Beruf Branche Naturkosmetik

Berufe in der Naturkosmetik-Branche 5: Vertrieb

Im fünften Teil meiner Serie “Berufe in der Naturkosmetik-Branche” stelle ich euch Mercè Barahona Bertran (41) vor. Sie ist seit September 2010 für den Vertrieb der amerikanischen Naturkosmetik-Marke Intelligent Nutrients in Norddeutschland zuständig.

Das Interview habe ich vor einigen Wochen telefonisch geführt – ich habe mich sehr gefreut, als ich Mercè Barahona Bertran am Ende der geführten Shop-Tour im Rahmen des Naturkosmetik Branchenkongresses in Berlin “in echt” kennenlernen konnte 🙂 .

1. Wie sind Sie dazu gekommen, bei Intelligent Nutrients im Vertrieb zu arbeiten?

Ich habe Betriebswirtschaftslehre in Barcelona studiert und bin danach aus persönlichen Gründen nach Hamburg gezogen. Nach einem Praktikum bei einem Erdölkonzern wurde mir klar, dass ich nicht in einem Unternehmen arbeiten möchte, das die Ressourcen der Erde ausbeutet. Deswegen habe ich zuerst im Qualitätsmangement bei einem Hersteller von pflanzlichen Rohstoffen gearbeitet und dabei richtig gut Deutsch gelernt. Im Anschluss daran war ich als Vertriebsleiterin der Naturkosmetik-Firma Santaverde tätig. Nach sechs Jahren habe ich in den Vertrieb der Marke Wellments gewechselt, bevor ich mich dann für einige Jahre mit meiner eigenen Schmucklinie selbstständig gemacht habe. Das Thema Naturkosmetik hat mich jedoch nicht losgelassen: Als ich 2010 gefragt wurde, ob ich in den Vertrieb von Intelligent Nutrients einsteigen würde, war ich sofort daran interessiert.

2. Was ist Ihr Aufgabengebiet?

Ich vertrete für Intelligent Nutrients das Gebiet Norddeutschland. Die Zentrale der Firma sitzt in Innsbruck, von dort aus wird der Vertrieb und das Marketing für Deutschland, Österreich, Italien und die Schweiz gesteuert. Alle sechs Wochen treffen wir uns, besprechen die Zahlen oder planen besondere Aktionen.

Ich betreue und besuche Einzelhändler in meiner Region, die Produkte von Intelligent Nutrients verkaufen. So stehe ich ihnen für alle Fragen zur Verfügung, stelle die Produkte vor, mache Schulungen, schreibe Angebote und berate bei den Bestellungen. Diese werden dann von der Zentrale bearbeitet und versandt.

Oft kommen auch neue Händler auf mich zu, diesen präsentiere ich unsere Firma und zeige ihnen das Sortiment. Da Intelligent Nutrients erst seit zwei Jahren auf dem deutschen Markt ist, gibt es hier noch viel zu tun!

Events zu planen gehört ebenfalls zu meinem Aufgabenbereich. Das können Kunden- sowie Presse-Events und Promotions sein, oder aber das Organisieren von Treatments – dabei können Kunden vor Ort erleben, wie die Produkte angewendet werden.

3. Wie sieht ein typischer Tag aus?

Grundsätzlich kann man bei mir zwischen zwei typischen Tagen unterscheiden. Bürotage verbringe ich in meinem Home Office. Da kümmere ich mich um Emails, telefoniere viel, plane meine nächsten Termine oder schreibe Angebote. Und ohne Buchhaltung geht es ja nun auch nicht.

An den anderen Tagen bin ich unterwegs und fahre zu meinen Kunden. Ich plane meine Route möglichst so, dass ich mehrere Besuche miteinander verbinden kann. Immer wieder gehe ich auf meinen Geschäftsreisen auch auf neue Händler zu und knüpfe vor Ort Kontakte.

4. Was macht Ihnen besonders viel Spaß am Job? Was weniger?

Ich bin sehr offen und es fällt mir leicht, in Kontakt mit anderen Menschen zu treten. Das sind Eigenschaften, die im Vertrieb gefragt sind. Kommunikation macht mir einfach Spaß! Auch wenn es selbstverständlich um den Verkauf geht, erfüllt es mich mit großer Zufriedenheit, wenn ich sehe, dass Menschen sich über unsere Produkte freuen und ich ihnen damit etwas Gutes tue.

