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In Kooperation mit ProTec Ingredia // Was eine gute Sonnencreme ausmacht? Klar, sie soll meine Haut mit Breitbandfiltern vor UVA- und vor UVB-Strahlung schützen. Dazu soll sie sich angenehm auf der Haut anfühlen und möglichst wenig weißeln. Abgesehen davon lege ich seit Jahren Wert darauf, dass in der Formulierung antioxidative Wirkstoffe enthalten sind, die die durch Sonnenstrahlung ausgelösten Entzündungsprozesse in der Haut hemmen können. Die Natur hält dafür einige interessante Inhaltsstoffe bereit, denn auch Pflanzen oder Tiere müssen sich selbst vor zu viel UV-Licht schützen. Wie sie das tun und welche Wirkstoffe in der Sonnenpflege sinnvoll sind, das gibt es in dieser sommerlichen Folge meiner Beauty-Fortsetzungsgeschichte zu lesen!
Wie sich die Natur vor zu viel UV-Licht schützt
Ohne Sonnenlicht geht es nicht: Für unseren Planeten ist die Sonne die wichtigste Energiequelle. Nicht nur wir Menschen (und natürlich Tiere) sind auf ihre Wärme und ihr Licht angewiesen, auch Pflanzen benötigen Sonnenlicht für die Photosynthese. Zu viel UV-Strahlung kann jedoch Schaden anrichten, weswegen die Natur verschiedene Abwehrmechanismen entwickelt hat.
So sind die Blätter von Wüstenpflanzen oft mit einer dicken Wachsschicht überzogen, die sowohl die Verdunstung mindern als auch vor UV-Strahlung schützen. Sekundäre Pflanzenstoffe helfen Pflanzen dabei, Schädigungen durch zu intensive Lichteinstrahlung zu reduzieren: Flavonoide können UV-Licht absorbieren und schützen so die Pflanzenzellen. Durch ihre antioxidative Wirkung machen sie freigesetzte Radikale unschädlich.
Und wie schützen sich Fische vor Sonnenbrand?
Fische nutzen ebenfalls natürliche Abwehrmechanismen: Der schleimige Film, der Fische umgibt, schützt sie vor bakteriellen und parasitären Infektionen – und ist zugleich ein effektiver Sonnenschutz! Einige Bestandteile dieser schützenden Schicht stammen aus der Nahrung, z.B. von Algen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Porphyra-Rotalge (Porphyra umbilicalis), die im flachen Wasser wächst und damit der UV-Strahlung besonders stark ausgesetzt ist. Zu ihrem eigenen Schutz bildet sie Mycosporin-ähnliche Aminosäuren (MAAs), die die UV-Strahlung absorbieren und die überschüssige Energie als Wärme abgeben. Diese MAAs gelten als die stärksten natürlichen UVA-Filter in der Natur. Durch das Fressen dieser Algen nehmen die Fische Mycosporine auf, die dann in ihrem Schleim konzentriert werden – und die Fische auf diese Weise vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung bewahren.
Helioguard™ 365 von Mibelle Biochemistry
Von diesen Naturbeobachtungen ließ sich Mibelle Biochemistry inspirieren und entwickelte den Wirkstoff Helioguard™ 365. Im Mittelpunkt steht der Extrakt der Rotalge Porphyra umbilicalis, der – wie oben beschrieben – besonders reich an MAAs ist. Eine Info für alle Sonnenschutz-Nerds, wovon es ja mittlerweile einige mehr gibt 😉 : Die isolierten mykosporinartigen Aminosäuren besitzen ein Absorptionsmaximum bei einer Wellenlänge von 335 nm. Helioguard™ schützt die Haut bei UVA-Strahlung vor Lipidperoxidation und reduziert die durch UV-Strahlung ausgelösten DNA-Schäden in den Fibroblasten. Damit ist Helioguard™ ideal für die tägliche Anwendung in einer Tagespflege; in Sonnenschutzformulierungen boostet der Wirkstoff den Lichtschutzfaktor und wirkt dem Photoaging entgegen.
