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Fünf Naturkosmetik-Nischenmarken aus den USA

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Ich weiß noch immer nicht so recht, wie ich all die Funde meiner Beautyjagd in Los Angeles am besten auf dem Blog mit euch teile. Es gibt so viel zu schreiben und zu erzählen – also habe ich beschlossen, in diesem Post fünf interessante amerikanische Naturkosmetik-Nischenmarken vorzustellen, die ich in Los Angeles entdeckt habe. Irgendwie muss ich ja mal anfangen 🙂 !

Über die bereits etwas größeren und etablierteren Naturkosmetik-Marken wie z.B. One Love Organics, Honest Beauty, Pacifica Beauty, W3ll People, MyChelle, Kypris, Fig&Yarrow oder Bite Beauty werde ich selbstverständlich noch einiges berichten. Heute wird es aber erst mal um ausgewählte Produkte von US-Marken gehen, die ich teilweise selbst vor meiner Reise noch nicht kannte bzw. in Los Angeles zum ersten Mal in freier Wildbahn gesehen habe.

Ich starte mit Shiva Rose (siehe Foto oben), der Kosmetiklinie einer bloggenden amerikanischen Schauspielerin mit iranischen Wurzeln. Die Firma hat ihren Sitz in Los Angeles, im Mittelpunkt der Produkte steht die persische Rose. Das Sortiment von Shiva Rose setzt sich aus etwa 15 Produkten zusammen, darunter befindet sich auch das Deo Shiva Rose von Agent Nateur (die Kollaboration der beiden Firmen aus Los Angeles habe ich bereits in meinen Beauty-Notizen erwähnt). Ich habe mir die Celestial Rose Body Butter von ihr gekauft, eine wasserlose Körperbutter mit einer sahnigen Textur, die einfach umwerfend nach Rose duftet. Wenn ich mich nach dem Duschen oder Baden damit eingecremt habe, rieche ich wie ein Strauss frisch geschnittener Rosen! Die Inhaltsstoffe der höchst ergiebigen Body Butter sind übersichtlich: Sheabutter, Macadamianussöl, Kukuinussöl, Traubenkernöl, Glycerin, Rosenöl, Rosenwasser und Vitamin E. Ein wundervoller Rosen-Wahnsinn, insbesondere für eine Bloggerin mit einer Rose im Logo 😉 . Hier geht es zur Homepage von Shiva Rose, ich habe die Body Butter beim Detox Market gekauft.

Unbekannt war mir vor meiner Reise auch die Marke Ursa Major, die mir bei Credo Beauty ins Auge gefallen ist. Das Sternzeichen “Großer Bär” steht hier Pate für den Namen der Naturkosmetik-Marke aus Vermont. Die Unisex-Linie ist für amerikanische Nischenkosmetik sogar etwas günstiger bepreist und soll sowohl Frauen als auch Männer ansprechen. Aus den insgesamt zehn Gesichts- und Körperpflege-Produkten habe ich mir den Deostick mit Natron und die einzeln verpackten Face Wipes gekauft. Das Deo duftet spritzig-zitrisch und frisch nach Wald, die Textur ist geschmeidig-fein und lässt sich spielend unter den Achseln auftragen. Die erfrischenden Reinigungstücher sind für unterwegs gedacht, sie nehmen auch das Makeup gut ab (sind aber nicht so pflegend wie die Juicy Bamboo Cleansing Oil Cloths von Kaia Naturals). Die Gesichtscreme mit LSF 18 hätte mich auch interessiert, war aber gerade ausverkauft. Alle Infos gibt es auf der Homepage von Ursa Major oder bei Credo Beauty. Eine unkomplizierte Naturkosmetik-Marke, die mir Lust macht, mal die Natur in Vermont zu erkunden.

Die Marke Marie Veronique wurde schon vor Jahren öfter auf dem amerikanischen Naturkosmetik-Blog No More Dirty Looks (ich glaube übrigens, der Blog wurde nun leider doch geschlossen) erwähnt. Besonders interessant fand ich schon immer das Gentle Retinol Night Serum: Der Anti-Aging- und Anti-Akne-Wirkstoff Retinol ist in den USA so beliebt, dass auch ein paar Naturkosmetik-Marken diesen Inhaltsstoff in ihre Produkte gepackt haben. Aus Neugier kaufte ich mir das Serum mit 7% Retinol und Vitamin C – auch weil der Sitz der Firma Marie Veronique in Kalifornien liegt und ich in Los Angeles besonders gern lokale Produkte gekauft habe. Verwenden werde ich das Night Serum allerdings erst im Herbst, denn es wirkt peelend und macht die Haut sonnenempfindlicher (kann ich in der nächsten Zeit gar nicht gebrauchen). Die Gründerin Marie Veronqiue Nadeau hat sich zusammen mit ihrer Tochter auf Gesichtspflege-Produkte spezialisiert und bietet z.B. ein probiotisches Gesichtswasser, ein Anti-Rötungs-Serum mit 10% Niacinamide, einen getönten Sonnenschutz mit LSF 30 oder ein Vitamin C+E+Ferulic-Serum an. Mehr Infos zur Marke hier, ich habe mein Serum bei Credo Beauty gekauft. Kurz gesagt: Marie Veronique verbindet Naturkosmetik mit den aktuellen Trends der amerikanischen konventionellen Kosmetik.

