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In Kooperation mit ProTec Ingredia // Neulich flatterte mir die Einladung zur Weihnachtsfeier von ProTec Ingredia ins Haus. Da klassische Weihnachtsfeiern in diesem Winter nicht möglich sind, hat sich ProTec Ingredia dafür entschieden, virtuell ein bisschen gemütlich “zusammenzusitzen”: Jeder bei sich zu Hause mit Plätzchen, Glühwein oder Kaffee am Laptop. Das brachte mich auf die Idee, mal bei ProTec Ingredia nachzufragen, wie es einem Distributor für kosmetische Roh- und Wirkstoffe im denkwürdigen Jahr 2020 so ergangen ist. (Das Foto oben mit dem Team von ProTec Ingredia ist bereits im letzten Herbst entstanden.)
Beautyjagd: Nun ist die Pandemie schon über ein halbes Jahr bei uns „aktiv“. Was hat sich seitdem in eurem alltäglichen Arbeitsleben verändert?
Birgit Gertchen-Ohligschläger, Senior Sales Manager (ganz links auf dem Foto): So vieles hat sich verändert! Normalerweise reisen wir viel und besuchen unsere Kunden vor Ort. Das geht seit März nicht mehr, Reisen sind leider nicht mehr machbar. Damit fällt auch das ‘Socializing’ flach, was natürlich sehr schade ist – denn manchmal entstehen gerade bei lockeren Gesprächen die besten Ideen für neue Projekte. Wir arbeiten nun alle so viel wie möglich im Homeoffice. Im Sommer waren sogar einige Kundenbesuche wieder möglich, aber seit Oktober ist wieder Schluss damit. Vielleicht könnte man denken, dass unser Arbeitsleben ohne die vielen Geschäftsreisen ruhiger ist, aber das ist nicht so: Manches ist nun deutlich aufwändiger zu organisieren.
Messebesuche gehören für euch zum beruflichen Alltag. Wie seid ihr ohne Messen und Veranstaltungen ausgekommen?
Norbert Trage, Senior Sales Manager (zweiter von rechts auf dem Foto): Das Winterseminar der Swiss SCC (Gesellschaft schweizerischer Kosmetik-Chemiker) in Davos hat Anfang Februar noch stattgefunden. Auch beim Naturkosmetik Branchenkongress im September waren wir noch mit einem Stand vertreten, da haben wir uns ja in Berlin sogar getroffen 🙂 . Aber alle anderen Veranstaltungen wurden leider abgesagt und fehlen uns natürlich sehr. Im Oktober haben wir dann an der digitalen Veranstaltung der Sepawa (Fachvereinigung für die Wasch-/Reinigungsmittel, Kosmetik- und Parfümerieindustrie) teilgenommen. Wir finden es großartig, dass die Sepawa in so kurzer Zeit eine virtuelle Messe organisieren konnte. Allerdings müssen sich viele Kunden erst noch an diese neuen Formate gewöhnen, wir hätten uns mehr Besucher gewünscht.
Hatten eure Lieferanten denn Lieferschwierigkeiten durch die Pandemie?
Marina Prinsen-Löbbering, Auftragsabwicklung (ganz rechts auf dem Foto mit den Hunden): Glücklicherweise hatten unsere Lieferanten zu keinem Zeitpunkt Lieferschwierigkeiten. Sie haben sich von Anfang an bestens auf die neue Situation eingestellt. Mit Desinfektionsmitteln haben wir ja nicht so viel zu tun, sonst hätte es vielleicht anders ausgesehen…
Wie habt ihr die Situation der Hersteller von Kosmetikprodukten empfunden, die ja eure Kunden sind? Denkt ihr, es wurden weniger neue Produkte lanciert oder geplant als sonst?
Birgit Haemel, Geschäftsleitung (zweite von links auf dem Foto): Das ist ganz unterschiedlich und hängt oft vom Vertriebskanal ab. Hersteller von Kosmetikprodukten für Friseure, Kosmetikstudios, Spas, Hotels und Duty Free haben große Einbußen durch die Beschränkungen erlitten. Dafür machen die Hersteller von Desinfektionsmitteln das Geschäft ihres Lebens. Auch Firmen, die via Onlineshops und Homeshopping TV ihre Produkte vertreiben, stehen sehr gut da. Wir sind ja alle viel mehr zu Hause und weniger unterwegs! Vor Ort laufen auch die Kosmetikprodukte in den Drogeriemärkten gut. Vor allem die Handelsmarken, die von Lohnherstellern produziert werden, können sich nicht beklagen. Für High End-Marken ist es jedoch etwas schwieriger in diesem Jahr, in diesem Bereich wird von größeren Verlusten berichtet. Zu einigen Verzögerungen ist es bei Einführungen von neuen Produkten gekommen, weil teilweise Studien verschoben werden mussten. Das war leider auch bei manchen Rohstoffherstellern der Fall.
Was war die größte Herausforderung, die ihr während der Pandemie meistern musstet?
Alle im Team: Das war ganz klar der Verzicht auf das Reisen. Wir vermissen es so sehr, dass man keine Menschen treffen kann! Außerdem mussten wir alle lernen, virtuelle Meetings durchzuführen.
Gibt es denn auch etwas Positives für euch, das die Pandemie gebracht hat?
Birgit Haemel: Oh ja, zum Beispiel, dass virtuelle Meetings richtig gut funktionieren können! Das hat sich zu einem neuen Vertriebskanal entwickelt, den wir auch in Zukunft öfter nutzen werden. Denn damit erreichten wir einige neue Kunden, die uns sonst nicht “gesehen” hätten. Apropos sehen: Statt mancher Telefonate kann man sich nun dank der Video Calls einfach mal schnell sehen. Das ist dann sehr schön 🙂 . Und natürlich haben wir viel weniger Benzin verbraucht und damit die Umwelt geschont, weil wir viele tausende Kilometer für Fahrten gespart haben. Letztlich haben wir dadurch auch Zeit für Dinge gewonnen, die sonst gern mal liegengeblieben sind.
Mit dem Thema Nachhaltigkeit und spannenden Einblicken in die Kosmetikbranche startet die Beauty-Fortsetzungsgeschichte im Januar 2021 ins neue Jahr. Bis bald!