Reise

Tokyo Tagebuch 17: In der Shotengai

shotengai asagaya

Am letzten Samstag war ich zusammen mit Annika, meiner Freundin, Kollegin vom Blog Trend Traveller und auch Übersetzerin der englischen Blogposts auf Beautyjagd unterwegs: Sie ist gerade auf großer Asientour und wir hatten das Glück, dass wir beide für ein paar Tage zeitgleich in Tokyo sind. Asagaya ist eines von Annikas Lieblingsstadtvierteln, es liegt im westlichen Teil Tokyos – auf meinem Stadtplan ist Asagaya schon gar nicht mehr drauf. Faszinierend finde ich an Tokyo, dass eigentlich jedes Viertel ein kleines Zentrum für sich ist. Auch als ich in Asagaya aus dem Bahnhofsgebäude hinaus ging, empfing mich eine Art Klein-Tokyo: Japanische Restaurants, Geschäfte, Bars, Drogeriemärkte, alles da!

Eine Hauptattraktion in Asagaya ist die Shotengai, eine traditionelle japanische Einkaufsstraße, die meist überdacht ist und in der Nähe des Bahnhofs liegt. Die Shotengai in Asagaya ist fast einen Kilometer lang und hat sich ihren altmodischen Charme bewahrt. Gerade ist sie jahreszeitlich mit bunt gefärbtem Herbstlaub geschmückt, außerdem wurde das laufende Jazzfestival auf orangefarbenen Fahnen beworben. Restaurants, Imbisse, Drogeriemärkte, Schreibwaren, Cafés, Supermärkte, Spielhöllen (Patchinkos), Friseure, Bäckereien, Buchgeschäfte, Postamt, Telefonanbieter, Kleidergeschäfte oder Massagestudios reihen sich in dieser Art Gasse direkt aneinander.

Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass wir eine Menge Zeit dort verbummelt haben! Gegessen haben wir zunächst in einem Fischrestaurant, dann stöberten wir in Stoffgeschäften (ich liebe die Wühltische mit Stoffresten!), suchten ein Pandacafé auf (meine Ausbeute habe ich auf Instagram gezeigt), kauften Süßigkeiten und haben uns insgesamt bestens unterhalten gefühlt. Ins Auge gefallen sind mir in der Shotengai auch die One Day-Shops, also Räume, in denen sich täglich ein anderer Händler präsentieren kann. Ich ahne, woher die Idee des Pop up-Stores kommt…!

Wer noch mehr Bilder von den Shotengai sehen möchte, braucht den Begriff nur in die Google Bildersuche einzugeben. Je nach Stadtviertel fallen diese Einkaufsstraßen sehr unterschiedlich aus, sie können ganz modern oder eben charmant altmodisch sein.

Alle bisherigen Teile des Tokyo-Tagebuchs finden sich hier.

Here you can find an English version of this article.

Habt einen schönen Dienstag und lasst es euch gehen! Mögt ihr Einkaufspassagen gern?

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10 Kommentare

  1. Ich freue mich über jeden deiner Tokyo-Tagebucheintrãge 😉 Bei deinen normalen Posts warte ich, bis ich Zeit habe sie zu lesen, aber die Posts aus Tokyo lese ich immer sofort – keine Geduld 😀 Um die Atmosphäre einer Stadt richtig zu erfassen, reicht es eben nicht, alle Sehenswürdigkeiten, Museen und Galerien abzuklappern, man muss sich auch mal ein bisschen Alltag gönnen.
    Zu Einkaufspassagen habe ich ein sehr zwiespältiges Verhältnis. Ich habe immer in Städten mit geräumigen Fußgängerzonen gelebt, in denen es sich herrlich flanierten lässt. Allerdings mag ich auch die altmodischen Passagen, die individuell sind. Das Kaufhaus Gum zB mag ich sehr, aber natürlich auch kleinere Passagen wie in Lübeck oder Hamburg, in Leipzig gibt es auch eine ganz hübsche. Gar nicht mag ich aber diese Arkaden oder die Malls. Auch wenn ich dort nur 1-2 Stunden drin bin, bin ich hinterher fix und foxi. Das Grundgeräusch da und das Licht stressen mich ungemein, so dass ich das Einkaufen dort vermeide, wenn es mir irgendwie geht.
    Genieße deine Zeit noch, ich (ver) folge gespannt jeden deiner Schritte auf UG und hier.

