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Beauty Briefing KW 23 / 2023: Neuer Sonnenschutz 2023

Sonnenschutz 2023

Jedes Jahr stelle ich im späteren Frühling neue Sonnenschutz-Produkte mit mineralischen Filtern auf beautyjagd.de vor. Leider konnte ich bereits auf der Vivaness nur wenige Neuheiten im Bereich des mineralischen Sonnenschutzes finden. Dafür setzen mittlerweile gleich mehrere Firmen auf synthetische Sonnenschutzfilter in einer ansonsten naturkosmetischen Formulierung. In diesem Beauty Briefing gibt es also sechs Mal neuen Sonnenschutz zu entdecken, viel Spaß beim Lesen!

Emotional Beauty: In den letzten Jahren hat sich die Wissenschaft verstärkt mit dem Zusammenhang von Gehirn und Haut beschäftigt. Emotionen führen zu einer Ausschüttung von Hormonen, die auch den Zustand der Haut beeinflussen. Neu entwickelte “emotionale” Wirkstoffe beeinflussen gezielt die Wechselwirkung zwischen Gehirn und Haut. Mehr über den Trend Emotional Beauty gibt es im neuen Kapitel meiner Beauty-Fortsetzungsgeschichte zu erfahren 〈der verlinkte Blogpost ist in Kooperation mit ProTec Ingredia entstanden〉.

Fangen wir erst mal mit einer ganz jungen Marke an, die sich dem mineralischen Sonnenschutz verschrieben hat. Britt Janina Heinker und Almut Nießen haben 2021 die Sonnenschutzmarke Ili Elua gegründet und waren auf der Vivaness mit einem Stand vertreten. Bisher bietet das Berliner Start-up zwei Produkte an, ein After Sun sowie die Mineralische Sonnencreme LSF 30 von Ili Elua. Nach der Vivaness habe ich ein Pressesample davon erhalten, die Produkte sind stylish verpackt. Die Sonnencreme ist für Gesicht und Körper gedacht, weshalb es sie in verschiedenden Packungsgrößen gibt. In der naturkosmetischen Formulierung sind die mineralischen UV-Filter Zinkoxid und Titandioxid sowie der Booster Karanjaöl enthalten. Ohne Nanopartikel. Auf Duftstoffe wird verzichtet. Auf meiner hell bis mittleren Haut weißelt die Creme nach dem Verteilen und Einziehen nur ein klein bisschen. Das Finish ist satiniert und sogar eher etwas trocken, also nicht fettig. Aloe Vera und Hyaluronsäure hydratisieren die Haut. Ich verwende die Sonnencreme wie eine Tagescreme, darunter trage ich ein antioxidatives Serum auf. Kann ich mir auch gut bei fettigeren Hauttypen vorstellen. Hier geht es zur Homepage von Ili Elua.

Die Pionier-Naturkosmetikmarke i+m stellte auf der Vivaness ebenfalls ein neues Sonnenschutz-Produkt vor. Die Sun Protect Getönte Sonnenpflege LSF 30 von i+m würde ich als eine BB Cream beschreiben: Sie bietet Pflege, Sonnenschutz und Tönung in einem Flakon mit Pumpspender. Der mittlere Farbton passt zu hell bis mittleren Hauttönen, bei mir perfekt für einen ausgeglichenen Teint. Die Textur ist sehr geschmeidig, sie lässt sich spielend verteilen. Wegen der Tönung weißelt die Sonnencreme nicht, das Finish ist glowy, braucht ein bisschen zum Einziehen, ist aber nicht klebrig und fühlt sich sehr angenehm auf der Haut an. Die zertifizierte Formulierung basiert auf Zinkoxid, als weiterer UV-Filter ist Titandioxid enthalten sowie der Booster Karanjaöl. Duftet minimal zart blumig. Für mich ein naturkosmetischer City-Sonnenschutz, den ich nach dem Auftragen und Einziehen etwas mit einem Blotting Paper abtupfe – and go! Hier geht es zur Homepage von i+m. Pressesample.

Nun zum Sonnenschutz mit synthetischen Filtern. Bereits im vergangen Jahr bin ich auf die neue Sonnenschutz-Linie der französischen Marke La Rosée aufmerksam geworden. Die Lait Solaire LSF 30 von La Rosée setzt auf eine naturkosmetische Formulierung, in die ausgewählte synthetische Filter der neuesten Generation gepackt wurden: Uvinul A+, Tinosorb S, Uvinul T50 sowie Enzulisol. “Schwierigere” synthetische Filter wie Octocrylene, Benzophenone-3 oder Homosalate sind hier nicht zu finden. Die Vorteile der synthetischen Filter in der Sonnenmilch von La Rosée sind sofort bei der Anwendung zu spüren: Die milchige Textur fühlt sich wie ein befeuchtendes Fluid auf der Haut an, lässt sich spielend verteilen, zieht sofort ein und weißelt nicht. Die Lait Solaire duftet dazu angenehm nach Kokos-Vanille bzw. Monoi, was das Auftragen des Sonnenschutzes für mich definitiv zu einem sensorischen Highlight macht. Da trägt man den Sonnenschutz tatsächlich gern auf! Für Körper und Gesicht geeignet, ich habe die Sun Milk vor allem für den Körper verwendet. Hier geht es zur Homepage von La Rosée mit dem gesamten Sonnensortiment. Selbstgekauft. Gibt es in Frankreich in vielen Apotheken und natürlich online.

