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In Kooperation mit ProTec Ingredia // Auf Instagram und TikTok trendet seit einiger Zeit zunehmend das Thema Hautbarriere. Anders als die dort oft gezeigten hochdosierten Fruchtsäuren für die Gesichtspflege oder die teilweise kuriosen Beauty-Lifehacks kommt die Hautbarriere eher weniger spektakulär daher. Dabei sorgt eine widerstandskräftige Barriere dafür, dass die Haut nicht gerötet, irritiert oder überempfindlich ist – und einfach schön aussieht. Umso besser, dass sie nun wieder mehr Beachtung erfährt! Für diese neue Folge meiner Beauty-Fortsetzungsgeschichte habe ich die Experten von ProTec Ingredia nach Tipps und Wirkstoffen für eine starke Hautbarriere befragt. Was die Hautbarriere eigentlich ist und wie man sie unterstützen kann, das gibt es hier gleich zu lesen.
Was die Hautbarriere ist
Die Haut ist unser größtes Organ: Als Hülle um den Körper schützt sie vor übermäßigem Wasserverlust und verhindert außerdem das Eindringen von Schadstoffen oder Keimen. Sie setzt sich aus drei Schichten zusammen, der Unterhaut, der Lederhaut und der Oberhaut. Letztere wird auch Epidermis genannt und besteht wiederum aus verschiedenen Schichten.
Die Haut erneuert sich kontinuierlich, indem die Hautzellen (Keratinozyten) nach oben wandern und in Hornzellen (Korneozyten) umgewandelt werden. Dabei werden Lipide wie Cholesterin, Ceramide und freie Fettsäuren freigesetzt, die sich um die Hornzellen legen. Hornzellen haben die Fähigkeit, enorme Mengen an Wasser zu binden. Hilfreich sind dabei hauteigene Stoffe wie z.B. Aminosäuren oder Natrium, die als Natural Moisturizing Factors bezeichnet werden.
Komplexer als eine Ziegelmauer
Früher ging man davon aus, dass man sich die Hautbarriere wie eine Ziegelmauer vorstellen kann: Die regelmäßig angeordneten Steine (= die Hornzellen) werden von Zement (= den Lipiden bzw. hauteigenen Fetten) zusammengehalten. Die dichte Verkettung der Hornzellen und der Lipide ist jedoch etwas komplexer, wie neuere Forschungen zeigen. So weisen die Hornzellen haken- oder klammerähnliche Strukturen auf und die langkettigen Lipide liegen in Doppelschichten vor. Eine wichtige Rolle für eine effiziente Hautbarriere spielen auch die Corneodesmosomen als Verbindungsstellen und die sogenannten Tight Junctions als Zwischen-Zell-Kontakte.
Diese oberste, schützende Schicht der Haut nennt man Hornschicht bzw. Stratum corneum, sie stellt die Hautbarriere dar. Ist sie intakt, sorgt sie für einen balancierten Feuchtigkeitsgehalt der Haut und wehrt zuverlässig Fremdstoffe ab. Nicht verwechseln sollte man die Hautbarriere mit dem Hydro-Lipid-Film der Haut. Er liegt auf der Hautoberfläche und wird überwiegend aus Hautlipiden und Schweiß gebildet. Zusammen mit der Mikroflora, also der Vielzahl an Mikroorganismen auf der menschlichen Haut, unterstützt er die Funktion der Hautbarriere.
Wenn die Hautbarriere geschwächt ist
Die Hautbarriere bildet die Grenze unseres Körpers zur Außenwelt und steht in ständigem Kontakt mit der Umwelt. Sie wirkt als Schutz gegen Einflüsse wie Wind, Fremdkörper, UV-Strahlung, Hitze oder Kälte. Wird die Hautbarriere geschädigt, z.B. weil Lipide wie Ceramide oder Fettsäuren fehlen, führt das zu einem erhöhten transepidermalen Wasserverlust (TEWL) der Haut. Sie wird dadurch empfindlicher gegen äußere Einflüsse.
Bemerkbar macht sich das durch gerötete und entzündliche Hautstellen, Jucken der Haut, einem fahlen, schuppigen Teint sowie durch dehydrierte oder besonders empfindliche Haut. Auch unreine Haut kann übrigens ein Zeichen für eine geschwächte Hautbarriere sein, denn ein Feuchtigkeitsmangel kann Verhornungsstörungen hervorrufen: Verstopfte Poren oder verstärkte Sebumproduktion sind die Folge.
Was tun bei geschwächter Hautbarriere
Die Gründe für eine geschädigte Hautbarriere sind zahlreich, auch ein genetischer Ursprung ist möglich. Schlafmangel, Stress, Rauchen, ungünstige Ernährung sowie eingedrungene Schadstoffe, aber auch zu viel UV-Licht bringen die Hautbarriere durcheinander. Zu aggressive Reinigungsmethoden, heißes Wasser oder ein Übermaß an Wirkstoffpeelings schwächen die Barrierefunktion ebenso. Auch ein Überpflegen durch Kosmetikprodukte kann für eine gestörte Barrierefunktion verantwortlich sein.
Meine Empfehlung ist es, die Bedürfnisse der eigenen Haut zu erspüren: Ich achte grundsätzlich auf eine milde Reinigung mit lauwarmem Wasser. Zu Peelings greife ich nur, wenn sich meine Haut stark anfühlt. Außerdem achte ich darauf, meiner Haut Feuchtigkeit in einem angemessenen Maß – nicht zu viel und nicht zu wenig – zuzuführen. Welche Wirkstoffe die Hautbarriere unterstützen, habe ich vom ProTec Ingredia-Team erfahren.
