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Würdet ihr beim Bild oben an eine Cocktailbar im Hotel The Ritz-Carlton denken? Ich sicher nicht. Ohne Annika von Trend Traveller wäre ich wahrscheinlich auch nicht auf die Idee gekommen, die Bar des Luxushotels am Potsdamer Platz in Berlin zu besuchen.
Nun ist das hier ja kein Cocktailblog, ich weiß 😉 ! Aber das Konzept der Fragrances Bar in Berlin, die im Ritz-Carlton beheimatet ist, verknüpft Parfüms und Cocktails – für mich ein wahr gewordener Duft-Traum.
Da die Fragrances Bar selbst gerade Sommerpause hat, bietet der benachbarte und sehr gemütliche The Curtain Club (ebenfalls im Ritz-Carlton) eine Auswahl der Parfüm-Cocktails aus der Fragrances Bar an. Dort kommt zunächst ein Tablett mit Parfüms an den Tisch (darunter auch Frau Tonis Parfum aus Berlin), mit der Nase wählt man dann den Duft aus, der einem am besten gefällt – und danach wird der Cocktail gemixt.
Für mich war schnell klar, dass ich mich für den Nischenduft “Portrait of a Lady” von Frédéric Malle entscheide: ein üppiger, aber nicht süßer, orientalischer Rose-Weihrauch-Patchouli-Duft mit einem Anklang an Himbeer und Gewürzen. Serviert wird der Cocktail in einem ungewöhnlichen Behältnis aus Keramik in Form des Kopfs der britischen 40er Jahre-Sängerin Vera Lynn, der in einer Art Spiegelkabinett steht (siehe Foto ganz oben). Eine phantastische Idee, den Titel des Duftes auch optisch einzufangen!
Der Cocktail setzt sich aus Waldhimbeergeist, Sake, schwarzem Johannisbeersirup und Rosenlimonade zusammen, darauf schwimmt Eiweißschaum mit ein paar Acaibeeren. Und ja, der aromatische Geschmack und Duft des Cocktails macht das Parfum “Portrait of a Lady” lebendig! Ich bin wirklich hingerissen vom einzigartigen Parfüm-Cocktail-Konzept des Barmanagers Arnd Heißen, das er vor zwei Jahren entwickelt hat. Mit 14 EUR ist man bei diesem köstlichen Vergnügen des Frauenportraits dabei.
Wenn die Fragrances Bar in Berlin im September wieder aus der Sommerpause zurückkehrt, möchte ich unbedingt den Cocktail probieren, der vom Parfümklassiker Jicky von Guerlain inspiriert ist.
Adresse: Fragrances Bar oder The Curtain Club im The Ritz-Carlton Berlin, Potsdamer Platz 3, 10785 Berlin
So, hab ich euch nun Lust auf einen Parfüm-Cocktail gemacht 😉 ?
Oh, wie cool! Und was für ein Zufall – heute trage ich nämlich Parfum de Therese von Frederic Malle. Macht sich bestimmt auch gut als Cocktail 🙂
Und ich denke schon über einen Cocktail “Moon Bloom” von Hiram Green nach… 🙂
Danke für das Vorstellen dieser einzigartigen Bar!Obwohl ich aus Berlin komme, hatte ich noch nie was von der Bar gehört, finde das Konzept aber sehr spannend!Wenn ich das nächste Mal in Berlin bin, werde ich diese Bar bestimmt testen, du hast mich nämlich jetzt richtig neugierig gemacht!
Ohne Annika hätte ich diese Bar auch nicht entdeckt, und sie ist einen Besuch defintiv wert, wenn man Parfüms liebt!
Ja ich liebe Parfüm, bin schon ganz gespannt auf diese ausgefallenen Kreationen!
Wow, das ist ja toll! Mein Filius hatte mal sowas erzählt, aber das habe ich nicht richtig ernst genommen. Das klingt auf jeden Fall verführerisch! Und allein die Art, wie der Cocktail serviert wird, ist den Preis schon wert 😉
So so, Du hast das gar nicht ernst genommen, was Dein Filius sagt 😉 War er auch schon da 🙂 ?
Let’s go there!!! 😀
@beautyjagd: Joa, der macht öfter mal solche Touren mit seiner Clique. Die Bryk Bar kannte er auch schon, aber bei der Parfum-Bar war wohl klar, dass ich darauf abfahre.
@Lea: Dann haben wir ja schon mal ein Ziel für die nächste Tour 😉
Wow, tolle Idee! Und dein Cocktail klingt lecker (obwohl ich den Eiweißschaum obendrauf nicht unbedingt brauchen würde).
Mal überlegen – ich liebe ja seit Jahren das Duftöl Geisha Noire von Aroma M. Tonkabohne kann man sich ja noch in einem Cocktail vorstellen – aber Sandelholz und Amber? Würde vielleicht auf einen rauchigen Whiskey hinauslaufen – aber Whiskey mag ich nicht so (Spirituosen generell nicht, lieber einen leichten Rosé oder einen weichen Rotwein). Auf jeden Fall ein interessantes Experiment!