Olio e Osso ist mir aufgrund der in Schwarz-Weiß gehaltenen und hübsch floral gestalteten Verpackungen aufgefallen. Die Marke aus Portland in Oregon setzt auf simple Rezepturen (meist wasserlose Balms), es wird dabei wert auf lokale Produktion in kleinen Batches gelegt. Olio e Osso bietet acht Balms in Stickform an, ich habe mir die No 2 French Melon in einem koralligen Rosaton mit transparentem Finish gekauft. Die sechs farbigen Balms sind für Lippen und Wangen (oder auch als Highlighter und Bronzer) gedacht; die zwei farblosen Balms für die Lippenpflege, raue Hautstellen oder die Pflege der Haarspitzen geeignet. Daneben gibt es noch zwei Balms in Tiegeln sowie Öle für die Reinigung, Hautpflege und Rasur. Sehr puristisch also! Mir gefällt mein Tinted Balm No 2 sehr, denn ich mag die ausgewogen ölig-wachsige Textur auf der Basis von Sheabutter, Olivenöl und Bienenwachs. Die Lippen werden damit jedoch nur ganz natürlich gefärbt. Hier kommt die Homepage von Olio e Osso, ich habe meinen Balm ebenfalls bei Credo Beauty gekauft.

Wie könnte ich einem Produkt in dieser Art der Präsentation widerstehen? Richtig, gar nicht! Die fünf Lid Tints und zwei Khol Eyeliner wurden von der Starvisagistin Jillian Dempsey aus Beverly Hills kreiert. Ihre cremigen Lidschatten kann man einfach mit dem Finger auftragen.

Ich habe mich für den Lid Tint in der Farbe Smoke entschieden (ganz klassisch), aber auch die wärmeren Bronze- und Pfirsich-Töne hätten mir gefallen. Die Lid Tints basieren auf Sonnenblumenöl, Rizinusöl und Sesamöl, dazu kommen pflanzliche Stärke, Wachse und Glimmer sowie Eisenoxide als Pigmente. Die Farbe meines anthrazit-nachtblauen Lid Tints ist eher leicht pigmentiert und lässt sich maximal bis zu einer mittleren Deckkraft aufbauen. Das Finish ist transparent bis satiniert, die Textur deutlich wachsiger und fester als z.B. die Cream Eyeshadows von RMS Beauty. Auf dem Lid sorgt Smoke bei mir für einen schön rauchigen, verwaschenen und damit gleichzeitig auch natürlichen Look. Die Haltbarkeit ist aber nicht viel besser als bei RMS Beauty, die Farbe rutscht nach etwa zwei Stunden in die Lidfalte. Ein bisschen bereue ich, mir nicht eine hellere und sommerlichere Farbe gekauft zu haben, denn da würde man auch nicht so schnell sehen, wenn der Lidschatten etwas verrutscht… Hier findet ihr die Homepage von Jillian Dempsey, ich habe mein Exemplar bei Credo Beauty gekauft.

Fast alle Inhaltsstoffe (bis z.B. auf Retinol oder Niacinamide) der fünf Marken dürften nach meiner Einschätzung den Kriterien von Cosmos / Ecocert entsprechen.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich noch die US-Marken Rituel de Fille, die Deomarke Agent Nateur und Kaia Naturals, die ich bereits auf dem Blog vorgestellt habe und ebenfalls gut in diesen Blogpost rein gepasst hätten.

Interessant finde ich, dass in den USA zwei durchaus gegensätzlich positionierte Kosmetikkonzepte im Trend liegen. Da gibt es einerseits die wasserfreien und minimalistischen Formulierungen wie die von Olio e Osso, S.W. Basics oder Fig&Yarrow; und dann Produkte, die hinsichtlich der Texturen und Wirkstoffe (z.B. Fruchtsäuren, Retinol) eindeutig an konventioneller Kosmetik orientiert sind (von Marie Veronique oder  Goldfaden MD). Bei dekorativer Kosmetik sind ganz offensichtlich cremige Texturen, die gleichzeitig pflegend wirken, angesagt – ich habe auf meiner Reise sehr viele cremige Lidschatten oder Multisticks für Lippen und Wangen gesehen (auch im konventionellen Bereich).

In den nächsten Wochen werde ich noch einen Überblick schreiben, wo man Naturkosmetik in Los Angeles kaufen kann – und natürlich weitere meiner Funde zeigen!

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