In Kooperation mit i+m Naturkosmetik // Die Marke i+m Naturkosmetik Berlin kenne ich schon seit Mitte der 2000er Jahre: Damals habe ich mich zum ersten Mal intensiver mit Naturkosmetik auseinandergesetzt und im Bioladen die Bodylotion aus der parfümfreien Freistil-Serie gekauft, um sie mir dann selbst zu beduften. Wenig wusste ich zu dieser Zeit, was für eine Marke i+m eigentlich ist – was was sich im Zuge meines Bloggens selbstverständlich änderte. Und deswegen wird es heute mal Zeit für eine ausführliche Markenvorstellung! Vielen KundInnen ist wahrscheinlich gar nicht bewusst, dass i+m schon über 40 Jahre alt ist… wie man dem Foto aus dem i+m-Archiv oben mit den früheren Produkten ansehen kann 🙂 .
Wie alles begann bei i+m Naturkosmetik
Wisst ihr, woher der Firmenname i+m Naturkosmetik herkommt? Gegründet wurde i+m 1978 von Inge Stamm zusammen mit ihrer Freundin Monika Berg: i+m sind die Anfangsbuchstaben der beiden Vornamen. Das erste Produkt entstand, weil Inge Stamm, die als Hebamme arbeitete, Unverträglichkeiten bei Babys auf Kosmetikprodukte beobachtete und hierfür eine Lösung bieten wollte. Bei der Entwicklung der ersten Produkte konnte sie auch ihr Wissen als Drogistin und Naturheilkundlerin einsetzen. Monika Berg blieb nur bis 1988 im Unternehmen, danach führte Inge Stamm das Unternehmen allein weiter. Auf dem Foto oben seht ihr einen damaligen Messestand mit der Gründerin – ich liebe es, in Archiven zu stöbern und solche Fotos entdecken zu können!
2007 suchte sich Inge Stamm dann Unterstützung und übergab die Geschäftsführung an Jörg von Kruse und Bernhard von Glasenapp. Beide beschreiben sich als Öko-Aktivisten, die zu diesem Zeitpunkt eine neue berufliche Herausforderung suchten. Mittlerweile ist auch Verena Zydek in der Geschäftsführung dabei; Inge Stamm trat Ende 2013 in den Ruhestand. Ihr zu Ehren wurde das Madame Inge Body Mousse von i+m kreiert.
Mut!
Sehr spannend finde ich, wie die neue Geschäftsführung das Unternehmen ausgerichtet hat. Zuerst musste sich die neue Führung vor allem um die nicht ganz so optimale wirtschaftliche Lage des Unternehmens kümmern. Viel Platz für sinnhaftes Unternehmen war da nicht – zum großen Bedauern der Mitarbeiter. Ein mutiger Schritt brachte die Wende: Trotz der finanziell fragilen Situation wurden die Prinzipien der Gemeinwohl-Ökonomie bei i+m eingeführt. Das bedeutet z.B., dass größere Teile des Gewinns dem Gemeinwohl zu Gute kommen sollen. Aus diesem Impuls heraus wurde 2014 das Frauenhaus in Sambia gebaut; dann die Fair Editions kreiert oder der Rohstoff-Einkauf von fairen Anbau-Projekten ausgebaut. Die neue Ausrichtung, die oft im Gegensatz zum klassischen ökonomischen Handeln stand, gab dem gesamten Unternehmen einen neuen Schub. Wie großartig, dass offenbar auch die Kunden diese neue Motivation gespürt haben und sich immer öfter für den Kauf von i+m-Produkten entscheiden.
Organic, vegan und fair
Begonnen hat die Geschichte von i+m mit den natürlichen Inhaltsstoffen in den Produkten, die damals noch eine große Ausnahme waren. Diesen Weg ist das Unternehmen seitdem konsequent weitergegangen: Bereits seit 2000 sind die Produkte vegan und enthalten kein Bienenwachs und keinen Honig mehr. Alle Produkte sind ausnahmslos vom Bio-Siegel Cosmos zertifiziert.