Wie Hafer die Hautbarriere stärkt
Um die Barriereschicht der Haut zu restrukturieren, kann man sie mit Ceramiden, Phospholipiden und essentiellen Fettsäuren unterstützen: Ein Star und Klassiker dafür ist das von Ecocert zertifizierte Haferöl Oat Lipid e von Oat Cosmetics. Das Wirkstofföl enthält reichlich Linolsäure, die einen wesentlichen Bestandteil der Hornschicht bildet und die Bildung von hauteigenen Ceramiden unterstützt. Da Linolsäure zudem die Fluidisierung der Barriereschicht fördert, kann die Neigung zu Verhornungsstörungen gemindert werden. Der hohe Anteil an Phospholipiden in Oat Lipid e hilft, Wasser zu binden und unterstützt somit ebenfalls die Barrierefunktion der Haut. Außerdem beinhaltet das Öl hautähnliche Ceramide, also essenzielle Barrierebestandteile, die sonst nur schwer in kosmetische Produkte einzuarbeiten sind.
Beim Wirkstoff AvenaPLex von Oat Cosmetics handelt es sich um einen speziellen öligen Haferextrakt mit besonders hohem Anteil an hautidentischen bioverfügbaren Ceramiden und Phospholipiden. Damit verbessert AvenaPLex nachweislich die Lipidbarriere und reduziert den Feuchtigkeitsverlust der Haut. Oat Cosmetics konnte eine Steigerung des Gehalts an Ceramiden um 10% messen. Zudem wird mit AvenaPLex die hauteigene Bildung von Hyaluronsäure angeregt. Die ausschließlich in Hafer vorkommenden Avenanthramide reduzieren zusätzlich Stressreaktionen und Rötungen der Haut.
Kaffeesilberhaut und Moos für eine starke Haut
Die Natur hält noch mehr Wirkstoffe für eine starke Hautbarriere bereit. SLVR’Coffee™ von Mibelle Biochemistry setzt auf einen Extrakt aus der Kaffeesilberhaut, die eine hauchdünne Schutzschicht um die Kaffeebohne bildet und beim Rösten abfällt. Die darin enthaltenen Fettsäureester Kafestol- und Kahweol-Linoleate können von den Hautenzymen in Kahweol, Kafestol sowie freie Fettsäuren umgewandelt werden. Sie schützen die Hautbarriere, wirken entzündungshemmend und helfen, die Feuchtigkeit in der Haut zu bewahren – ideal für empfindliche Hautzustände.
Der auf Moos basierende, wasserlösliche Wirkstoff MossCellTec™ No.1 von Mibelle Biochemistry geht die Herausforderungen einer geschwächten Hautbarriere von einer anderen Seite an. In Studien konnte nachgewiesen werden, dass der Moosextrakt die Zellkern-Gesundheit von gealterten Hautzellen verbessert. Er stimuliert die Marker, die für eine optimale Barrierefunktion und Hautfeuchtigkeit entscheidend sind. Der transepidermale Wasserverlust wird mit MossCellTec™ No.1 vermindert und die Hautbarriere unterstützt.
Algen zur Verteidigung der Hautbarriere
Auch marine Wirkstoffe verfügen über Eigenschaften, die einer geschwächten Hautbarriere helfen, sich schneller zu regenerieren. Für den wasserlöslichen Wirkstoff Idaskin von Codif ließ sich der französische Hersteller von den Verteidigungsmechanismen der einzelligen Mikroalge Emiliania huxleyi inspirieren. Sie hat eine außerordentliche genetische Anpassungsfähigkeit und weist eine entsprechend hohe Resilienz gegen negative Umwelteinwirkungen auf. Der durch die Umwelteinflüsse verursachte oxidative Stress schädigt die Proteine in den Zellen – nicht nur bei den Algen, sondern auch in unserer Haut. Idaskin hilft dabei, die Hautbarriere nach äußerem Stress wie z.B. UV-Strahlung doppelt so schnell zu regenerieren und wieder in Balance zu bringen.
Neben Umwelteinflüssen hat auch die Hautalterung einen wesentlichen Einfluss auf die Barrierefunktion, denn ältere Haut kann sich bei oxidativem Stress und Entzündungen weniger gut regenerieren. Der hochkonzentrierte öllösliche Algenextrakt Goldella von Codif wirkt gewebeschädigenden Entzündungen der Haut entgegen. In einem einzigen Tropfen Goldella stecken die regenerierenden Eigenschaften von vier Milliarden Zellen der Mikroalge Chlorella vulgaris. Der antioxidative Wirkstoff regeneriert sowohl die Hautbarriere als auch die tiefer liegenden Hautschichten, erhöht die Zellvitalität und verleiht der Haut ein insgesamt verjüngtes Aussehen.
In Deutschland sind die kosmetischen Wirkstoffe von Oat Cosmetics, Mibelle Biochemistry und Codif beim deutschen Distributor ProTec Ingredia für Firmenkunden erhältlich.
© Fotos 2, 3 und 4: Das Copyright liegt bei Oat Cosmetics, Mibelle Biochemistry und Codif. Die Fotos wurden mir für diesen Beitrag zur Verfügung gestellt.
In der nächsten Folge meiner Beauty-Fortsetzungsgeschichte wird es rätselhaft. Stay tuned!