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In Kooperation mit ProTec Ingredia // Am Ende der vorigen Folge meiner Beauty-Fortsetzungsgeschichte habe ich es bereits angekündigt: Es gibt etwas zu feiern! Im Juni habe ich an der Cyber Celebration anlässlich des 30. Jubiläums von Mibelle Biochemistry teilgenommen. Der 1991 von Dr. Fred Zülli gegründete Hersteller von kosmetischen Rohstoffen hatte sich es von Anfang an zum Ziel gesetzt, wissenschaftsbasierte Inhaltsstoffe mit neuen biochemischen Konzepten für die Kosmetikindustrie zu entwickeln. Zum Geburtstag bot Mibelle Biochemistry ein tagesfüllendes Konferenz-Programm inmitten einer beeindruckenden digitalen Architektur. Über den Eingangsbereich ging es in die Messehalle oder ins Auditorium, die beide täuschend echt aufgebaut waren. Fünf meiner neuen Erkenntnisse des Jubiläumstags habe ich in diesen Beitrag zusammengetragen.
Nicht alle Entzündungen sind unerwünscht
Der digitale Tag bei Mibelle Biochemistry startete mit einem spannenden Vortrag über das Thema Entzündungen von Dr. Vanya Loroch. Der Molekularbiologe schafft es immer wieder, komplexe wissenschaftliche Zusammenhänge verständlich zu vermitteln. Entzündungen haben seiner Ansicht nach einen zu schlechten Ruf. Er plädierte für einen differenzierten Blick: Selbstverständlich sind die Symptome einer akuten Entzündung wie z.B. Schwellungen, Schmerzen oder Juckreiz nicht angenehm. Die dahinter liegenden Prozesse sind für unsere Gesundheit jedoch unentbehrlich, denn diese körperlichen Reaktionen aktivieren das Immunsystem. Eine Entzündung ist bei gesunden Menschen also eine normale und durchaus erwünschte Reaktion. Anders sieht es leider mit chronischen Entzündungen aus, dabei gerät das Immunsystem außer Kontrolle und macht schließlich krank. Diese Dualität existiert auch in der Beauty-Branche: Dauerhafte niedriggradige Entzündungen begünstigen die frühzeitige Hautalterung. Auf der anderen Seite nutzt man jedoch die akute Entzündungsreaktion des Körpers z.B. beim Microneedling, um die Regeneration der Haut anzukurbeln. Nicht jede Entzündung ist also schädlich!
Kollagen ist nicht gleich Kollagen
Seit einiger Zeit liegt Kollagen als Nahrungsergänzungsmittel wieder stark im Trend, in den USA wird sogar Popcorn mit Kollagen angeboten. Neu ist das nicht, denn nicht nur in Asien hat die klassische Knochenbrühe eine lange Geschichte als Schönheitselixier. Kollagen ist ein Strukturprotein im Körper, das sich aus Aminosäureketten zusammensetzt. Werden wir älter, sinkt der Anteil von Kollagen im Körper und die Haut ist weniger elastisch und straff. In seinem Vortrag wies Nathan Gray von der ‘Collagen Stewardship Alliance’ darauf hin, dass es nicht so einfach ist, das reduzierte Kollagen im Körper zu ersetzen. Grundsätzlich muss man unterscheiden: Natives Kollagen kann leider nicht und Gelatine nur begrenzt vom menschlichen Körper absorbiert werden. Wesentlich besser sieht es mit Kollagenpeptiden aus, die eine deutlich höhere Absorptionsrate im Körper aufweisen. Leider gibt es bisher noch kein pflanzenbasiertes Kollagen auf dem Markt, die Zukunft könnte jedoch eine biotechnologische Herstellung von Kollagen ermöglichen. Was jetzt schon möglich ist: Die körpereigene Bildung von Kollagen mit Vitamin C boosten!
