksalz) hat sie eine sebumregulierende Wirkung, beruhigt dazu gereizte Haut und spendet viel Feuchtigkeit. Das enthaltene ätherische Kamillenöl wirkt entzündungshemmend und wundheilend, Borretschsamenöl mit hohem Anteil an Linolensäure wird für die Pflege von neurodermitischer und schuppiger Haut empfohlen. Einfach ein bisschen davon in die Hand geben und mit den Fingerspitzen in die Kopfhaut massieren. Kann man auch tagsüber zwischendurch machen, da die Gesichtslotion das Haar kaum beschwert.
Wer es gern noch leichter mag: Orangenblütenwasser eignet sich als beruhigendes Haarwasser, das nicht fettet und wunderbar duftet. Einfach in die Kopfhaut einmassieren und den Duft genießen! Orangenblütenwasser stärkt auch feines Haar.
Für die Stärkung der Haarwurzeln
Bei diesem Thema ist Maria sofort das ätherische Öl Rosmarin Campher bio eingefallen, denn es wirkt aktivierend und stimulierend auf die Kopfhaut. Am einfachsten ist es, das ätherische Rosmarin Campher-Öl direkt in ein Naturkosmetik-Shampoo zu geben: Ein paar wenige Tropfen des ätherischen Öls genügen pro Shampoo-Anwendung! Morgens macht der Duft wach und wirkt belebend auf die Kopfhaut (der Effekt ist bei mir spürbar). Maria hat den Eindruck, dass ihre Haare damit etwas kräftiger werden und sie sogar weniger Hausausfall hat.
Außerdem kann man Rosmarin Campher auch in einem Massageöl für die Kopfhaut einsetzen. Als Basis eignet sich dafür z.B. eine Mischung aus Arganöl und Mandelöl. Auf 100ml kommen bis zu 30 Tropfen des ätherischen Öls. Wie bei dem anderen Kopfhautmassageöl (das ich weiter oben beschrieben habe) massiere ich das Öl ein bisschen in die Kopfhaut ein. Dann ich lasse es ca. 30 Minuten einwirken und spüle alles gründlich mit einem Shampoo aus.
Bitte beachten: Es gibt auch Rosmarin mit anderen Chemotypen (also anderen Hauptinhaltsstoffen) – deswegen auf das Etikett mit dem Namen Rosmarin Campher achten! Für Kinder und Schwangere ist dieses wirkungsvolle ätherische Öl nicht geeignet – und grundsätzlich sollte man ätherische Öle bis auf wenige Ausnahmen nie pur, sondern in niedriger Dosierung verwenden.
Alle Produkte von Primavera sind in ausgewählten Bioläden oder online direkt bei Primavera erhältlich.
Vielen Dank an Primavera für die schöne Zusammenarbeit, bei der ich wieder einiges gelernt habe. Ich hoffe, für euch waren auch einige wertvolle Tipps dabei! Ich schnuppere gleich mal wieder an dem Kopfhaut-Tonic mit Zeder und Palmarosa, das genau mein Ding ist 🙂 .