Am letzten Tag vor meinem Rückflug aus Seoul nach Deutschland habe ich Ende November 2019 das traditionelle koreanische Gericht Samgyetang gegessen: Die Hühnchensuppe mit Ginseng soll stärkend wirken. Ginseng ist in Korea – und auch in anderen asiatischen Ländern – Kult. In meinem Beauty Briefing dreht sich diese Woche alles um die althergebrachte Heilpflanze, die ihren Weg auch in die Kosmetiktiegel gefunden hat.
Gleich mal voraus geschickt: Ginseng ist eine Wissenschaft für sich. In Asien wird die Wurzel seit Jahrtausenden in der Medizin, Pharmazie und als Nahrungsergänzungsmittel verwendet. Die Wurzel der Ginsengpflanze Panax Ginseng gilt als Adaptogen und soll beispielsweise das Immunsystem stärken, die Durchblutung fördern und die Leistungsfähigkeit erhöhen. Nicht jeder Ginseng ist jedoch so wirksam: Die Kriterien für den originalen roten koreanischen Ginseng sind streng und die Preise für alte und wild gewachsene Ginsengwurzeln liegen entsprechend hoch.
In Korea ist die Korea Ginseng Corporation mit ihrer ‘Marke’ Cheong Kwan Jang eines der bekanntesten Unternehmen für hochwertigen roten Ginseng. Sie hat 2013 die Kosmetikmarke Donginbi auf den Markt gebracht, in der sich alles um den roten Ginseng dreht. Über 120 Jahre Erfahrung im Anbau und in der Extraktion von Ginseng sprechen für sich, in die Kosmetiklinie fließt dieses geballte Wissen ebenfalls ein. Die 1899 Single Essence von Donginbi hat eine leicht gelige, befeuchtende Textur und duftet deutlich erdig-würzig nach Ginseng – es handelt sich eben um einen Pflanzenauszug aus Ginsengwurzeln. Das enthaltene Konservierungsmittel würde ich als naturnah einstufen. Durchdacht ist auch die Verpackung, die zwar nicht airless ist, aber nur wenig Luft in den Flakon lässt. Hier geht es zur Homepage von Donginbi. Habe ich via Ebay selbstgekauft und ist direkt zum Nachkaufprodukt avanciert. Wer mehr über die Marke Donginbi erfahren möchte, dem lege ich dieses Video von Odile Monod ans Herz.
Ginseng wird in koreanischer Kosmetik als potenter Anti-Aging-Wirkstoff eingesetzt, der neben der antioxidativen und regenerierenden Wirkung auch gegen den vorzeitigen Abbau von Kollagen wirken und die Bildung von körpereigener Hyaluronsäure anregen soll. In traditionell inspirierter Hanbang-Kosmetik, also der koreanischen Kräuterkosmetik, ist Ginseng ebenfalls einer der wichtigsten Wirkstoffe. Deswegen steckt er auch in der Misa Geum Sul Vitalizing Eye Cream von Missha, die auf einem Ginsengauszug basiert und gleich mehrerer verschiedene, auch fermentierte und biotechnologisch gewonnene Ginsengextrakte enthält. Die reichhaltige Textur der Augencreme gleicht einem Balm, die Formulierung ist naturnah bis konventionell. Der goldene kleine Tiegel hat es mir übrigens besonders angetan, er ist von traditionellen Salbengefäßen aus Korea inspiriert. Selbstgekauft beim offiziellen Distributor von Missha in Deutschland. In einem meiner kommenden Beauty Briefings werde ich noch näher auf die koreanische Hanbang-Kosmetik eingehen, die mich gerade sehr begeistert.
Wie cool, dass es in Deutschland eine Naturkosmetikmarke gibt, die den Ginseng ebenfalls sehr schätzt.
Naturkosmetik-Pionierin Martina Gebhardt hat der asiatischen Wurzel gleich eine vierteilige Produktlinie gewidmet, die für anspruchsvolle und regenerationsbedürftige Haut gedacht ist. Die Ginseng Cream von Martina Gebhardt hat eine reichhaltige Textur, die mich an Pendants aus der koreanischen Hanbang-Kosmetik erinnerte. Ich habe durchaus den Eindruck, dass die Creme auf meiner tendenziell trockener werdenden Haut nicht nur pflegend und schützend, sondern auch aktivierend wirkt. Der Ginseng kommt hier als Tinktur und als spagyrischer Extrakt zum Einsatz. Hier geht es zur Homepage von Martina Gebhardt, dort kann man ihre Ginseng Line entdecken. Von Demeter zertifiziert. Selbstgekauft, gibt es z.B. online auch bei der Naturdrogerie.
Mit diesen Inspirationen aus der asiatischen Kräuterkosmetik wünsche ich allen eine schöne Beauty-Woche!