In Kooperation mit PROMPERÚ Deutschland // Ja, ich habe gerade großes Fernweh. Und deswegen begebe ich mich heute auf eine Beauty-Reise durch Peru. Das südamerikanische Land ist nicht nur für die Hochkultur des Inkareichs, sondern auch für seine Artenvielfalt und Biodiversität berühmt: Peru ist eines von 17 definierten Megadiversity-Ländern der Erde. Dort sind über 10.000 Arten registriert, von denen 30% endemisch sind – was nur in ganz wenigen anderen Ländern der Fall ist. Vielfältig ist entsprechend auch die Natur in Peru: Die verschiedenen Landschaftsformen reichen von einem wüstenartigen Küstenstreifen über das Hochgebirge der Anden-Region bis hin zum Regenwald. Und wo Diversität zu Hause ist, liegt Schönheit nahe.
Was PROMPERÚ Deutschland macht
Bevor sich alles rund um das Thema Beauty drehen wird, möchte ich kurz PROMPERÚ Deutschland vorstellen. Die Auslandsvertretung der peruanischen Kommission für Export- und Tourismusförderung (Promperú) hat ihren Sitz in Hamburg und ist dem peruanischen Ministerium für Außenhandel und Tourismus untergeordnet. Eine der Aufgaben des Hamburger Teams ist es, Unternehmen aus Peru dabei zu unterstützen, Produkte oder Dienstleistungen auf den deutschen Markt zu bringen. Dazu gehören auch Rohstoffe, die sich für die Lebensmittel- oder eben die Kosmetikindustrie eignen.
Peru Beauty
In den letzten Jahren hat sich das Thema Nachhaltigkeit zunehmend aus der Nische heraus bewegt. Immer mehr Unternehmen engagieren sich für soziale und ökologische Projekte. Auch die Kosmetikindustrie hat sich in dieser Hinsicht verändert: Seit meiner Blog-Gründung vor über zehn Jahren konnte ich beobachten, wie Naturkosmetik zu viel mehr als einem kurzfristigen Trend geworden ist. Rohstoffe natürlicher Herkunft oder aus Bio-Anbau-Projekten spielen mittlerweile für viele Kund*innen eine große Rolle beim Kauf von Kosmetik. Als Megadiversity-Land ist Peru hier ganz vorn mit dabei.
Best Practice aus Peru
Eine ganze Reihe an Kosmetikmarken oder Distributoren setzen bereits heute auf Beauty-Rohstoffe aus Peru. So hat zum Beispiel Primavera Sacha Inchi-Öl oder ätherisches Myrten-Öl aus Anbau-Projekten in Peru im Sortiment. Die französisch-peruanische Naturkosmetik-Marke Aïny setzt in ihrer Spa-Linie auf peruanische Inhaltsstoffe. Auch in den Produkten der deutschen Beauty-Marke mit südamerikanischen Wurzeln Amo como soy stammen ausgewählte Rohstoffe aus Peru. Last, but not least: Der Rohstoff-Distributor AOT All Organic Treasures unterhält zum Beispiel ein langjähriges Anbauprojekt für Bio-Jojobaöl in Peru.
Apropos Projekte: Sehr unterstützenswert ist die Arbeit der alternativen Handelsorganisation Candela Perú. Sie setzt sich sowohl für den Schutz der indigenen Bevölkerung als auch die damit verbundene Biodiversität in Peru ein. Weltweit fördert Candela Perú den Verkauf von Rohstoffen wie z.B. Buriti-Öl oder Paranuss-Öl, die von peruanischen Kleinbauern in teils entlegensten Regionen des Amazonasgebiets produziert werden. Mit diesen Rohstoffen aus Peru lassen sich Beauty und Engagement für die Umwelt und für Soziales verbinden.
