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Beauty Briefing KW 43 / 2022: Auf der Baby got Business-Konferenz

Baby got Business Konferenz

Wer sich für Social Media interessiert, kommt an Ann-Katrin Schmitz nicht vorbei. Sie ist Expertin für Influencer und Social Media Marketing und hat den Podcast Baby got Business gegründet. Nun hat sie erstmals in Hamburg die gleichnamige und sehr gut besuchte Konferenz veranstaltet, die man auch online verfolgen konnte. Ich kaufte mir ein Ticket für die Konferenz vor Ort – und los ging’s.

Wenn pink-lila-farbene Pompons in säulenförmigen Aquarien schweben, dann sieht das einfach phantastisch aus: Die Rotalge Jania rubens ist quasi zu einem Symbol für den nachhaltig arbeitenden Hersteller von marinen Wirkstoffen geworden. Wie aus einem Milligramm im Laufe der Zeit eine Milliarde Milligramm der Jania rubens wurden, das gibt es im neuen Beitrag meiner Beauty-Fortsetzungsgeschichte zu lesen 〈der verlinkte Blogpost ist in Kooperation mit Protec Ingredia entstanden〉.

Was ich an Ann-Katrins Podcast schätze, ist ihre No-Nonsense-Haltung und ihr umfassendes Wissen, das sie sich in vielen Jahren angeeignet hat. Das Programm der Baby got Business-Konferenz war inhaltlich entsprechend voll gepackt: Zehn Vorträge an einem Tag, die teilweise als Panel mit verschiedenen Gesprächspartnern, teils als Keynote stattfanden. Wichtig war es für Ann-Katrin, dass nicht nur Experten, sondern auch Creator selbst zu Wort kamen.

Die Themen reichten von Infos zu vertikalem Video Content 9:16 über die Creator-Kultur auf TikTok bis hin zu einem Blick in die Zukunft des Meta Verse. Auch Musikrechte und mangelnde Diversität in Unternehmen und Social Media wurden diskutiert. Ann-Katrin eröffnete die Konferenz mit einer Keynote, in der sie über die Social Media und Influencer Trends 2023 sprach. Fast hätte ich mir ihre Präsenz auf der Bühne noch öfter gewünscht – denn sagte ich schon, dass ich ihre kompententen Nachfragen schätze?

Da ich gerade auf der Suche nach neuen Formaten und Wegen bin, meine Geschichten zu erzählen, ließ ich mich nicht nur von den Vorträgen, sondern auch vom Publikum – man kam ganz leicht mit anderen ins Gespräch – und der Location sowie den Sponsoren der höchst professionell organisierten Konferenz inspirieren.

Blick zurück und nach vorn: Wer so wie ich über 15 Jahren im Internet publiziert, vergisst manchmal, was für eine rasante Entwicklung es seitdem gab. Anfangs dominierten Blogs oder auch Youtube, dann kamen die sozialen Medien wie Facebook und später Instagram, Snapchat, TikTok oder Twitch dazu. Während man dabei bis vor einiger Zeit noch von sozialen Netzwerken gesprochen hat, haben sie sich mittlerweile eher zu Entertainment-Plattformen entwickelt. Nicht mehr Freunde oder Influencer, sondern eher Algorithmen bestimmen, was man sieht oder eben nicht.

Neue Wege geht der Parfümeriekonzern Douglas, der sich ans Customer Creator Marketing wagt. Grundlage dafür ist die riesige Datenbasis von Douglas: Etwa 17 Millionen Kundinnen besitzen eine Douglas Card. Im Vergleich dazu nutzen etwa 28 Millionen Menschen in Deutschland Instagram. Da lag es für Douglas nahe, sich von Plattformen wie Instagram unabhängiger zu machen und eine eigene Creator App zu launchen. Dort können Kundinnen, aber auch Mitarbeiter*innen selbst zu Influencer*innen bzw. Creator*innen werden, die im Gegenzug dazu mit Beauty Points (und später vermutlich auch finanziell) vergütet werden. Geschickt werden dabei Empfehlungsmarketing, Social Media-Mechanismen, Suchmaschinenoptimierung und Online-Shopping miteinander verbunden. Ich bin gespannt, wie sich diese Art des Marketings weiterentwickelt.

Apropos Zukunft: Besonders gefreut habe ich mich auf die Keynote von Dr. Teo Pham über Marketing im Metaverse. In seinem Vortrag bot er aufregende Blicke in die Welt des Web 3.0, in der sich bisher eher junge Menschen, Techniknerds und reiche Kryptofans herumtreiben. Unternehmen wie Adidas oder Nike sind überzeugt, dass diese digitalen Räume bald auch außerhalb der Nische eine breitere Akzeptanz finden und investieren bereits kräftig in diesem Bereich. Unter Metaverse versteht man eine Anzahl verschiedener Technologien bzw. Räume wie z.B. Virtual Reality, Augmented Reality, 3D Welten, digitale Avatare und digitale Communities (z.B. Discord). Teo griff auch das Thema virtuelle Influencer auf, die schon die ersten Spuren im Internet hinterlassen. Außerdem machte er Lust auf zukünftige Jobs wie z.B. Roblox-Manager oder 3D-Designer, die im Metaverse entstehen. Für mich steckte in seinem Vortrag jede Menge Zukunft und er machte mich neugierig auf die Entdeckung neuer digitaler Welten.

Mehr Diversity in Unternehmen und auf Social Media.

In einem von Ann-Katrin moderierten und so wichtigen Panel tauschten sich Maiko Heinrich (Veranstalter der Glow Convention), Ilia Shayesteh und Madina Saleh (AIMS Management) und Influencerin Merve Durmus über mangelnde Diversität in Unternehmen aus. Für Influencerinnen mit Kopftuch ist es beispielsweise noch immer kaum möglich, vorurteilsfrei wahrgenommen zu werden. Mehr Diversität im Unternehmen zu installieren bedeutet, umfassende Inklusion langfristig als Mindset zu installieren – und nicht, mal eine einmalige PR-Aktion zu machen. Madina von AIMS Management vermutet, dass oft Unsicherheiten der Grund sind, sich nicht näher mit dem Thema Diversität zu beschäftigen. Sie empfiehlt Unternehmen, z.B. regelmäßige Workshops für die Mitarbeiter zu veranstalten und den ‘interkulturellen’ Austausch zu fördern. Fehler machen und immer weiter dazu lernen gehören auf diesem Weg dazu. Für mich ist klar, dass Diversität keineswegs eine Charity-Veranstaltung, sondern die Wiege für zukünftige Innovationen und Impulse ist.

Mein wichtigstes Mitbringsel von der Konferenz: Positive Energie und Experimentierlust, die ich für meine anstehenden strategischen Planungen gut gebrauchen kann.

Mit diesen Inspirationen wünsche ich allen eine schöne Beauty-Woche!

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