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In Kooperation mit Protec Ingredia // In der ersten Folge meiner Beauty-Fortsetzungsgeschichte im Jahr 2023 reisen wir ein bisschen in die Zukunft und erkunden neue Beauty-Trends. Trends sind in meinen Augen viel mehr als nur ein reiner Konsumanreiz, denn sie zeigen oft neue gesellschaftliche Bedürfnisse und Entwicklungen auf. Das ist auch der Grund, weshalb ich mich in den letzten Jahren so ausgiebig damit beschäftige: Ich bin neugierig darauf, was Menschen bewegt! Für diesen Beitrag habe ich drei Trend-Expertinnen von Rohstofflieferanten nach ihren Zukunftsprognosen im Beauty-Bereich befragt. Dank ihres Berufs sind sie immer etwas weiter vorne dran und haben viele Einblicke in aktuelle Entwicklungen. Viel Spaß beim Entdecken der sieben Beauty-Trends 2023!
Nachhaltigkeit
Man muss kein Detektiv sein, um Nachhaltigkeit als Trend zu erkennen. Nachhaltigkeit zeigt sich mittlerweile in immer mehr Facetten: Sowohl zertifizierte Naturkosmetik als auch auch feste bzw. wasserlose Kosmetik, aber auch eine transparente, faire Lieferkette, Klimaneutralität oder Upcycling-Rohstoffe fallen unter das Stichwort Nachhaltigkeit. Digital Marketing Manager Christine Meier von Mibelle Biochemistry bestätigt: “Sustainability und Clean Beauty sind in der Kosmetikbranche bereits allgegenwärtig und betreffen alle Sparten, insbesondere auch den Bereich der Verpackungen. Die Nachfrage nach Produkten, die sowohl natürlich und nachhaltig, aber ebenso effizient sind, ist groß”. Das sieht Head of Markting Gabrielle Moro von Codif Technologie Naturelle ebenso. Sie beobachtet, dass Verbraucher nach wie vor nach Natürlichkeit in Produkten suchen sowie Marken bevorzugen, in deren Firmenphilosophie Engagement und Bewusstsein integriert sind.
Auch vegane und pflanzenbasierte Alternativen zu tierischen Wirkstoffen wie Kollagen sind ein großes Thema der Zukunft, berichtet Christine. Global Manager for Business Development Liz Pezzali von Oat Cosmetics konnte außerdem bemerken, dass die Entwicklung von veganen Pigmenten für dekorative Kosmetik immer wichtiger wird.
Wissenschaft im Fokus
Im Trend-Ranking weiter nach oben gestiegen ist das Thema Wissenschaft: Nicht nur Skinfluencer auf Instagram oder TikTok, sondern auch Kund*innen achten stärker darauf, dass Wirkstoffe für funktionelle Skincare-Produkte mit validen Studien belegbar sind. “Die Wissenschaft gibt den Verbrauchern mehr Gewissheit über die Wirksamkeit eines Inhaltsstoffs,” sagt Gabrielle von Codif. “Immer häufiger werde ich gebeten, die Technologien hinter unseren Wirkstoffen eingehend zu beschreiben, um deren Potenzial besser verständlich zu machen.”
Gut erforschte Wirkstoffe wie Vitamin C oder Retinol sind entsprechend stark gefragt. Im Trend liegen auch die natürlichen Alternativen zu Retinol, die eine hohe Verträglichkeit aufweisen: Ein Beispiel dafür ist NovoRetin™ von Mibelle Biochemistry mit Retinol-ähnlichen Effekten. Der Wirkstoff basiert auf einem speziellen Baumharz, das nur auf der griechischen Insel Chios gewonnen werden kann.
Aber es geht nicht nur um die Wirkung von Inhaltsstoffen, wenn Kunden sich mehr Wissenschaft wünschen. Eng verknüpft ist damit auch das Thema Nachhaltigkeit. Gabrielle konnte feststellen, dass neben der Herkunft des Rohstoffs in der letzten Zeit auch die Herstellungsmethoden der Wirkstoffe genauer hinterfragt werden: Die Wissenschaft wird von vielen Kund*innen als entscheidender Treiber des Themas Nachhaltigkeit betrachtet.
Biotechnologie
Wenn eine Wildsammlung oder ein intensiver Anbau von Pflanzen aus Umweltschutzgründen nicht möglich sind, sind alternative Ressourcen gefragt. “Ein großes Thema der Zukunft ist die Biotechnologie. Um die natürlichen Ressourcen zu schonen und zugleich keinen Kompromiss bei der Wirksamkeit eingehen zu müssen, können kosmetische Wirkstoffe auch im Labor gewonnen werden,” erklärt Christine. Ein Vorteil ist dabei auch der niedrigere CO2-Abdruck bei der Produktion der Wirkstoffe, eine wichtige Rolle spielen dabei Fermentationen. Bei Codif wird die grüne bzw. blaue Biotechnologie als Bioth-Ecology bezeichnet, die Biotechnologie und Ökologie vereint und sich die Natur zum Vorbild nimmt. Wer mehr über das nachhaltige Prinzip der Bioth-Ecology erfahren möchte, kann meinen verlinkten Beitrag dazu lesen. Auch für Liz Pezzali von Oat ist klar, dass Biotechnologie ein großes Thema der Zukunft sein wird – hier sind sich alle drei Trendexpertinnen einig.