Die neuseeländische Naturkosmetikmarke Living Nature hat mich in diesem Jahr mit einem neuen Sonnenschutz überrascht: Die Daily Protect Gesichtslotion LSF 20 von Living Nature hat eine minimalistische Formulierung auf Basis von Aloe Vera. Als einziger UV-Filter kommt der moderne synthetische Filter Tinosorb S zum Einsatz, der vor UVA- und UVB-Strahlung schützt. Entsprechend leicht und hydratisierend fühlt sich das Fluid auf der Haut an, das nicht weißelt und ein transparentes Finish hat. Es duftet zart fruchtig und kann wie ein koreanischer Sonnenschutz über einer Tagespflege gelayert werden. Schade, dass das die Gesichtslotion nur einen LSF 20 aufweist. Ein unkomplizierter UV-Basisschutz, den man auch zum Auffrischen zwischendurch verwenden kann. Hier geht es zur Homepage von Living Nature. Pressesample.

Sonnenschutz mit modernen synthetischen Filtern in einer naturkosmetischen Formulierung gibt es übrigens schon lange bei Annemarie Börlind. In diesem Jahr wurde das Sortiment mit dem praktischen Kombi-Produkt Sun Anti Aging 2in1 Sonnencreme & Stick LSF 50 von Börlind ergänzt. Für die Naturkosmetikmarke steht der Anwendungskomfort beim Sonnenschutz im Vordergrund: Dank der ausgewählten synthetischen Filter können auch Menschen mit dunkleren Hautfarben oder mit Bart bzw. Körperbehaarung den Sonnenschutz problemlos verwenden.

Ein Info-Update zu mineralischen UV-Filtern.

Studien aus den letzten Jahren zeigen, dass mineralische Sonnenschutzfilter die UV-Strahlung offenbar nur zu einem kleinen Teil reflektieren und sie überwiegend – so wie die synthetischen Filter – in Wärme umwandeln bzw. absorbieren. Trotzdem gelten mineralischen Filter weiterhin als besonders verträglich für empfindliche Haut. Bei den synthetischen Filtern wird empfohlen darauf zu achten, dass die UV-Filter stabil sind, nicht unter dem Verdacht stehen, Allergien auszulösen und nicht tiefer in die Haut eindringen können. Ob die mineralischen UV-Filter umweltfreundlicher als die synthetischen UV-Filter einzustufen sind (Stichwort “coral reef friendly”), kann aktuell auf wissenschaftlicher Grundlage nicht beantwortet werden.

Im Drogeriemarkt dm bin ich neulich noch auf eine ungewöhnliche Tagescreme mit UV-Schutz gestoßen: Die feste Tagescreme mit Bakuchiol LSF 30 von Foamie kommt in einem Umkarton daher. Das auf verarbeiteten Ölen basierende Pflegestück enthält drei moderne synthetische UV-Filter. Auf Konservierungsstoffe kann wegen der wasserfreien Formulierung verzichtet werden. Die Anwendung der festen Tagescreme erfordert ein bisschen Geduld, da die Öle und Wachse erst durch die Wärme der Haut schmelzen müssen. Ich habe die feste Tagescreme mit LSF mit ihrer eher wachsigen Textur über einem Serum aufgetragen, das Hautgefühl war für mich überraschenderweise gar nicht so fettig oder schwer wie erwartet. Allerdings ist es meiner Meinung nach quasi unmöglich, die für einen LSF 30 benötigte Menge auf dem Gesicht aufzutragen. Hier geht es zur Homepage von Foamie. Selbstgekauft.

Zum Schluss dieses Beauty Briefings möchte ich noch auf einen ganz anderen, nicht-kosmetischen Sonnenschutz hinweisen. Ich schätze textilen Sonnenschutz sehr: Aus Japan habe ich mir vor Jahren einen UV-Visor mit extra großem Schirm mitgebracht, aber natürlich ist auch ein normales Cap hilfreich. Langärmelige Badeanzüge oder Shirts mit integriertem UV-Schutz sind insbesondere beim Wassersport (z.B. Stand-up Paddling) sinnvoll. Der oben gezeigte Badeanzug mit Ärmeln bietet einen Lichtschutz von LSF 50+. In meinem liebsten Flussbad falle ich damit durchaus auf 😉 .

Mit diesen sonnigen Inspirationen wünsche ich allen eine schöne Beauty-Woche!

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