    • beautyjagd sagt am 27. Oktober 2015

      Ja, es ist seltsam, wie diese Malls wie Alexa stressen, das geht mir auch so! Die Shotengais sind ja nicht so abgeschlossen, da empfinde ich das ganz anders. Und ich freue mich riesig über Dein Kompliment zu meinen Tokyo-Posts!

  2. Einkaufspassagen stehe ich auch zwiespältig gegenüber. Natrülich ist es schön, bei schlechtem Wetter im Warmen und Trockenen bummeln zu gehen. Je größer sie sind, desto mehr stresst mich das Ganze aber. Es ist mir dann alles zu viel. Es gibt aber sehr schöne Passagen in, da fallen mir spontan Hamburg und Leipzig ein.
    Was ist denn bitte ein Pandacafé?

    • Hihi, über das Pandacafé bin ich auch gestolpert. Analog zum Katzencafé, wie ich es kenne, müsste man dort ja Pandas streicheln können … Oder wird von Pandas bedient? 😀

      • beautyjagd sagt am 27. Oktober 2015

        Hihi, das wär’s, von Pandas bedient werden 🙂 Das war leider nicht der Fall, aber das Café war komplett mit Pandas geschmückt, sogar die Speisen kamen in Pandaform (zB auf das Omlett ein Pandagesicht mit Ketchup gemalt). Und an der Theke dann ein kleiner Shop mit Panda-Krimskrams, davon habe ich ja was auf Instagram gezeigt 🙂

  3. Ich habe gerade deinen Blog wieder für mich entdeckt und bin fasziniert von deinen Reisen. Dein Tokyo-Tagebuch macht mir richtig Reiselust. Mich faszinieren im Ausland auch immer Supermärkte, Drogerien, Kaufhäuser und Malls, obwohl ich Einkaufszentren zu Hause eher langweilig finde, weil immer nur die selben Marken vertreten sind.
    Ich war noch nie in Asien daher wird das wohl meine nächste größere Reise werden. In der Zwischenzeit werde ich mich aber mit einem Wochenende in Prag begnügen müssen 😉

    • beautyjagd sagt am 27. Oktober 2015

      Das ist schön, dass Du meinen Blog wieder für Dich entdeckt hast 🙂 Und für mich gehört es auf Reisen auch dazu, alltägliche Dinge (wie zB Supermärkte etc) anzugucken, und nicht nur Sightseeing zu machen!

  4. Ich finde dein Tokyo-Tagebuch total aufregend, vor allem, weil ich im Dezember selbst zum ersten Mal Japan besuchen werde, für mich geht’s nach Osaka 🙂 Kannst du eigent japanisch? Ich hoffe, ich komme da auch nur mit Englisch gut durch 🙂

    LG
    KiSa

    • beautyjagd sagt am 27. Oktober 2015

      Oh, da kannst Du dich jetzt schon freuen!! In Osaka war ich ja noch nie, aber dort will ich auch mal hin 🙂 Ich habe mal für ein paar Semester an der Uni japanisch gelernt, aber leider fast alles vergessen – deswegen spreche ich hier eigentlich nur Englisch, und das klappt eigentlich recht gut!

  5. Mich erinnert das Bild an den Covent Market in London, der hat mir auch gut gefallen. Ich kaufe am liebsten in der Stadt ein, um auch mal “frische” Luft schnappen zu können. Aber auch Shoppingcenter haben ihren Reiz, wie ich finde. Aber die vielen Leute darin können schon stressen.

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