Skinification
Seit einiger Zeit tauchen in Haarpflege-Produkten oder in dekorativer Kosmetik Wirkstoffe auf, die man eigentlich aus der Gesichtspflege kennt. In der Trendforschung spricht man dabei von der ‚Skinification‘ unterschiedlicher Produktkategorien. Auch für Mibelle Biochemistry ist das ein interessanter Trend, Christine hat Wirkstoffe wie Vitamin C oder Hyaluronsäure bereits in Haar- oder Körperpflege entdeckt. Makeup-Produkte wie Foundations werden immer mehr zu Hybrid-Produkten, die nicht nur Farbe, sondern auch eine pflegende Wirkung mit speziellen Wirkstoffen bieten. Liz von Oat Cosmetics sieht insbesondere in der Kopfhautpflege großes Potential für Skinification: Hautpflegende und hydratisierende Wirkstoffe sorgen in Treatments für die Kopfhaut für schönes Haar. In Asien ist die spezielle Pflege der Kopfhaut bereits weit verbreitet.
Mikrobiom
In den letzten Jahren hat sich die Wissenschaft zunehmend mit dem Mikrobiom beschäftigt. Unter dem Mikrobiom versteht man Mikroorganismen wie z.B. Bakterien, die in und auf dem Körper leben. Mit standardisierten Tests kann man mikrobiomfreundliche Kosmetik mittlerweile sogar mit einem Siegel bestätigen lassen. Beispiele für kosmetische Wirkstoffe aus diesem Bereich sind Capibiome von Codif (bringt das Mikrobiom der Kopfhaut in Balance) oder Black BeeOme™ von Mibelle Biochemistry (harmonisiert die individuelle Mikroflora gestresster Haut). Der Rohstoffhersteller Codif arbeitet bereits weiter an neuen Ansätzen zum Thema Mikrobiota, um mit gezielten Wirkstoffen die Hautgesundheit positiv zu beeinflussen. Wir dürfen gespannt sein, was da noch alles kommt!
Menopause
Ein weiteres großes Thema sieht Christine von Mibelle Biochemistry in der Menopause. Lange wurde die entsprechende Zielgruppe vernachlässigt, nun rückt sie immer mehr in den Fokus und gesellschaftliche Tabus werden aufgebrochen. Gesichtspflege und Nahrungsergänzungsmittel, aber auch Marken, die speziell auf die Hautbedürfnisse von Frauen während der Menopause ausgerichtet sind, sind in den letzten Jahren zunehmend auf den Markt gekommen. Im Portfolio von Mibelle Biochemistry finden sich bereits Wirkstoffe wie Lipobelle™ Soyaglycone (eine liposomale Zubereitung aus Soja-Isoflavonen) oder Densorphin™ (ein 100% natürlicher Wirkstoff aus einem konzentrierten Extrakt aus Mönchspfefferbeeren, der die Aktivität von β-Endorphinen und DHEA stimuliert).
Ganzheitlichkeit und Wellness
Für Liz von Oat Cosmetics gehören Wellness und Nachhaltigkeit eng zusammen. Ganzheitliche Wirkstoffe müssen für sie mehr als nur eine einzige Funktion bzw. Wirkung haben. Ein Beispiel dafür ist der gerade gelaunchte Wirkstoff Rejuvaveen von Oat Cosmetics auf Haferbasis. Er verfolgt einen umfassenden Ansatz und unterstützt die Haut bei durch Stress ausgelösten oxidativen Schädigungen. (Übrigens wurde Rejuvaveen in einem multi-ethnischen Teilnehmerpanel getestet – Stichwort Diversity.) Gefühle und dadurch ausgelöste körperliche Reaktionen werden zukünftig auch im Bereich der Kosmetik umfassender betrachtet werden. Zum Schluss noch ein kleiner Sneak Peek: Ende März wird Mibelle Biochemistry eine Neuheit im Bereich der Neurokosmetik launchen, die die Verbindung zwischen Gehirn und Haut berücksichtigt.
Die Wirkstoffe von Mibelle Biochemistry, Codif und Oat Cosmetics sind für Firmenkunden beim deutschen Distributor ProTec Ingredia erhältlich.
In der nächsten Folge der Beauty-Fortsetzungsgeschichte widmen wir uns einem Wirkstoff, der gerade sehr angesagt ist. Stay tuned!