Ich stelle euch nun einige ausgewählte Kosmetik-Rohstoffe aus Peru vor, die – neben dem Megatrend Naturkosmetik – aktuelle Beauty-Trends aufgreifen. Starten wir doch mit interessanten pflanzlichen Ölen aus dem Amazonasgebiet Perus:
Trend-Öle aus Peru
Vielleicht sind einige peruanische Öle noch nicht so bekannt wie Arganöl, sie haben jedoch oft außergewöhnliche Ölprofile. Die größte Bekanntheit dürfte wahrscheinlich Sacha Inchi-Öl haben. Es wird auch als Inkanuss-Öl bezeichnet und aus der Berg-Erdnuss Plukenetia Volubilis gewonnen. Dank des hohen Anteils an Alpha-Linolensäure wirkt das Öl zellregenerierend, zellaktivierend und zieht gut in die Haut ein; es ist für trockene, aber auch entzündliche Haut geeignet.
Kaum eine andere Pflanze enthält so viel Beta-Carotin wie die Frucht der Buriti-Palme Mauritia flexuosa. Das daraus hergestellte Buriti-Öl wirkt deshalb stark antioxidativ und hilft bei sonnengeschädigter Haut – und passt bestens für Sonnenschutzprodukte. Auch in der traditionellen Medizin Perus nutzt man die positiven Eigenschaften des Buriti-Öls bei Verbrennungen.
Chiasamen und der daraus gemachte Pudding sind nicht nur ein hübscher Hingucker auf Instagram: Aus den kleinen Samenkörnern des Spanischen Salbeis Salvia hispanica wird das wertvolle Chiasamen-Öl gewonnen, das einen Anteil von über 60% an Alpha-Linolensäure hat – das dürfte ein Rekord sein! Die stark zellregenerierende Wirkung ist ideal für hochwertige Gesichtsöle oder Seren. Aber auch im Haar sorgt Chiasamen-Öl aus Peru mit seiner leichten Textur für Glanz und Geschmeidigkeit.
Noch nicht so bekannt ist bisher peruanisches Patauá-Öl, das aus den Früchten der riesigen Palme Oenocarpus bataua produziert wird. Es wird auch als “Olivenöl des Amazonas” bezeichnet, weil es einen hohen Gehalt an Ölsäure aufweist. Traditionell wird es bei Schuppen oder auch zur Kopfhautpflege verwendet und kann damit den aktuellen Haarpflege-Trend “Scalp Care” aufgreifen: Eine gesunde Kopfhaut sorgt für gutes Haarwachstum und schönes Haar. Auch bei Hyperpigmentierung wird Pataua-Öl erfolgreich verwendet.
Ein traditioneller Helfer für die Haarpflege ist auch die peruanische Murumurubutter aus dem Samen der Murumuru-Palme Astrocaryum murumuru. Interessant für Entwickler: Mit dem hohen Laurin-, Myristin- und Palmitinsäureanteil unterstützt die Murumurubutter zusätzlich die Stabilität von Emulsionen. Auch Cupuaçubutter (Theobroma Grandiflorum) bietet Schutz für Haut und Haar und agiert zugleich als pflegender Co-Emulgator.
Selbstverständlich ist auch Kakaobutter – die Inka-Kultur lässt grüßen! – oder Kokosöl aus Anbau-Projekten in Peru erhältlich. Apropos Kakao: Kakaopulver erfreut sich gerade nicht nur in Nahrungsergänzungsmitteln, sondern auch in antioxidativen Kakaomasken in der Gesichtspflege großer Beliebtheit.
Super Food Beauty aus Peru
Der Kakao führt uns direkt zur nächsten Trend-Kategorie: Viele kosmetische Wirkstoffe kommen aus dem Bereich der Lebensmittel. Insbesondere Superfoods wie Maca oder Camu Camu trenden schon seit einiger Zeit in Bioläden, Drogeriemärkten, Reformhäusern und Supermärkten. Nun finden sie ihren Weg auch in die Kosmetik: Beauty von Innen und Außen.
So fördert Maca als Supplement die Ausdauer und sorgt für mehr Energie. In Hautcremes, Seren oder auch in der Haarpflege zeigt die Knolle Lepidium peruvianum aus den Anden ebenfalls, was sie kann: Die zahlreich enthaltenen Vitalstoffe wie Mineralien, Antioxidantien oder Aminosäuren fördern das Haarwachstum, wirken gegen Hautunreinheiten und straffen die Haut.