InfraGuard von Mibelle Biochemistry
Eine perfekte Ergänzung dazu ist der Wirkstoff InfraGuard, der vor der vorzeitigen Hautalterung durch Infrarot- und Blue Light schützt. Die darin enthaltene Kombination aus sehr stabilen Tanninen des Tarabaums und einem Extrakt aus Sonnenblumensprossen wirkt effektiv gegen oxidativen Stress. Mit einer Placebo-kontrollierten klinischen Studie zeigt Mibelle Biochemistry, dass eine Formulierung mit SPF 30 allein zu einer Verminderung der Hautfestigkeit und Hautdichte bei Sonnenexposition führte, während durch die Zugabe von InfraGuard diese beiden Parameter sogar verbessert werden konnten. In Sonnencremes oder in der Tagespflege kann mit InfraGuard das Anwendungsspektrum des UV-Schutzes auf natürliche Weise erweitert werden.
KeraGuard von Mibelle Biochemistry
Schutz vor den Schäden der UV-Strahlung im Haar bietet der Wirkstoff KeraGuard von Mibelle Biochemistry: Der in der Zusammensetzung mit dem oben beschriebenen InfraGuard identische Komplex aus antioxidativen Tanninen des Tarabaums und dem Extrakt aus Sonnenblumensprossen schützt das Haar vor UV-Schäden und hilft dabei, die Farbintensität von gefärbtem Haar länger zu erhalten.
Raykami von Codif
Gegen die durch UV-Strahlung und Blue Light ausgelösten Schädigungen der Haut hilft der Wirkstoff Raykami von Codif: Der darin enthaltene Pflanzenextrakt aus der Artemisia capillaris (auf Deutsch als ‘Grüne Feder’ oder als ‘Chinesisches Moxakraut’ bezeichnet) stammt aus Japan und ist reich an antioxidativen Polyphenolen. Diese mindern den oxidativen Stress in der Haut und reduzieren Hyperpigmentierungen und andere Entzündungsreaktionen. Der Teint wird insgesamt ausgeglichener, strahlender und geschmeidiger. Für Sonnenpflege-Produkte oder auch Tagescremes mit Lichtschutz ist Raykami damit eine perfekte Ergänzung.
Phormiskin Bioprotech G von Codif
Zum Ende dieses Beitrags kommen wir wieder zum Thema Algen zurück. Im Wirkstoff Phormiskin Bioprotech G steckt ein Konzentrat aus der Mikro-Blaualge Phormidium persicinum. Diese weist eine enorme Resilienz gegen Umweltbelastungen auf. Dafür bildet sie bei Stress das Lichtschutzpigment Thioredoxin, das zugleich ein starkes Antioxidans ist. Auch in der Haut regt Phormiskin Bioprotech G die Bildung von Thioredoxin an, schützt die Zellen vor UV-Stress und unterstützt die Zellregeneration. Zudem verringert der Wirkstoff die Melaninsynthese und sorgt so für einen ebenmäßigen Hautton. Eingesetzt in Sonnenschutz-Formulierungen wird die Wirkung der UV-Filter mit Phormiskin Bioprotech G zusätzlich stabilisiert.
Mehr Booster, bitte!
Bereits heute gibt es Sonnenpflege-Produkte, die ihren Schutzfaktor mit einem SPF-Booster verstärken. In der letzten Zeit gerät die Höhe des UVA-Schutzes einer Sonnencreme immer stärker in den Fokus der Skinfluencer*innen auf Instagram und TikTok: Der UVA-Schutz liegt meist ungefähr bei einem Drittel des ausgelobten Sonnenschutzes. Für alle, die sich einen höheren UVA-Schutz wünschen, ist die gerade neu entstehende Produktkategorie der UVA-Booster genau richtig: UVA-Booster bewahren die Haut das gesamte Jahr über täglich vor der tief bis in die Lederhaut eindringenden UVA-Strahlung und damit vor vorzeitiger Hautalterung. Man kann UVA-Booster solo oder über einer Tagespflege verwenden. In meinen Augen ein Trendprodukt der nächsten Jahre!
Besonders vielversprechend finde ich bei der zukünftigen Entwicklung von neuen Sonnenschutz-Wirkstoffen die Inspirationen aus der Natur, um die Haut vor übermäßigem Sonnenlicht zu schützen.
© Fotos 2 und 3 wurden mir von Mibelle Biochemistry und Codif für diesen Blogpost zur Verfügung gestellt.
Die Wirkstoffe von Mibelle Biochemistry und Codif sind für Firmenkunden beim deutschen Distributor ProTec Ingredia erhältlich.
In der nächsten Folge der Beauty-Fortsetzungsgeschichte wird sich alles um Nischenprodukte und Indie Brands drehen, die die Kosmetikindustrie inspirieren. Stay tuned!