In diesem Beauty Briefing teile ich fünf inspirierende News aus der internationalen Kosmetikbranche, die mir in den letzten Wochen ins Auge gefallen sind. (Nein, noch habe ich keinen Brillen-Blog eröffnet, wie man vielleicht wegen des Fotos denken könnte 😉 ). Viel Spaß beim Entdecken der Trends und Inspirationen aus USA, UK und Deutschland!
Allure Store in New York
Das renommierte amerikanische Beauty-Magazin Allure aus dem Condé Nast-Verlag dürfte vielen Beauty-Fans ein Begriff sein. In den letzten Jahren ist der Markt für Printmagazine allerdings nicht unbedingt einfacher geworden. Entsprechend suchen Verlage nach neuen Wegen, um sich zu finanzieren oder ihre eigene Marke zu stärken. Eines dieser Projekte dürfte der neu eröffnete (und durchaus an den Shop von Glossier erinnernde) Allure Store in der Lafayette Street in New York sein, der in Zusammenarbeit mit der Stour Group entstanden ist. Dort gibt es auf über 250qm eine Auswahl an über 300 Kosmetikprodukten von 150 Marken, die von den Autor*innen und auch Leser*innen der Zeitschrift empfohlen werden. Wie Insider berichten, funktioniert das Business-Konzept des Ladens im Grunde wie eine Werbeanzeige: Kosmetikhersteller buchen einen Platz im Allure Store, die Erlöse gehen an dann an die Marken (und nicht an den Verlag). Ob sich der Laden lange hält, weiß man natürlich nicht. Aber er greift das zukunftsträchtige Modell eines Show Rooms auf, in dem es weniger um die direkten Verkäufe vor Ort, sondern eher um die Präsentation der Kosmetikmarken und Testmöglichkeiten von Produkten geht. Ein Raum, der Online-Influencing mit Offline-Verkauf verbindet. Hier geht es zur Homepage von Allure.
Tagarot Luxus Edition von Und Gretel
Gleich von mehreren Seiten wurde ich auf den neuen und luxuriösen Lippenstift Tagarot for Life von Und Gretel aufmerksam gemacht: Die dekorative zertifizierte Naturkosmetik-Marke aus Berlin hat einen Lippenstift kreiert, der in einer Hülse aus recyceltem 14 Karat-Gelbgold steckt und mit den eigenen Initialen personalisiert werden kann. Der Preis dafür beträgt 4.500 Euro, inkludiert ist eine quasi lebenslange Versorgung mit Lippenstift-Refills (bis zu 100 Nachfüllungen). Hergestellt wird die goldene Hülse auf Bestellung innerhalb von vier Wochen – im Prinzip ganz ähnlich wie beim Online-Schmuckunternehmen Stilnest. Auch die Verpackung des Luxus-Lippenstifts ist selbstverständlich hochwertig und besteht aus Holz. Das Refill-Prinzip von Kjaer Weis wird hier nochmals auf ein anderes Level gehoben. Hier geht es zur Homepage von Und Gretel.
Menopause Box von Skin Rocks
Im Mai hat Mega-Beauty-Influencerin Caroline Hirons aus Großbritannien die Skin Rocks Box gelauncht. Ihren Skincare Guide habe ich bereits vor über einem Jahr hier auf beautyjagd.de gezeigt. Monatlich stellt sie nun eine Skin Rocks Beauty Box mit Kosmetikprodukten unter einem speziellen Hautpflege-Thema zusammen. In der ersten Ausgabe ging es um Fruchtsäuren, dann um Peptide und in ihrer neuesten Box dreht sich alles um die Menopause. Damit treibt Caroline einen Trend voran, der sich schon seit einiger Zeit abzeichnet: Endlich wird die Menopause enttabuisiert. Sie spricht auf Instagram ganz offen über ihre Hitzewallungen, letzten Perioden oder andere Themen, die speziell Frauen in ihrem Alter beschäftigen. Spannend an Skin Rocks ist also nicht nur das Verkaufsmodell, sondern auch, dass eine ältere – und nicht zu unterschätzende – Zielgruppe abseits von klassischem “Anti-Aging” in den Fokus genommen wird. In der Menopause Box steckt eine Gesichtspflege-Routine mit Produkten von naturnahen bis eher konventionellen Marken wie Elemis, Darphin oder Sisley, die man ganz unkompliziert anwenden kann. Hier geht es zur Homepage von Skin Rocks.
O.W.N.
Personalisierte Hautpflege ist ein Trend, der in den letzten Jahren stärker geworden ist. Bisher konnte man sich z.B. ein Shampoo mit einem zum eigenen Haar passenden Wirkstoff individualisieren oder sich eine eigene Farbe der Foundation anmischen lassen. Die neue Marke O.W.N. (Only What’s Needed) aus dem Hause Beiersdorf nutzt für die angebotenen personalisierten Kosmetikprodukte künstliche Intelligenz und einen eigenen Algorithmus: Mit einem digitalen Fragebogen zur eigenen Haut und Lifestyle wird aus 380.000 Formelkombinationen (naturnah nach meinem Eindruck) eine Pflegeroutine mit Reinigung, Tagescreme und Nachtcreme erstellt. Die Produkte werden ausschließlich digital über die eigene Homepage in Europa angeboten. Nach der Bestellung werden sie innerhalb von zwei Wochen versandt und sind entsprechend frisch. Auch ein Abo-Service mit Refills im Abstand von acht Wochen ist möglich. Hier geht es zur Homepage von O.W.N.. In Zukunft wird es sicher noch mehr Marken geben, die digitale Technologie und Kosmetik verbinden.
Real Skin Club
Auf Instagram bin ich kürzlich auf den Real Skin Club gestoßen, der nach eigener Beschreibung der inklusivste Club der Welt sein soll. Gegründet wurde er von der britischen Bloggerin Lex Gillies, die sich für Skin Positivity einsetzt. Dabei geht es – analog zu Body Positivity bzw. Body Neutrality – darum, nicht nur ultraglatte und porenlose Haut auf Social Media zu zeigen, sondern für mehr Realität auf Instagram zu sorgen: Kaum jemand hat eine absolut makellose Haut. Hierfür hat Lex einen Mitgliedschafts-Anstecker sowie anderen Merchandise entwickelt, den man auf der The Real Skin Club Homepage erwerben kann. Hier geht es zum Instagram-Account von The Real Skin Club. ‘Real Skin’ oder auch ‘No Filter’ sind stark im Trend liegende Hashtags, die realistischere Bilder in den sozialen Medien fordern. Passt eigentlich bestens zur Philosophie von Naturkosmetik, oder?
Mit diesen Inspirationen wünsche ich allen eine schöne Beauty-Woche!