Ich bin ja auch eher die Weintrinkerin, aber mir eröffnet sich in diesen Berliner Bars wirklich eine ganz neue Welt, die ich sehr spannend finde. Hat glücklicherweise nichts mit den (arg günstigen) Cocktails zu tun, die ich während meiner Studienzeit in Köln auf der Zülpicherstraße getrunken habe, hihi.
Toll toll toll! Leider ist Berlin zu weit für mich entfernt, aber wäre ich in der Nähe, würde ich deinem Duftruf sofort folgen 😉
Portrait of a Lady ist übrigens der Signaturduft meiner Mutter, ich selber mag Iris Poudre, Le Parfum de Therese und auch Une Rose sehr gern. Schön, dass wir nicht nur die Naturkosmetik-Liebe, sondern auch das Parfum-Hobby teilen.
Une Rose gehört ja auch zu meinen Lieblingen, ich habe früher sogar mal hier auf dem Blog schon darüber geschrieben. Jetzt sollen die Naturparfümeure bitte mehr nachziehen (aber ich bin bester Dinge, dass sich da was tun wird).
Ich will euch sicher nicht den Spass nehmen, aber ich stelle mir gerade vor, ich gehe in die Bar mit meinen Moschino-Schuhen, Moschino-Tasche, Moschino-Schlusselanhaenger, habe Moschino-Parfum aufgetragen und trinke dazu ein Moschino-Cocktail … und wenn es ans Bezahlen geht kommt auch noch die Moschino-Geldboere ans Tageslicht… “abgefahren” sicher wird dieses Projekt einige Kunden beeindrucken, mir kommt das immer etwas vor, wie wenn unsere Welt langsam aus den Fugen geraet … bin fuer diesen “Schnickschnack” ich nenne es mal so, nicht zu haben. Je einfacher, normaler umso beliebter bei mir, da ist mir ein eisgekuehlter normaler Caipirinha, Mojito oder Smoothie um Welten lieber.
Wird sicher nicht mehr lange dauern und wir werden unsere Menue mit den dazupassenden Parfum einnehmen! 🙂
Für mich ist diese Art Cocktails zu kreieren eher Kunst – und sicher nichts für jeden Tag, aber für einen besonderen Tag 🙂 ! Ich mag, dass dort handwerklich sehr gut gearbeitet wird und die Zutaten ausgewählt sind (zB selbst angesetzte Sirupe etc., eigentlich vergleichbar mit in einem sehr guten Restaurant). Um aufeinander abgestimmte Statussymbole geht es da nicht, die Bartenderin hat uns erklärt, dass das Parfümkonzept die Kunden dazu ermuntern soll, nicht zu viel Respekt vor furchteinflößenden Cocktail-Karten mit lauter Fachworten zu haben, sondern sich auf die eigenen Sinne zu verlassen. Und das finde ich gut!
Liebe Julia, nix fuer ungut, ich verstehe dich schon … Prost! Salut! lass es dir weiterhin schmecken! 🙂
Das ist ja vielleicht ein originelles Barkonzept. Auch wenn ich es persönlich nicht so mit Cocktails habe. Lande ich einmal doch in der Cocktailbar, trinke ich immer Kir Royal. Was wäre das wohl in die Sprache der Parfums übersetzt? Und weil wir gerade an der Bar sitzen, noch eine Frage zum Thema Alkohol in Kosmetik: Ich lese immer wieder, dass aus Trauben gewonnener Alkohol milder zur Haut ist als Weingeist. Was ist damit gemeint? Grappa? Weiß da jemand mehr darüber?
Also ob Alkohol aus Weizen oder Alkohol aus Trauben auf die Haut unterschiedlich wirkt, davon habe ich noch nichts gehört… Ich kenne nur den möglichen Unterschied, dass in der konventionellen Kosmetik Alkohol meist mit fragwürdigen Substanzen vergällt wird, von denen dann minimale Reste zurückbleiben können (bei Bio-Kosmetik wird zB mit ätherischem Lavendelöl vergällt).
Ich finde diese Möglichkeit auch etwas dekadent, aber ich würde trotzdem die
14 Euro für diese ungewöhnliche Erfahrung investieren.
Und man hat von diesem Cocktail auch lang etwas! ich denke ja immer noch daran 😉
Hi Julie,
Das klinkt cool. Ich hätte gerne einen Crystal Noir (versace). Wie riecht Jicky denn? Gibt es das überhaupt noch? Ich kenne den Namen nür aus einen Miss Fisher Buch. Und die Dame könnte auch eine Abbildung von Miss Fisher sein. Ich liebe solche Spielereien. Ich wäre nie auf die Idee gekommen dass miteinander zu verküpfen.
Ja, Jicky gibt es glücklicherweise noch! Er gehört in die Gruppe der würzig-orientalischen Düfte, ich finde ihn sehr speziell – vielleicht kannst Du ja mal in einer Parfümerie dran riechen!