Schon seltsam, in manchen Jahren habe ich mehr, in anderen weniger mit verdickter Hornhaut an den Füßen zu kämpfen. In diesem Jahr fing die Sandalen-Saison schon Mitte April an, entsprechend sind meine Füße offensichtlich pflegebedürftiger als sonst. Normale, auch reichhaltige Fußcremes reichen dann nicht mehr aus, um meine arg trockenen Fersen hübsch und geschmeidig zu halten. Deswegen stelle ich euch in diesem Post meine drei Geheimwaffen vor, falls ihr ebenfalls unter stärkerer Hornhautbildung (Schwielen) an den Füßen leidet.
Für alle anderen dürften pflegende Fußcremes wie die von Martina Gebhardt, Speick oder Dresdner Essenz locker ausreichen. Auch das Fußöl von Birkenstock ist toll und führt mich hier schon in die richtige – weil speziellere – Richtung.
Alkalische Fußlotion à la Chélidoine von Marlay
Da es wenig Sinn hat, einfach nur immer wieder eine normale Fußcreme auf eine stärker verdickte Hornhaut zu geben, habe ich mich an die Lotion with Celandine von der französischen Marke Marlay gewagt. Sie war mir in diesem Jahr auf der Vivaness aufgefallen, ich habe mir die Lotion daraufhin im Frühjahr bei Mademoiselle Bio gekauft. Es handelt sich dabei um eine alkalische Flüssigkeit mit Schöllkraut (auf Französisch Chélidoine, auf Englisch Celandine). Diese traditionelle Heilpflanze enthält eine Reihe an Alkaloiden, die eiweißauflösend wirken. Mit der Lotion werden also die Proteinbindungen der Haut aufgeweicht, die abgestorbenen Hautzellen lassen sich so einfacher lösen. Und so funktioniert es: Ich tränke zwei Wattepads mit der Schöllkraut-Lotion und lege sie punktuell auf meine trockenen und verhornten Fersen. Nach etwa einer Viertelstunde wasche ich die Füße mit fließendem Wasser und trage dabei mit einem Spatel sanft die obere Schicht der Hornhaut ab. Danach noch die Füße eincremen und fertig! Wer richtig starke Verhornungen hat, kann das Ritual nach ein paar Tagen wiederholen. Selbstverständlich lasse ich beim Umgang mit der alkalischen Lotion Vorsicht walten, dennoch hatte ich das Gefühl, dass das nicht-mechanische Verfahren für meine Füße schonender als eine klassische Hornhautfeile ist – und sich die Hornhaut dazu weniger schnell nachbildet. In Deutschland habe ich so ein Produkt leider noch nicht auf dem Naturkosmetik-Markt gefunden. Da scheint Marlay aus Frankreich ein Vorreiter zu sein, denn die Lotion à la Chélidoine gibt es dort schon seit Jahrzehnten (die Lotion wurde aber erst vor einigen Jahren zertifiziert).
Anti-Hornhaut-Balsam mit Urea von Kneipp und Bioturm
Wer nicht gleich mit einer alkalischen Lotion an die verdickte Hornhaut ran will, kann auch zu einer Fußcreme mit 25% Urea greifen. Urea (Harnstoff) ist ein wirksamer Feuchthaltefaktor, wird jedoch synthetisch produziert – und ist entsprechend bei vielen Naturkosmetik-Siegeln nicht erlaubt. Urea bindet Wasser in der Hornhaut und macht sie zügig geschmeidiger. Eine besonders hohe Urea-Konzentration wie z.B. 25% lockert dazu die Hornhaut und wirkt schälend, so dass sich Verdickungen nach und nach abtragen.
Die Anti Hornhaut Fuß-Intensiv-Salbe von Kneipp basiert neben Wasser auf Urea und Jojobaöl, sie sorgt für eine spürbar lang anhaltende Befeuchtung der Haut an den Füßen. Bei starker Verhornung empfehle ich, die Creme zweimal täglich aufzutragen, dann wird der Hornhaut reduzierende Effekt deutlich schneller sichtbar. Die Tube mit 50ml gibt es für 4,49 Euro z.B. im Drogeriemarkt Müller, Drogeriemarkt Budnikowsky oder auch online bei Kneipp direkt oder najoba. Die Inhaltsstoffe wären meiner Einschätzung nach – bis eben auf Urea – zertifizierbar, die Salbe duftet frisch nach Orange.
Der Akut Hornhaut-Balsam von Bioturm enthält ebenfalls 25% Urea, dazu noch Hornhaut lösende Salicylsäure aus Weidenrindenextrakt. Weitere Feuchtigkeit spenden Natriumlaktat, Bio-Molke und Milchsäure. Der reichhaltige und fast wasserlose Balsam wird mit dem beiligenden Spatel aus der Dose entnommen und punktuell auf die betroffenen verhornten Hautstellen aufgetragen. Ich verwende ihn gern abends nach dem Duschen, wenn die Haut noch feucht ist. Die Hornhaut fühlt sich mit dem Balsam schon nach etwa einer halben Stunde weicher an. In schwereren Fällen kann es auch sinnvoll sein, ein Pflaster über die balsamierten Schwielen zu geben und so den Balsam via Okklusionseffekt quasi in die Haut einzuschließen (das habe ich aber nicht ausprobiert). Kostet 10,95 Euro und ist in Bioläden oder online z.B. bei Bioturm direkt oder Ecco Verde erhältlich. Der Balsam enthält 30ml und ist vom italienischen Siegel ICEA zertifiziert.
So, ich hoffe hier waren einige Tipps für alle dabei, die unter stärkerer Hornhautverdickung oder Schwielen an den Füßen leiden! Bei Diabetikern oder schwierigeren Fällen ist es übrigens sinnvoll, zu einer professionellen Fußpflege zu gehen.