Dazu hat sich i+m selbst verpflichtet, ausschließlich Fair Trade-Rohstoffe einzusetzen, soweit sie auf dem Markt verfügbar sind. Auf diese Weise werden Bio-Anbauprojekte in aller Welt gefördert, z.B. beim Bezug von fairem Mandelöl aus Pakistan oder fairem Avocadoöl aus Kenia. Entsprechend gehört i+m mit zu den Marken, die den höchsten Fair Trade-Anteil in ihren Produkten enthalten. Wichtig ist für i+m die Rundumsicht: Die Inhaltsstoffe stammen nicht nur aus biologischem und fairem Anbau, sondern sind auch biologisch abbaubar. So wurde exemplarisch das Freistil Duschgel und Shampoo von i+m offiziell getestet und als „leicht biologisch abbaubar“ befunden.
Viele Gedanken macht sich i+m auch um das Thema Verpackungen. Schon von Anfang an hat i+m auf Umkartons für die Produkte verzichtet. Ganz ohne Verpackung geht es aber – gerade bei empfindlicher Naturkosmetik, die nicht totkonserviert ist – nicht. Die meisten der Produkte von i+m werden in luftdichte Plastikcontainer abgefüllt. Hier ließ sich i+m vom ‘Cradle to Cradle’-Prinzip inspirieren: Die Kunststoffflaschen und -spender bestehen aus reinem und ungefärbtem, sortenreinen Polypropylen. Dieses Material kann dem Recycling-Kreislauf dauerhaft erhalten bleiben – der Qualitätsverlust ist während der Wertstoffkreislaufs im Vergleich zu anderen Kunststoffen gering. Zudem ist Polypropylen besonders leicht, was den CO2-Verbrauch beim Transport senkt. Wer mehr darüber lesen will, wie im Unternehmen abgewogen wurde, welche Verpackung eingesetzt wird, kann das in diesem Artikel des i+m-Blogs tun. Das erklärte Ziel von i+m ist es, zukünftig noch nachhaltigere Verpackungslösungen zu finden. Neu gibt es z.B. Refills für drei besonders beliebte Produkte.
Soziales Engagement
Jörg von Kruse begreift i+m nicht nur als klassisches Unternehmen, sondern als eine Art Plattform, die etwas bewegen kann. Beim NaturkosmetikCamp 2018 hat er beschrieben, dass er i+m als politische Kosmetikmarke in Deutschland sieht und Impulse für eine auf Nachhaltigkeit und Gemeinwohl ausgerichtete Gesellschaft geben möchte. Wichtig ist ihm dabei, sich nicht nur auf ein einziges Thema zu fokussieren, sondern ganzheitlich zu denken: Bio und vegan müssen durch Themen wie Ökologie, Tierschutz, Bodypositivity und soziale Ökonomie ergänzt werden.
Diese Haltung umfasst das gesamte Unternehmen: Oben habe ich bereits erwähnt, dass sich i+m der Gemeinwohl-Ökonomie verschrieben hat. In diesem alternativen Wirschaftsmodell sind ökologische Nachhaltigkeit oder soziale Gerechtigkeit die Basis des wirtschaftlichen Handels. Konkret bedeutet das, dass 25% der Gewinne von i+m in kleine soziale oder ökologische Projekte fließen. Einen großen Anteil davon erhält der von i+m gegründete Verein ‘Frauenhäuser für Afrika e.V.’, mit dem das erste Frauenhaus in Sambia aufgebaut wurde. Dort finden Frauen Schutz vor Gewalt und können Bildungsangebote wahrnehmen, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Mehr dazu hier bei i+m nachzulesen.
Die anderen Anteile werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei i+m vergeben. Wohin die Spenden fließen, macht i+m auf dem Firmenblog transparent: Das können Projekte für Wohnungslose in Berlin oder für Schulbildung in Nicaruagua sein. Im Jahr 2019 werden die Mitarbeiterspenden unter dem Dachthema „Artenschutz der Ozeane“ laufen und für Projekte eingesetzt, die sich für den Schutz der Pflanzen- und Tierwelt des Meeres engagieren.
