An manchen Orten spürt man Veränderungen ganz deutlich. So ging es mir, als ich neulich in London unterwegs war. Nicht weit vom Bahnhof King’s Cross St. Pancras entfernt liegt das Coal Drops Yard. Im 19. Jahrhundert wurden in den Gebäuden im viktorianischen Stil Kohle gelagert, in den 90er Jahren des 20. Jahrhundert Raves gefeiert und nun wurde das Industriedenkmal in einen Shopping-, Design- und Food-Hotspot verwandelt. Das neue Konzept hat sich dem bewussteren Konsum verschrieben. Was ich alles im Kreativ-Quartier Coal Drops Yard entdeckt habe, gibt es in diesem Beauty Briefing zu lesen.
Wer vom Bahnhof King’s Cross zum Coal Drops Yard läuft, gelangt zunächst an einen großen öffentlichen Platz mit Springbrunnen und einer Treppe mit Kunstrasen: Bei schönem Wetter toben die Kinder im Wasser und die Erwachsenen sitzen auf den Stufen oder den zahlreichen Bänken und blicken auf den Kanal. Anders als in üblichen Einkaufszentren muss man nicht unbedingt etwas konsumieren, um sich hier aufhalten zu können.
Am Rand der Gebäude findet am Wochenende ein Markt statt, auf dem an kleinen Ständen selbsthergestelltes Kunsthandwerk bzw. Design oder aber Speisen verkauft werden. Für Musik sorgt der DJ einer Radio-Station: Voices Radio streamt von Dienstag bis Sonntag 24 Stunden lang in einem kleinen Studio unter den Arkaden. Inklusivität und Diversität prägen das Programm, eine angeschlossene Bar gibt es ebenfalls.
Die etwa 50 Geschäfte und Restaurants in Coal Drops Yard bieten einen angesagten Mix aus Mode, Lifestyle, Beauty und Design. Der Schwerpunkt liegt auf kleineren Boutiquen mit einem ausgewählten Angebot. Ethische, diverse, inklusive und Bio-Brands werden bevorzugt eingemietet. Neben Paul Smith, APC oder Ba&sh finden sich hier deswegen z.B. die Botanical Boys mit Design fürs Terrarium, der Plattenladen Honest Jon’s, die Kunst- und Design-Buchhandlung von Earl of East, der stylishe Charity Shop Boutique by Shelter, Le Chocolat von Alain Ducasse oder die inklusive Wäsche-Marke Beija London.
Viele der Geschäfte kombinieren ihr Produktangebot mit regelmäßigen Events oder auch mit Gastronomie: So gibt es z.B. im Hicce MKT bei Wolf&Badger ein gutes Angebot an Natural Wine. Im General Store amerikanischen Stils steht übrigens neben all den schönen Dingen ein höchst kuratiertes Angebot an Naturkosmetik in den Regalen. Wenn ich so einige der Marken kaum kenne, dann heißt das einiges 😉 .
Apropos Naturkosmetik: Eine sehr gute Auswahl an unabhängigen Nischenmarken bietet der Organic Beauty and Wellbeing Store Blomma Beauty. Dort werden beispielsweise die Produkte von BAO Skincare, AD Skin Synergy, Bumi Naturals, Terre Verdi, Bowe Organics, Olixa Beauty oder Whitfords angeboten.
Die britische Kosmetik-Marke Lush experimentiert in Coal Yard Drops mit einem neuen Verkaufsmodell: Hierfür hat Lush eine im Hof stehende Vending Machine entwickelt. Der Automat hat 24 Stunden geöffnet und bietet die ikonischen Badebomben, Bodylotions oder Geschenksets an.
Das Kosmetikstudio der Zukunft sieht in Coal Drops Yard wie ein sportlicher Mix aus Skincare, Massage und Fitness Studio aus: Das Face Gym wirbt mit Luxury Skincare und Facial Workouts. Die Anwendungen heißen Signature Sculpt, Clean+Lift oder Cryo Contour. Für zu Hause gibt es die hauseigene Kosmetik und die dazu passenden Tools für das Gesichtstraining. Natürlich kann man auch Kurse online besuchen.
Selbst die Toiletten sind auf dem neuesten Stand.
Damit meine ich nicht nur das Design und die Sauberkeit, sondern die genderneutralen Bezeichnungen. Es gibt Kabinen für Frauen, Männer und außerdem für alle, die sich keinem speziellen Geschlecht zuordnen. #allgenderrestrooms
Natürlich gibt es nicht nur in Coal Drops Yard neue Entwicklungen in London zu entdecken. Hyper-Personalisierung und Individualisierung als großen Beauty-Trend habe ich z.B. im Store von DnaNudge in Covent Garden gesehen: Dort kann man sich testen lassen und auf Basis der analysierten DNA dann Empfehlungen für Ernährung oder Hautpflege erhalten. Der Service verbindet online und offline-Welten mit einer App und einem Armband: Beim Einkauf von Beauty-Produkten kann man damit den Barcode scannen und erfährt auf der App, ob das Produkt zur individuellen DNA und Hautzustand passt.
Mit diesen Inspirationen aus London wünsche ich allen eine schöne Beauty-Woche!