Allerdings ist das nur deswegen möglich, weil ich zu 100% hinter der Firma und den Produkten stehe. Bevor ich bei Intelligent Nutrients angefangen habe, konnte ich mich über vier Stunden mit dem Gründer der Firma Horst Rechelbacher unterhalten und mich von seinen nachhaltigen Zielen überzeugen.

Hm, was macht weniger Spaß? Am Anfang hatten wir einige Lieferschwierigkeiten, weil wir mit einem so großen Wachstum nicht gerechnet hatten. Das macht natürlich keine Freude, wie man sich sicherlich gut vorstellen kann.

5. Was sind Ihre persönlichen Lieblingsprodukte?

Das Harmonic Shampoo, der Harmonic Conditioner und das Voluminizing Spray sind bei mir ständig im Einsatz, die sind einfach toll! Einen schönen Kräuterduft hat das Hair and Scalp Treatment Oil. Apropos Duft – die Spirit Essence Destress Express riecht wunderbar nach Minze, Vanille, Himbeere und Rosmarin. Und die Neroli Essence trägt die Bezeichnung flüssige Sonne auch nicht umsonst.

Unbedingt erwähnen muss ich noch die Lipglosse, im Sommer mag ich Pink Hibiscus, im Winter nehme ich lieber Cranberry Glow. (Anmerkung von Beautyjagd: Die Nuance Purple Maize habe ich bereits auf dem Blog vorgestellt.)

Vielen Dank für das Interview!

Die bisherigen Teile meiner Blogserie: Einkäuferin bei Primavera, Produktmanagerin bei Dr. Hauschka, selbstständige Herstellerin von Naturkosmetik Waldfussel und PR- und Marketingreferentin bei carl.com.

Könntet ihr euch vorstellen, im Vertrieb zu arbeiten? Gibt es hier Leserinnen, die im Vertrieb tätig sind? War der Einblick für euch interessant?

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8 Kommentare

  1. Birgit sagt am 4. Oktober 2012

    Wieder mal ein interessanter Bericht, vielen Dank, liebe Julie.
    Ich habe noch nie im Vertrieb gearbeitet, und finde die Möglichkeit des selbstbestimmten Arbeitens von Fr. Bertran sehr erstrebenswert, auch die kommunikative Seite gefällt mir. Allerdings muss man bei diesem Job voll und ganz hinter dem Produkt stehen, das man verkaufen will. Ich könnte mir die Arbeit im Vertrieb durchaus vorstellen, nur nicht mit Produkten, die ich ablehne oder die mich nicht interessieren.

    • beautyjagd sagt am 4. Oktober 2012

      Ich könnte mir auch vorstellen, im Vertrieb zu arbeiten. Mir gehts wie dir, ich mag selbstbestimmtes Arbeiten und die Begegnung mit Menschen – aber ich könnte das nur machen, wenn ich von den Produkten absolut überzeugt bin.

      • Birgit sagt am 4. Oktober 2012

        Ja, die Vorstellung KK, Pelze oder Maggi-Fertigprodukte zu vertreiben ist schon schrecklich. Das könnte ich im Leben nicht.

      • Dem Dialog kann ich nur zustimmen – der Umgang mit Menschen und die selbstverantwortliche Zeiteinteilung sind schon spannend. Für IN würde ich auch arbeiten und könnte dahinter stehen. Die Buchhaltung wäre allerdings gar nichts für mich 😀

      • beautyjagd sagt am 5. Oktober 2012

        Ich musste mich erst dahin entwickeln, dass ich mehr auf mich höre – also welche Firmen ich vertreten würde, und welche nicht. Ein langsamer Prozess, der aber nicht mehr zu stoppen ist 😉 .

  2. Mal wieder ein interessanter Post! Ich würde sehr gerne für ein NK-Unternehmen arbeiten, oder ähnliches wie z.B. Alnatura. Leider sind die meisten Firmenzentralen mal so gar nicht in meiner Nähe und sehr weit weg ziehen kommt für mich om Moment nicht in Frage.

    • beautyjagd sagt am 5. Oktober 2012

      Im Vertrieb muss man ja nicht von der Zentrale aus arbeiten – aber natürlich trotzdem viel herumfahren (das muss man natürlich auch mögen).

  3. Das ist der Punkt – ich kann mir nicht unbedingt vorstellen im Außendienst zu arbeiten 😉

Kommentare sind geschlossen.