Bei i+m haben die MitarbeiterInnen grundsätzlich mehr Mitbestimmungsrechte als in anderen konventionellen Unternehmen. Nach dem Prinzip der Holokratie sind sie nach bestimmten Regeln in die Unternehmensentscheidungen eingebunden. Sie haben dadurch mehr Verantwortung und werden weniger kontrolliert: i+m begreift sich auch als Labor für eine neue Arbeitswelt.
Klassiker aus dem Sortiment (und meine Lieblings-Kombi)
Gern hätte ich euch hier ein Produkt vorgestellt, dass es schon von Anfang an bei i+m gibt. Allerdings hat sich auf dem Rohstoffmarkt in den letzten zehn Jahren viel getan und die Produkte von i+m wurden laufend an die gestiegenen Ansprüche der KundInnen angepasst. So wurde z.B. in die gesamte Gesichtspflege ein Anti Blue Light-Schutz integriert, ich schrieb bereits darüber. Am nächsten kommen den frühen Produkten noch die Sachen aus der Freistil-Serie, die ich sehr schätze: Sie kommen ohne Duftstoffe aus und sind auch für empfindliche Haut gut verträglich.
Das umfangreiche Sortiment von i+m umfasst im Bereich der Gesichtspflege vier unterschiedliche Pflege-Serien: Hydro Perform ist für feuchtigkeitsarme Haut, Phyto Balance für Mischhaut und fettige Haut, Age Protect und Age Plus für trockene Haut und die Freistil-Serie für empfindliche Haut gedacht. Dazu kommen noch Körperpflege-Produkte, die Haarpflege sowie eine Männer-Linie.
Eine meiner Lieblingskombinationen ist das Freistil Sensitive Fluid mit dem Age Plus Gesichtsöl: Das Fluid erinnert mich an eine japanische Lotion, also eine sehr leichte Emulsion, die mit Aloe Vera und Karotte Feuchtigkeit in die Haut bringt. Sie duftet ganz zart nach Vanille und wirkt erfrischend auf der Haut. Das Gesichtsöl enthält neben anderen schützenden Ölen z.B. Arganöl, Zedernussöl und auch das ätherische Öl der Immortelle (das ich auch etwas herausrieche). Mit einigen Tropfen schließe ich damit die Feuchtigkeit des Sensitive Fluids in die Haut ein. Mit dieser Kombi fühlt sich meine Haut ultraweich und glatt an: Je nach dem, ob ich mehr Feuchtigkeit oder Lipide brauche, variiere ich die Mengenanteile.
Neuheiten im Sortiment
In den letzten Jahren hat i+m viel an neuen Produkten gearbeitet: Zuerst fallen mir da die beliebten Deocremes ein, die zu den Bestsellern gehören. Neu lanciert wurde gerade die besonders stark wirkende Extra Strong Deo Creme für Sportler oder besonders heiße Tage. Das innovative Age Protect Reinigungsöl konnte ich euch bereits hier auf dem Blog vorstellen; auch die neuen Sonnencremes Sun Protect haben viel Zuspruch bekommen. Für unterwegs mag ich gern die neuen praktischen Doppelsachets mit jeweils einer Reinigung und einer Maske.
Berlin, Berlin!
Verstreut ist das Unternehmen i+m über Berlin und darum herum: Die kleine Firmenzentrale befindet sich in einer Remise im Prenzlauer Berg, hergestellt werden die Produkte im Berliner Umland. Im Norden Brandenburgs befindet sich der Versand sowie der Vertrieb der Produkte. Die Berliner Heimat feiert i+m übrigens mit einer eigenen Berlin-Körperpflege-Linie: Das zitrisch-frisch-herb duftende Berlin Duschgel und die Berlin Bodylotion wurden mit einem sehr ansprechenden Design versehen und eignen sich deshalb auch bestens als Berlin-Andenken.
Archiv-Fotos ebenso wie das Foto aus Sambia: © i+m Naturkosmetik
Erhältlich sind die Produkte von i+m im erweiterten Naturkosmetik-Sortiment des Drogeriemarkts dm, in den Müller Naturshops, bei Budnikowsky, in der Biocompany in Berlin und im Fachhandel oder online auch direkt bei i+m Naturkosmetik Berlin. Hier geht es zum Storefinder auf der Homepage von i+m.