Nachhaltige Kosmetik weltweit: In meinem Beauty Briefing gibt es in dieser Woche vier Produkte und Konzepte zu entdecken, die es sich zum Ziel gesetzt haben, die Kosmetikindustrie nachhaltiger zu machen – sei es mit der Verpackung oder den Inhaltsstoffen. Die kleinen und mittelständischen Unternehmen kommen aus Dänemark, Hong Kong, London und Frankreich. Viel Spaß beim Entdecken der interessanten Marken!
Last Round… War da nicht was? Richtig, die nachhaltige Wattepad-Alternative stammt von der dänischen Firma Last Object, die auch den Last Swab auf den Markt gebracht hat. Das Unternehmen entwickelt Ersatz für Produkte, die im Alltag nur einmal verwendet werden können: Das sind z.B. Wattestäbchen, Tissues oder eben runde Wattepads. Die Last Rounds bestehen aus 70% Baumwolle und 30% Holzfasern, sieben Stück davon stecken in einem praktischen Döschen aus recyceltem Kunststoff. Man verwendet sie wie die Einmalprodukte zum Auftragen von flüssiger Gesichtspflege wie Toner oder aber mit Mizellenwasser bzw. Makeup-Entferner zum Abschminken. Danach wäscht man sie mit der Hand aus oder gibt sie in einem Säckchen mit in die Waschmaschine bei 60 Grad. Sie sind sehr weich in der Anwendung und ähneln damit den Vorbildern aus Watte sehr. Am Ende ihres Lebens können sie im Biomüll entsorgt werden. Hier geht es zur Homepage von Last Round. Ich habe sie bei Ecco Verde gekauft.
Wer sagt, dass nachfüllbare Kosmetik nicht stylish sein kann? Das Start-Up Mono Skincare aus Hong Kong beweist, dass nachhaltige Verpackungen nicht unansehlich sein müssen. Gründerin Laurie Mias hat neun Hautpflegeprodukte entwickelt: Makeup-Entferner, Gesichtsreinigung, Toner, Peeling, Serum, Feuchtigkeitscreme, Deodorant, Body Mist und das Yogamatten-Spray kommen jeweils als Tablette, die dann in Wasser aufgelöst werden. Eine halbe Stunde danach sind die Produkte einsetzbar. Die originale Verpackung muss nicht nachgekauft werden und kann immer wieder befüllt werden, die Refills in Tablettenform werden in einem kleinen Glastöpfchen geliefert. Der Face Moisturizer von Mono Skincare steckt in einem Flakon aus Glas mit einer Holzkappe und ist mit einem Pumpspender ausgestattet. Im Mittelpunkt der übersichtlichen Formulierungen steht das Mikrobiom, sie enthalten Präbiotika wie Inulin. Neben Wasser basiert die Gesichtsfluid auf Zuckerrohr; Betaglucan ist als weiterer Wirkstoff enthalten. Ätherisches Neroliöl sorgt für einen angenehmen Duft und gilt als hautfreundlich. Fette Öle sind nicht enthalten, es handelt sich beim Face Moisturizer also nicht um eine Emulsion, sondern um ein flüssigeres Gel. Auf der Haut bildet das Fluid einen unfettigen Film, der den Feuchtigkeitsverlust reduziert. Für meine trockene Haut reicht die pflegende Wirkung nur bei warmen Temperaturen aus, ich ergänze den Face Moisturizer meist mit einem Gesichtsöl. Naturkosmetische Formulierung. Die Produkte von Mono Skincare werden in Belgien hergestellt und für Europa aus Frankreich versandt, meine Bestellung kam schnell und unkompliziert. Hier geht es zur Homepage von Mono Skincare.
Beauty Upcycling gilt als einer der interessantesten Trends aus dem Bereich der Nachhaltigkeit: Meist sind damit Rohstoffe gemeint, die ein Neben- oder Abfallprodukt der Lebensmittelindustrie sind. Einer der Vorreiter ist die britische Kosmetikmarke UpCircle, die schon vor Jahren damit begonnen hat, Kaffeesatz aus Londoner Coffeeshops für ihre Peelings zu verwenden. In der Eye Cream von UpCircle sind Kaffeeöl (aus Kaffeesatz gewonnen) sowie entzündungshemmende Ahornrinde (aus der Möbelindustrie) enthalten. Entsprechend duftet die Creme kräftig nach Kaffee, schon olfaktorisch ein “Hallo wach!”-Effekt. Duftstoffe sind in der Augencreme nicht enthalten. Naturkosmetische Formulierung. Hier geht es zur Homepage von UpCircle, ich habe meine Augencreme bei Biomazing gekauft.
Ein festes Mizellengelée.
Mizellenwasser ist für mich ein typisch französisches Produkt und weit verbreitet: Der flüssige Reiniger eignet sich zum Abschminken oder zur Gesichtsreinigung. Für das Gelée Micellaire Solide von Dermatherm wurde die Flüssigkeit in ein festes Produkt (bzw. in einen Wackelpudding) umgewandelt: Das transparente achteckige Gelee steckt in einem Glasflakon. Um es zu benutzen, feuchtet man das Gelee mit etwas warmen Wasser an und fährt damit über das feuchte Gesicht und die Augen. Anschließend spült man alles mit lauwamen Wasser ab und lässt das Gelée trocknen, bevor man es wieder in den Glastiegel zur Aufbewahrung gibt. Die Formulierung ist von Cosmos zertifiziert und basiert auf Glycerin, Zuckertensiden und Aloe Vera sowie Algenextrakten. Ohne Duftstoffe. Funktioniert auch zum Abschminken von Lidschatten und Wimperntusche. Da das Mizellengelée ohne Öle auskommt, fettet es nicht. Hier geht es zur Homepage von Dermatherm, ich habe das Gelée Micellaire bei Mademoiselle Bio gekauft.
Mit diesen Inspirationen wünsche ich allen eine schöne Beauty-Woche!