Megatrend der Zukunft: Gesunde Lebenszeit
In die Zukunft der Kosmetik blickte anschließend Andrew McDougall von der internationalen Marktforschungsagentur Mintel. In seiner Präsentation definierte er ‘Wellness und Gesundheit’ als großen Megatrend, darunter fallen auch die mentale Gesundheit und die Hautgesundheit (über das Mikrobiom der Haut wird ja derzeit viel geforscht). Aber auch Nachhaltigkeit, Transparenz bezüglich der Inhaltsstoffe in der Kosmetik, neue Technologien oder Inklusivität sind mit dem Themenkomplex ‘Wellness und Gesundheit’ eng verbunden.
Um das gesunde Älterwerden drehte sich das nachfolgende Gespräch von Dr. Fred Zülli und Dr. Franziska Wandrey von Mibelle Biochemistry mit Prof. Dr. Collin Ewald von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Er untersucht mit Modellorganismen, wie man altersbedingte Krankheiten verzögern kann. In den nächsten Jahren gilt es herauszufinden, wie man diese Forschungsergebnisse für den Menschen nutzbar machen kann. Gerade in einer immer älter werdenden Gesellschaft ist der Wunsch nach der Verlängerung des “healthy lifespan” logischerweise groß.
Indie Brands verändern die Welt
Weshalb Indie Brands in den letzten Jahren so erfolgreich sind und wie sie die gesamte Kosmetikbranche beeinflussen, davon berichtete Beauty Business Editor Deanna Utroske aus New York – siehe Foto oben. Sie hat festgestellt, dass die unabhängigen Nischenmarken oftmals von Frauen gegründet werden, die ihr Business anders als bestehende Firmen angehen. Im Mittelpunkt stehen bei Indie Brands immer die Bedürfnisse der Kunden bzw. die Kommunikation mit der Community via Social Media: Deswegen spielen Transparenz oder nachhaltiges Sourcing der Rohstoffe eine entscheidende Rolle. Unterstützt und angetrieben wird diese Bewegung von einflussreichen Händlern wie Sephora oder Credo, die in den letzten Jahren sogar eigene Richtlinien für Produkte entwickelt haben (z.B. unerwünschte Inhaltsstoffe oder Verpackungen). Auch in großen bestehenden Kosmetikfirmen wird dadurch ein Umdenken hinsichtlich Nachhaltigkeit oder dem ethischen Bezug von Rohstoffen ausgelöst.
Moos ist ein optimaler Wassermanager
In einer Live Session wurde dann zum Abschluss des Jubiläums von Mibelle Biochemistry die neueste Wirkstoff-Entwicklung vorgestellt: Vorhang auf für MossCellTec™ Aloe! Der kosmetische Wirkstoff wird biotechnologisch aus dem seltenen Moos Aloina Aloides mit der nachhaltigen MossCellTec™-Technologie hergestellt. Das winzige wurzellose Pflänzchen ist ein Meister im Wassermanagement: Wasser wird von der gesamten Pflanzenoberfläche aus der Luft aufgenommen und anschließend von Zelle zu Zelle in der Pflanze gleichmäßig verteilt. Da das Moos deswegen auch als ‘Aloe Vera-Moos’ bezeichnet wird, trägt der Wirkstoff den Namen MossCellTec™ Aloe. Sowohl in In-Vitro-Studien als auch in klinischen Studien wurde belegt, dass MossCellTec™ Aloe die Zellkommunikation verbessert und die Feuchtigkeitsverteilung in der Haut harmonisiert. Mehr Informationen über den neuen Wirkstoff gibt es auf der Homepage von Mibelle Biochemistry und selbstverständlich bei ProTec Ingredia.
Und wie passend: In der nächsten Folge der Beauty-Fortsetzungsgeschichte erfahre ich, wie das Team von ProTec Ingredia Hersteller von Kosmetikprodukten dabei unterstützt, neue Projekte umzusetzen. Stay tuned!