Camu Camu wird zur Gruppe der Adaptogene gezählt: Diese Heilpflanzen helfen dem Körper, sich in Stresssituationen besser anzupassen und stärken das Immunsystem. Aus den kleinen runden Früchten des Myrtengewächs Camu Camu (Myrciaria dubia) wird ein flüssiger Extrakt gewonnen, der dank des hohen Vitamin-C-Gehalts die Bildung von Kollagen in der Haut anregt. Besonders interessant ist Camu Camu für Produkte aus der Kategorie „Brightening“, für Sonnenschutz und natürlich für angesagte Vitamin C-Seren.
Das rotbraune Harz des peruanischen Drachenblutbaums (Sanguis draconis) wird in der traditionellen Heilkunde bei Verbrennungen oder Verletzungen eingesetzt. In Kosmetik wirkt Drachenblut dank der enthaltenen Antioxidantien stark entzündungshemmend und fördert die Wundheilung der Haut. Zu finden ist es bereits in einigen Highend-Kosmetiklinien.
Safe Beauty aus Peru
Seit Beginn der Pandemie werden unter dem Stichwort “Safe Beauty” Kosmetikprodukte zusammengefasst, die antivirale oder desinfizierende Eigenschaften haben – wie zum Beispiel Copaiba und ätherisches Öl des Pfefferbaums.
Aus dem peruanischen Dschungel stammt die harzähnliche Substanz des Copaibabaums Copaifera officinalis. Copaiba hilft bei Hauterkrankungen und wirkt gegen Bakterien, Viren und Pilze. Ein natürliches Desinfektionsmittel ist das ätherische Öl des Pfefferbaums Schinus molle, das auch als Insektizid verwendet wird. In Kosmetik habe ich den Rosa Pfeffer bereits als Anti-Pollution- Wirkstoff oder als anregenden Wirkstoff in straffenden Körperölen gesehen.
Inspiration aus Korea: K-Beauty
In koreanischer Kosmetik ist Schneckenschleim ein weit verbreiteter Wirkstoff. Er enthält u.a. Allantoin, Glycolsäure oder Antioxidantien, die die Haut pflegen und weich machen. Auch in Peru gibt es Kosmetik mit Schneckenschleim schon seit Jahrzehnten, entsprechend wird auch der Rohstoff Mucus von der Gartenschnecke Cryptomphalus asperus exportiert.
Cica Creams – ebenfalls ein K-Beauty-Trend – verbinden Narbenpflege und Anti-Aging. Warum hierfür nicht auf Maracujasamen-Öl setzen? Das Öl aus den Samen der Maracujafrucht Passiflora edulis besteht zu einem großen Teil aus Linolsäure, die die Regeneration der Barriereschicht unterstützt. Mit der Transretinolsäure enthält Maracujasamen-Öl außerdem eine Vorstufe von Vitamin A und wirkt zellregenerierend und entzündungshemmend, worüber sich Mischhaut, trockene und unreine Haut freuen kann.
Gelbildner und Farbstoffe
Ohne Verdickungsmittel hätten Kosmetikprodukte oft keine schöne und angenehme Konsistenz. Ein natürliches Verdickungsmittel ist das Mehl des peruanischen Johannisbrotbaums Caesalpina Spinosa. Tara verbessert die Viskosität eines Beauty-Produkts, stabilisiert die Formulierung und fördert die Verteilung von Wirkstoffen. Außerdem unterstützt Tara die Befeuchtung der Haut. Ich kann mir Tara deswegen gut in einer der angesagten koreanisch inspirierten Essences vorstellen, die stets eine leicht gelige Textur haben.
Ebenfalls mindestens zwei Wirkungen hat Annatto: Der vegane Farbstoff wird aus den tiefroten Samen des peruanischen Strauchs Bixa Orellana gewonnen, der auch “Roter Lippenstift-Baum” genannt wird. Das rote Pigment färbt Kosmetikprodukte wie Lippenstifte, zugleich schützen die darin reichlich enthaltenen Antioxidantien wie Carotinoide oder Tocotrienol die Haut vor freien Radikalen. Aus diesem Grund wird der auf Französisch als “Roucou” bezeichnete Rohstoff auch gern in hochwertigen Sonnenölen eingesetzt.
Fotos: Luis Gamero sowie Manchamanteles / PROMPERÚ
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