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In Kooperation mit ProTec Ingredia // In meiner Beauty-Fortsetzungsgeschichte haben wir bereits viel über die wissenschaftliche Erforschung oder über die nachhaltige Herstellung von kosmetischen Wirkstoffen erfahren. In dieser neuen Folge wird es nun ganz konkret: Wir streifen uns einen Laborkittel über und ziehen eine Schutzhaube auf – und sehen uns in der Produktion von Mibelle Biochemistry in der Schweiz um.
Peter Blum, Biotechnologe und Produktionsleiter bei Mibelle Biochemistry, erklärt mir gleich zu Beginn, dass die Produktion von Wirkstoffen eine große logistische Leistung ist. Während seines Arbeitstages pendelt er ständig zwischen seinem Schreibtisch und den Produktionshallen hin und her. Auf Basis der Kundenbestellungen erstellt er zunächst den wöchentlichen Produktionsplan. Und dann geht es los mit unserem Rundgang!
In der Produktion
Auf welche Weise ein Wirkstoff hergestellt wird, wird bei Mibelle Biochemistry gemeinsam von der Forschungsabteilung und der Produktion erarbeitet. Anschließend wird im Labor eine kleine Testproduktion durchgeführt. Sobald der endgültige Prozess festgelegt wurde, startet die Produktion.
Je nach Wirkstoff wird das pflanzliche Ausgangsmaterial dann gemischt, homogenisiert oder filtriert. Da die Mibelle Biochemistry viele verschiedene Rohstoffe im Sortiment hat, muss man sich die Produktion kleinteilig vorstellen: Die Kessel können von 20kg bis 200kg fassen. Um möglichst hochwertige Wirkstoffe zu erzielen, werden diese bei Mibelle Biochemistry mit verschiedenen Methoden aufkonzentriert.
Pinolumin™ von Mibelle Biochemistry
“Oh, hier duftet es ja gut!” Bei unserem Rundgang durch die Produktion riecht es plötzlich wunderbar nach Zirbenholz. Wir stehen vor dem Trocknungsgerät, in dem gerade der Wirkstoff Pinolumin™ aus Zirbenholzspänen hergestellt wird: Der konzentrierte Extrakt aus Schweizer Zirbenholz enthält entzündungshemmendes Pinosylvin. Pinolumin™ ist deswegen insbesondere für empfindliche Haut geeignet, es reduziert Hautrötungen und mindert Hautirritationen und Entzündungen.
Peter berichtet mir, dass es gar nicht so einfach war, den Wirkstoff zu entwickeln. Das Team von Mibelle Biochemistry musste länger daran tüfteln, eine geeignete Extraktionsmethode zu entwickeln. Letztlich hat man sich dann für eine aufwändige Herstellungstechnik entschieden, da der Wirkstoff auf diese Weise den höchsten Gehalt an Wirksubstanzen enthält. Pinolumin™ ist als flüssiger Extrakt oder in Pulverform erhältlich. Für die pulvrige Variante wird der Wirkstoff auf ein Granulat wie z.B. Maltodextrin gesprüht, das sich in einer kosmetischen Formulierung leicht löst.
CM-Glucan
Welchen Wirkstoff Peter besonders schätzt? “Eine hervorragende Wirkung plus ausgezeichnete Studienlage hat CM-Glucan: Das natürliche Polysaccharid aus der Bäckerhefe hat immunstimulierende Eigenschaften, die Haut wird damit beruhigt und kann sich schneller regenerieren”, erklärt er mir. Mit CM-Glucan Forte kann das Immunsystem der Haut wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Dieser Aspekt macht den Wirkstoff auch für Kosmetikprodukte interessant, die den aktuellen Trend “Safe Beauty” aufgreifen: Produkte, die das Immunsystem stärken und den Kunden ein sicheres Gefühl bei der Verwendung von Kosmetik geben. (Mehr zur SARS-CoV2-Aktivität in der Haut und die immunstärkenden Eigenschaften von CM-Glucan Forte kann man hier nachlesen.)
Mibelle Biochemistry war bei der Entwicklung der Extraktion von Beta-Glucan aus den Zellwänden der Hefe ein Pionier. Die Herstellung von CM-Glucan ist komplex: Der Prozess dauert etwa zwei Wochen, weitere zwei Wochen werden für die Extraktion benötigt. Auch an der Wasserlöslichkeit des Wirkstoffes – was wichtig für die Verwendung in kosmetischen Formulierungen ist – hat das Team von Mibelle länger geforscht.
AquaCacteen™
Gleich im nächsten Raum laufen wir an einem gefüllten Extraktor vorbei: Für den Wirkstoff AquaCacteen™ wird darin Pflanzenmaterial der Kaktusfeige in Glycerin und Wasser extrahiert. Der Wirkstoff unterbindet in der Haut die Freisetzung von Stressmarkern aus den sensorischen Nervenzellen. So wird die Haut beruhigt und dank der wasserbindenden Inhaltsstoffe von AquaCacteen™ hydratisiert.
Während des gesamten Herstellungsprozesses – und nicht nur zum Schluss – führt das Labor von Mibelle Biochemistry diverse Analysen wie z.B. eine Chromatographie oder Massenspektrometrie durch. Dabei wird die Zusammensetzung der Wirkstoffe ständig kontrolliert.
Verkapselungstechnologien
Neben der hohen Konzentration der Wirkstubstanzen kann die Wirksamkeit des Wirkstoffs auch davon abhängen, wie er “verpackt” wurde bzw. in die Haut transportiert wird. Insbesondere instabile Wirkstoffe wie z.B. Peptide profitieren davon, wenn sie in Liposome verkapselt werden und dadurch länger wirksam bleiben. Technologisch sind diese speziellen Verkapselungstechnologien komplex, es wird dabei u.a. mit hohem Druck gearbeitet.
Konfektionierung
Sobald die Wirkstoffe produziert und letztmalig im Labor geprüft wurden, kommen sie in die Konfektionierung. Das Abfüllen der Wirkstoffe benötigt mehr Zeit, als man denken würde: Meistens werden die pulvrigen oder flüssigen Wirkstoffe von Hand abgefüllt. Standard sind Kanister oder Dosen mit etwa 10kg, Mibelle Biochemistry bietet jedoch auch kleinere oder größere Gebinde der Wirkstoffe an.
Kommissionierung
Ganz zum Schluss unseres Rundgangs kommen wir dann im Versandzentrum an. Dort werden die Pakete sorgfältig gepackt, die Wirkstoffe sollen schließlich in bester Qualität beim Kunden ankommen. Nach einem letzten Check begeben sich die Wirkstoffe der Mibelle Biochemistry auf ihre Reise – und tauchen schließlich in Kosmetikprodukten wieder auf.
In der nächsten Folge meiner Beauty-Fortsetzungsgeschichte spreche ich mit einem Branchen-Insider, der jährlich einen renommierten Innovationspreis verleiht. Stay tuned!